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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 238 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
22é XIÌI. Kap, Streit um die Verwaltung, der Kammer bezahlten Posten eine „Ordnung“ gegeben und der Kammerbote Hanns Scholl mit der Leitung derselben beauftragt sei 1 )* Hie Krise dauert darum doch noch an, Kanntz schreibt am 17. Aug. anSerntein: „der posthalben, die wirdet also bleiben, vnntz [bis] Euer gnaden hieher kombt, alsdann hab Ich vii mit Euer gnaden der postenhalben zu reden“ 2 ). Die Gefahr für die Position der Tassis ist damit noch nicht beseitigt; auch die Frage der grossen

Abrechnung der Kammer mit Baptista ist ja noch in der Schwebe, wenn auch gerade im Oktober 1514 ein den Tassis günstiger Erlass des Kaisers in Inns bruck ankam (s. o. S. 220). -Baptista muss danach eine Rechnung vorgelegt haben, die aber die Kammer wegen der darin ent haltenen Mängel wieder nicht anerkannt hat. Sie teilt das dem Kaiser mit und macht zugleich auf verschiedene von Baptista begangene Ordnungsvridrigkeiten und Veruntreuungen aufmerk sam: seine Rechnungslegung verstosse wider die Bestimmungen

der Kammer, er überlaste die Boten mit der Beförderung von Privatsachen, so dass die Pferde abgetrieben würden, er ziehe den Boten widerrechtlich einen Teil ihres Lohnes ab etc. Als Antwort des Kaisers können wir zwei Dokumente ansehen, die sich aber strikte widersprechen, so dass der tatsächliche Erfolg nicht ganz klar ist. Das eine ist ein offenes kaiserliches Mandat an die Kammer vom 25. Dez, 3 ), indem klipp und klar verfügt wird, mit dem Postmeister Baptista de Tassis abzurechnen

nach unserer* Rechnung wäre*, gerade in der Zeit allerdings begann sieh der Zirkum- zisionsstil (1. Jan.) durchzusetzen. Inhaltlich scheint das Stück der zuvor zitierten Verhandlung mit der Kammer nahezustehen, doch ist bei der Lücken haftigkeit der Überlieferung auch möglich, dass sich ähnliche Vorgänge Ende 1515 wiederholt haben. 4) Wien, Staatsarchiv, Reiehsregistratui* Bd. „QQ“, Max an die Rait- kannner dd. 20. Dez. 1514. Der Kaiser ist damals in Feldkirch, dass also zwischen dem 20. und 25. Dez

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 105 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
Die Tassis, die natürlich viel unterwegs sind, scheinen vor allem der Verbindung nach Mecheln ihre Tätigkeit zugewandt zu haben. Unsere Materialien geben leider gerade nach dieser Rich tung nur dürftige Aufschlüsse, denn die' Strecke wurde, t wie wir sehen werden, nicht von der Innsbrucker Kammer unterhalten. Vielleicht wurde die Anlage dieser Route, die später von der niederländischen Finanzkammer bezahlt wurde, zunächst von den Tassis mit ihrem eigenen Gelde bestritten. Daraus

würde sich die ausserordentliche Höhe der Ausgaben erklären, für die Maxi milian später haften muss. Die Kammer bezahlt 1491 noch ganz ansehnliche Summen auf die Post. Das Raitbueh verzeichnet: am 10. Februar „auf Gschefft der ku. Mt. durch de Lator post- bottn“ 10 Gld.; durch denselben am 13. Febr. : 200 Gld. ; am 17. Februar: „Er selbs“ (i. e. Janetto) 300 Gld., am 9. März: „durch Franckciskum seinen Brueder“ 200 Gld., endlich am 4. Juli: „Johannetn Daxen Obristn Postmaister 200 Gld.“. Wir haben also an grösseren Ausgaben

der Innsbrucker Kammer vorläufig verdrängt werden. Janetto erhält noch einmal im Januar 1492 284 Gulden, dann verschwindet sein Name aus den Ausgabenbüchern der Innsbrucker Kammer. Die Zahlungen für die Post und für Botenlohn fHessen ineinander, sie erfolgen vornehmlich an Sebastian Meurl, genannt Veterli. Vorläufig interessiert uns an seiner Tätigkeit nur der Umstand, dass er Janetto in seiner Stellung zur Innsbrucker Kammer ersetzt. Auch aus der in der Anlage Nr. 2 wieder gegebenen Bittschrift ergibt

