für Handel, Industrie und Handwerk. Für die praktische Aus bildung der weiblichen Jugend ist eine hauswirtschaftliche Schule im Entstehen, die wohl im Herbst 1967 ihre Tätigkeit aufnehmen wird. Dabei ist zu beachten, daß sämtliche Schulen in neuen, modernen und zweckentsprechenden Gebäuden unter gebracht sind, um die manch größeres Schulzentrum Südtirols Schlanders beneiden mag. Die Verwirklichung so hoher kulturel ler Ziele unter schwierigsten wirtschaftlichen Voraussetzungen erlaubt gewiß

der Gemeindeverwal tung, durch das Entgegenkommen der übergeordneten Instan zen und durch die Hilfsbereitschaft öffentlicher und privater Institutionen dieses segenstiftende Werk baldmöglichst erstehen kann. Ein Gang durch den Markt Nun ist es wohl an der Zeit, nach all dem aus Vergangenheit und Gegenwart über Schlanders Gehörten, einen Rundgang durch den Ort anzutreten, um die baulichen Sehenswürdigkei ten dieses kleinen, alten, ländlichen Mittelpunktes zu besichti gen. Wer sich etschaufwärts vom Osten her

auf der Landstraße Schlanders nähert, braucht durchaus nicht „romantisch' ver anlagt zu sein, um von dem großartigen Bild ergriffen zu wer den, das sich ihm bietet, wenn er oberhalb der Kurve, wo der Vezzaner Weg abzweigt, in die lange, gerade Strecke einbiegt: plötzlich, wie hergezaubert, ragt vor ihm die schlanke Spitze des Pfarrturmes gegen den Himmel wie ein mahnender Zeige finger. Je mehr sich der Ankömmling dem Markte nähert, desto höher schwingt sich das schmale Profil in das Himmelsblau. Steht

man dann unmittelbar am Fuße des Turmes und blickt zu ihm empor, so erscheint einem gar nicht mehr so unglaub würdig, was der Volksmund mit trockenem „Vintschger' Humor sagt: die Augen, müßten dreimal rasten, ehe der Blick bis ganz zur Spitze hinauf gelange. Das ist also der vielgerühmte Kirch turm von Schlanders, das Wahrzeichen des Ortes und der Stolz der Bevölkerung. Er ist mit seinen 92 m der höchste Turm des Landes, den uns die gewichtigen Städte kaum vergönnen.

22 . Schnatterpecks Weg gang 1509 aus Meran und seine Aufnahme als Pfründner 1540 in das Spital von Meran lassen darauf schließen, daß sein lange währendes Leben in den letzten Jahrzehnten nicht von einer erfolgreichen, Vermögen bringenden Tätigkeit begleitet war. Zwischen 1509 und 1540 ist er im Vintschgau nachweisbar, u.a. im Gericht Schlanders 23 . In der Nikolauskirche von T a b 1 a n d, die zum Dekanat Schlanders gehörte, steht auf dem Hauptaltar ein Flügelschrein 24 , der als Werk Schnatterpecks anzusehen

nach dem großen Werk in Lana. Dafür spricht auch die Anwesenheit Schnatterpecks nach 1509 in der Gegend von Schlanders.

, auch andere Werkstätten und Künst ler, so 1513 den Faßmaler Peter Zech in Kaufbeuren mit der Fassung eines Altares für die Pfarrkirche von Schlanders. Von diesem Altar sind keine Teile mehr nachweisbar. — Die Anna Selbdritt an der Südwand der Pfarrkirche in Schlanders gehört schon den frühen 20er Jahren an. •— In dem frühesten datierten Werk Lederers, dem Flügelschrein in Stuben (bei Pfunds), der Ende des 17. Jahrhunderts mit einem barocken Altarbau umgeben wurde, so daß seine Flügel nicht mehr beweglich

mit dem Steinmetzmeister Pietro Antonio Maggi in Schlanders geschlossen. Tatsächlich bestehen die beiden oberen Hochaltar- figuren der hl. Katharina und Barbara vom Wiener Hofbild hauer Lorenzo Mattielli (1717) in der Stiftskirche Lambach aus Vintschgauer Marmor. Italienische Steinmetzen hatten das Brechen und Behauen der Rohsteinblöcke übernommen, nach dem die einheimischen Bildhauersteinmetzen nach dem Tod Gregor Schwenzengasts keine tüchtigen Kräfte mehr hervor gebracht hatten. Die letzte größere Arbeit

