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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
1967
¬Der¬ obere Weg : von Landeck über den Reschen nach Meran.- (Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes ; 5/6/7)
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Seite 470 von 601
Autor: Südtiroler Kulturinstitut <Bozen> / hrsg. vom Südtiroler Kulturinstitut
Ort: Bozen
Verlag: Ferrari-Auer
Umfang: 589 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Vinschgau ; <br />g.Landeck <Tirol>
Signatur: II Z 647/5-7
Intern-ID: 141848
ihrer zahlreichen Stationen an der so wichtigen Durchgangs straße hatten. Die älteste urkundliche Erwähnung von Schlanders geht in das Jahr 1077 zurück: ein gewisser „Gerung' wird als erster bekannter Gaugraf des Vintschgaues in Zusammenhang mit dem Ortsnamen „Slanderes' genannt. Ebenso wird die Schenkung eines Landgutes an den Brixner Bischof Altwin durch Kaiser Heinrich IV. erwähnt. Im Laufe des 12. Jahrhunderts erfolgten mehrere urkundliche Schenkun gen von Landgütern in Schlanders

an das Kloster Marienberg, vor allem durch die Edlen von Tarasp. Aber nicht nur mit den Benediktinern von Marienberg hatte Schlanders schon frühzeitig enge wirtschaftliche und kulturelle Bindungen, sondern seit 1235 ebenso mit dem deutschen Ritler orden. Mit diesem Jahre datiert nämlich die Schenkung der Pfarrkirche von Schlanders an diesen Orden durch Kaiser Friedrich II.; sie blieb in seiner Obhut bis zur bayrischen Herr schaft in Tirol zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Heute noch sind Zeichen

des 600jährigen Wirkens des deutschen Ritterordens in Schlanders zu finden. Das Landgericht Ausschlaggebend für die zunehmende Bedeutung von Schlan ders als Hauptort — zunächst des mittleren Vintschgaues — war aber der Umstand, daß es schon sehr früh Sitz eines Land gerichts wurde. Die älteste diesbezügliche Urkunde stammt aus dem Jahre 1355; ein gewisser Egno wird darin als „Iudex de Slanders' erwähnt. Das Gericht Schlanders als solches scheint aber bedeutend älter zu sein, bloß wechselte ursprünglich

die Benennung des Amtsbezirkes je nach dem Sitz des jeweiligen Landrichters. So ist als Sitz im auslaufenden 13. Jahrhundert und für den Anfang des 14. Jahrhunderts Latsch beurkundet, dann abwechselnd wieder für einige Jahre Laas. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts scheint dann der Sitz des Gerichts endgül tig nach Schlanders verlegt worden zu sein. Die Ausübung der Gerichtsbarkeit wurde vom Landesfürsten bald als Lehen, bald als Pfand verliehen, vor allem an die Ritter von Starkenberg. Öfters

wird in Urkunden das Landgericht Schlanders mit einem „Turm' in Verbindung gebracht. Leider ist es nicht mehr mit Sicherheit auszumachen, um welchen Turm es sich dabei handelt, ob etwa um den Behaimturm, den Eyrserturm oder den Freienturm. Letzterer hatte sich der Sage nach am Ansitz Piawenn befunden. Nach den Starkenbergern waren verschiedene Adelsgeschlechter Pfand- oder Lehensinhaber des Landgerichts

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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
1967
¬Der¬ obere Weg : von Landeck über den Reschen nach Meran.- (Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes ; 5/6/7)
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Seite 143 von 601
Autor: Südtiroler Kulturinstitut <Bozen> / hrsg. vom Südtiroler Kulturinstitut
Ort: Bozen
Verlag: Ferrari-Auer
Umfang: 589 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Vinschgau ; <br />g.Landeck <Tirol>
Signatur: II Z 647/5-7
Intern-ID: 141848
Straße durch die Komturei Schlanders vertreten. Rasch hatten die schwäbischen Hohenstaufer die politische und wirtschaft liche Bedeutung dieser Fernverkehrsstraße erkannt und statte ten den Deutschen Ritterorden im Etschland reich mit Gütern aus. Friedrich II. stiftete die romanische Kirche St. Margareta bei Lana und an einer wichtigen Stelle im Mittelvintschgau er hielt der Deutsche Orden durch denselben Staufer wertvollen Besitz in und um Schlanders. Zur Pfarrei und Besitz des Ordens gehörten

neben Schlanders Güter in Göflan, Kortsch, Laas, Vezzan, Morter, Tüss und zeitweise auch in Tschars. Dazu ka men eine stattliche Zahl von alten Bauernhöfen auf den Sonnen bergen. Das bereits im 13 Jh. erwähnte Deutschordensspital von Schlanders lag am Rastort zwischen St. Valentin auf der Haide und Latsch. Schlanders und Lana sind ein Gegenstück zu den Deutschordenspfarreien und Spitälern von Sterzing und Sankt Leonhard in Passeier wie von Lengmoos auf dem Ritten und Weggenstein in Bozen

. Wie in Lengmoos steht in Schlanders eine Kirche zu Maria Himmelfahrt, war doch Maria die Schutz patronin des Deutschen Ordens — Maria Teutonicorum der Ma rienburg im Deutschordensland. Der schlanke Turm der 1505 neu geweihten Pfarrkirche von Schlanders zählt zu den höchsten gotischen Kirchtürmen in Tirol. Die nahen Steinbrüche von Laas lieferten den blendend weißen Marmor. Das 1705 erneuerte Deutschhaus von Schlan ders ist berühmt durch seinen Treppenaufgang und durch eine wertvolle Holzdecke

mit einem Wappenfries der Hauskomture von Schlanders. Hatte in früheren Jahrhunderten die romanische Baukunst gerade auch im Bereich der Oberen Straße ihre Denkmäler ge setzt, so wird Tirol mit dem ausgehenden Mittelalter in beton ter Weise das Land der Gotik. Das springt in den einst räto romanischen Landstrichen sofort in die Augen. Das gilt für den Vintschgau wie für den Nonsberg und die Täler der Dolomiten- Ladiner. Im Nonsberg ist S, Zeno ein berühmtes Beispiel für die Vermählung nordischer und südlicher

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