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Autor:
Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Ort:
Schenna
Verlag:
Gemeinde Schenna
Umfang:
720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturang.
Schlagwort:
g.Schenna ; s.Heimatkunde
Signatur:
III 197.035
Intern-ID:
273340
der Rückseite des jeweiligen Tiefdruck gebietes in eine nördliche Luftströmung, was der Alpensüdseite wieder schönes Wetter beschert. Scherzhaft und mit ein wenig Ironie erzäh len sich die Leute in der Meraner Umge bung aber auch die Geschichte von einem das Wetter betreffenden Beschluss des Gemeinderates von Untermais, den dieser angeblich gefasst haben soll, als Untermais und Obermais noch eigene Gemeinden waren und nicht zur Stadtgemeinde Meran gehörten. Also beschlossen die Untermai- ser
Räte: Wenn die Wolken gegen Norden in Richtung Passeiertal ziehen und das Wetter lange schön hleibt, kann es genauso heiß und trocken werden, wie wenn sie nach Süden in Richtung Bozen ziehen. Tatsache ist, dass man im Meraner Becken an vielen Tagen des Jahres aus der Windrichtung eine ver hältnismäßig gute Wettervorhersage ablei ten kann: Nordwind bringt Schönwetter, Südwind bringt Regen oder im Winter Schnee. Starke Kaltlufteinbrüche sind im Meraner Raum selten, obwohl der Nordwind zuwei len
zu erheblichen Schäden, besonders an den Rebkulturen, führen. Dazu kommt, dass die Luft eine starke atmosphärische Radioaktivität aufweist, die die Nebelbildung herabsetzt und sich auf den menschlichen Organismus heilklima- tisch günstig auswirkt 1 . Das Jahresmittel der Bewölkung hegt unter 50%, so dass das gesamte Meraner Becken eine hohe Sonnenscheindauer erreicht. Die Gebirgsumrahmung erweist sich indes sen nicht nur als Schutz gegen die Kaltluft einbrüche aus dem Norden, sondern begünstigt gleichermaßen
die Besonnungs verhältnisse im Meraner Raum. Gegen Süden ist die Gebirgserhöhung vergleichs weise so niedrig, dass die Maximalbeson nung selbst im Winter noch zwischen vier und sechs Stunden am Tag ausmacht. Im Juni aber klettert sie sogar auf Werte zwi schen 10 und 13 Stunden täglich. Ausge sprochen günstig liegen die Ortschaften Schenna und Dorf Tirol, während Lana, Tscherms und Marling eher in den Nach mittagsschatten des Mendelgebirges und des Vigiljochkammes geraten. Neben der Gebirgsgestaltung wirken
sich auch die allgemeinen Witterungsverhält nisse der Alpensüdseite günstig auf die Sonneneinstrahlung im Meraner Becken aus. Die jahreszeitliche Verteilung der relativen Sonnenscheindauer 2 zeigt, dass das Meraner Becken im Winter zusammen mit dem Vinschgau und dem Raum Bozen über 60% Sonnenscheindauer aufzuweisen hat. Diese Prozentzahl ergibt sich aus der horizontbedingt möglichen Sonnenschein dauer (100%) und der Bewölkung. Die Beobachtungen wurden in einer Zeit gemacht, in der der Fremdenverkehr in Meran