, der Hochaltar mit dem Tabernakel in der Pfarrkirche Meran, ist von dem aus Stilfes bei Sterzing stammenden, in Meran ansässigen Bildhauer Jakob Pirchstaller. Er schuf ihn in den Jahren 1788/89 23 . Mit den Steinbrucharbeiten in Göflan - Schlanders in Zusam menhang steht der Grabstein des k. k. Forstmeisters und Stein hauers Franz Schmidinger in der Walpurgiskapelle in Göflan (1801), ein Werk des späten Klassizismus mit dem Porträt des Toten und der Inschrift, die Schmidinger als „einen Liebhaber geistlicher

ist gewölbt und mit Beschlagwerkornamente versehen, wie das Jerusalemwappen am Grabstein in Schluderns. Ein Beispiel für die recht volkstümliche Arbeit der meisten Vintschgauer Steinmetzen sind die Portale, Fensterumrahmun gen, Wappen und der Erker mit den zwei Stifterfiguren, die der Hauptmann Ingenuin Ladurner 1598 zur Schmückung seines Hauses in Schlanders einsetzen ließ. Da dieses im Oberstock unvollendet blieb, dürfte der angebrachte Spruch „Armueth vertreibt Hochmuet' ihn selbst getroffen

in den Händen, umgeben von einem Kranz aus Rosen oder saftigen Akanthusblättern, zu Häupten zwei Engel, die ihre Krone halten, darstellen. Die Innigkeit des Gesichts ausdruckes und die Gefühlsbetontheit beweisen den Einfluß des Berninikreises und lassen vermuten, daß Schwenzengast bei Andreas Faistenberger in München (1647-1736; seit 1674 in München ansässig) ausgebildet wurde. Wenn auch der Themen kreis Schwenzengasts beschränkt war, so zeigen doch seine Madonnenreliefs in Mals, Kortsch, Schlanders (Abb

Ende der 80er Jahre kam es zur Gründung von Bien- niums-Außensektionen in Schlanders (1988), Bruneck (1989) und Meran (1991), 1992 wurde schließlich auch ein Triennium »Maschinenbau« in Bruneck errichtet. Schwerpunkte und Erfolge Die Gewerbeoberschule hat seit jeher gut ausgebildete technische Fachkräf te der mittleren Laufbahn hervorge bracht, die sofort Anstellung in Werk stätten und Industriebetrieben des In- und Auslandes gefunden haben. Sie verfügen über eine gründliche Basis ausbildung

zunehmenden Schülerzahlen nötigten die Schule zu fliegenden Klassen und Notunter künften auswärts. Im Schuljahr 1985/86 wurde die Fachrichtung Industrieelektronik und 1987/88 die Fachrichtung Informa tik angeboten. Es wurde dann die kluge Entschei dung getroffen, das Biennium an der Peripherie anzubieten. in Schlanders ab 1988/89 in Bruneck ab 1989/90 in Meran ab 1991/92 Dadurch wurde der Platzmangel et was gelindert. Seit dem Schuljahr 1992/93 wird in Bruneck auch das Triennium, Fach richtung

K a n z wurde mit der Ausführung der oben beschriebenen Arbeiten nach den Plänen des Baumeisters Jörg Kölderer betraut. Im Frühling des Jahres 1523 hat Jörg Kölderer persön lich den Graben ausgesteckt. Gleichzeitig erließ Graf Trapp von der Churburg aus einen lebhaften Appell, sowohl an seine Gerichtsleute als auch an die Gerichte Schlanders und Kastel bell, Robotschichten zu leisten, sei es durch Fuhrwerke oder Tagwerke, um das Verteidigungswerk voranzutreiben. Anläßlich einer Inspektionsreise kam