Gais im Tauferer Tal : Dorfbuch zum 1000-Jahr-Jubiläum
mit den Grafen von Eppan, Ortenburg, Kirchberg und Görz, sie durften ein Reitersiegel tra gen und hatten zahlreiche Dienstleute und sogar Rit ter in ihren Diensten. 1225 übergibt ein Hugo von Täufers seinen Besitz dem Bischof und erhält ihn von diesem als Lehen zu rück. Dabei wird damals auch schon Uttenheim ge nannt. Wann die Herren von Uttenheim die Genehmigung zum Bau der Burg erhalten haben, weiß man nicht, sie waren ursprünglich selbständig, kamen aber bald unter die Herrschaft der Tauferer, die damals
ihr Ge biet bis nach Gais ausdehnen konnten. Um 1300 spricht man schon von der "Herrschaft Täufers”, eine Bezeichnung, die es sonst für kein Gericht gegeben hat. Das Gebiet von Gais hatten die Tauferer nach der schon genannten Lehenurkunde vom Stifte Bamberg als Lehen erhalten. Um 1248 hatten die Herren von Täufers Schloß Neu haus erbaut. 1306 teilten die Brüder (oder Vettern?) Hugo und Ulrich ihren Besitz so, daß Ulrich das hal be Dorf Uttenheim mit dem Burgfrieden Uttenheim - die Grenze bildeten
der Plankenstein- und der Kal- bach -, die Pimberche Lanebach, Mühlbach und das halbe Dorf Gais, und zwar die nördliche Hälfte mit dem Schloß Neuhaus, erhielt, während Hugo den ganzen übrigen Besitz einschließlich des halben Dor fes Uttenheim bekam. Aus der Teilungsurkunde geht hervor, daß Neuhaus bereits ein eigenes Gericht war, wobei allerdings nicht genau festzustellen ist, ob es nur den Burgfrieden Neuhaus oder ein größeres Ge biet umfaßte. Die Gerichte Neuhaus und Uttenheim wurden nun zusammengelegt
, mit dem Sitz auf Schloß Neuhaus. Später zog der Pfleger dann nach Gais. Da Hugo von Täufers bei der Teilung den südli chen Teil des Dorfes Gais erhielt, kam es zu der etwas grotesken Situation, daß das Gericht Neuhaus-Ut- tenheim zwar ein geschlossenes Gebiet war, aber im Gericht Täufers eingeschlossen wurde, das nach dem Aussterben dieses Geschlechtes 1309 durch Verkauf an Tirol kam. Ulrich war mit Katharina von Görz aus der Pustertaler Linie vermählt, der er 1311 sein Ge biet vermachte. Nach seinem Tod