daß man auf diesem Boden wie auf den Trümmern einer alten Stadt geht. Römische Tempel, Figuren, Büsten, Säulen überall: zu Niederbronn, Reichshosen, Merzweiler, Schweighausen, Gunders- hofen, Wörth, allenthalben. Reichshofen fallt durch seinen Kirchthurm und die stattlichen Hügel auf, die sich hinter feinen Häusern im Osten erheben. In seiner Dorfgasse, die wieder den echt alemannischen Charakter der Häuser zeigt, erweitert sich der Schwarzback) vor der Kirche zu einem kleinen Teiche
ist die „Reichshofener Säge', von Obstbäumen und Hausen aufgethürmter Bretter halb versteckt. Neben ihr steht ein alter und wundersamer Thurm, der ìleberrest einer Kapelle. An der nämlichen Stelle da, wo jetzt das Eisen die Stämme der gelichteten Walder zerschneidet, soll sich einst ein römischer Tempel erhoben haben. Von diesem ist aber noch weniger übrig geblieben, als vom Mauerwerk der Kapelle. Rur der obere Theil eines Merkurius ist erhalten und, seltsam genug, eine siebenköpfige Hydra, als ob die Greuel
des Krieges, der so oft auf diesen Gründen wogte, im Vornehmem hätten versinnbildlicht werden sollen. Denn in gar vielen Jahrhunderten wurde auf diesem Boden gestritten. Der vorletzte gewaltige Kampf fand in der Zeit statt, in welcher Rouget de Lisle zu Straßburg sein Freiheitslied dichtete und der Straßburger Münster zum Tempel der Vernunft geweiht