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 241 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
in der Bestimmung, dass der Ein- und Auslauf der Posten in Inns bruck und Verona registriert werden solle. Dagegen wird für die niederländischen und italienischen Sendungen (die doch auch über Verona kommen und gehen!) dem Gabriel de Tassis aus drücklich freie Hand gelassen, die Posten anzunehmen und abzu fertigen. Es wird ihm sogar wieder der Unterhalt eines Post pferdes auf Kosten der Kammer für die Ritte in die nächsten Läger zugebilligt. Endlich wird zwischen Gabriel und dem von der Kammer

mit der Bezahlung ihrer Posten beauftragten Ver treter dadurch ein Einverständnis ermöglicht, dass der den Tassis missliebige Scholl durch einen andern ersetzt wird. Am wichtig sten ist, dass eine rechnerische und Betriebsgemeinschaft des ge samten Postensystems wieder angebahnt wird, und zwar in der Hand der Taxis. Es wird nämlich den Tassis zugestanden, dass die Abrechnungen des von der Kammer bestellten Post Verwalters sowohl mit den Boten wie mit der Raitkammer in Gegenwart und unter der Kontrolle

des Gabriel erfolgen soll. Die Taxis behalten also die freie Verfügung über die nicht von der Kammer bezahlten Posten und gewinnen einen gewissen legitimen Einfluss auch auf die Linie Innsbruck—Verona zurück. Dafür müssen sie aber auch ihrerseits ein Opfer bringen, indem sie das offizielle Verbot der Mitbeförderung von Privatkorrespon denz anerkennen. Gewiss nur widerstrebend haben sie sich zu dieser Konzession — denn hinsichtlich des Verkehrs auf den nicht von der Kammer bezahlten Posten bedeutete

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 224 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
. Wie sich die Fragen, welche Kurse in Betrieb sein sollten, auf welchem Wege, in wieviel Lägern die Posten liegen sollten, tatsächlich entschieden, haben wir schon gesehen: die Kammer traf ihre Anordnungen im Auftrag des Kaisers und im Einvernehmen mit den Hofbeamten und andern einflussreichen Persönlichkeiten, durch passiven Widerstand wusste sie unter Um ständen ihren Willen 'auch gegen Max zu behaupten. Schwieriger ist die Frage nach der internen Betriebsverwaltung, der Bezahlung der Kurse im einzelnen

. Von Seiten der Kammer aus betrachtet, gleichsam offiziell vertreten die Posten noch den reinen Typus amtlicher Stafetten. Die an den Strecken verteilten Boten er halten, wie die Boten und andere Angestellte der Kammer, einen festen Sold, monatlich 8 Gld. Alle Monate oder vierteljährlich wird dieser Sold durch einen eigens dazu entsandten Boten aus gezahlt. Indem die Kammer regelmässig mit diesem Geschäft wie mit dem der Aufhebung und Neulegung der Posten einen besonders bewährten reitenden Boten betraut

der internationalen, von den Taxis geschaffenen Postorganisation ist, mit Notwendigkeit Tendenzen, die dem rein staatlichen Wesen dieser tirolischen Posten fremd sind. Der Antagonismus der rein fiskalischen Be handlung der Posten durch, die Behörden und der privaten Unter- nehmerinteressen der Taxisschen Weltpostkompagnie spitzt sich zu einem scharfen Konflikt zwischen der Innsbrucker Kammer und ihrem Postmeister zu. Zunächst muss dieser weichen, aber die Tatsache, dass es den Taxis gelingt, noch zu Zeiten Maxi-

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 229 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
Postmeister, Gabriel nur als Verweser der Post bezichnet, obwohl an ihn nach Ausweis der Raitbücher nur geringe Zahlungen er gehen (1509 für Innsbruck—Avio 144 Gld., 1511 ab Juli insgesamt 920 Gld.). 1512 ist sein Name im Raitbueh überhaupt nicht ge nannt. Aber wir erfahren aus einem Schreiben der Innsbrucker Kammer an ihren Postmeister Baptista de Tassis, dass sie den Gabriel nur als dessen Stellvertreter betrachtet, und die Zahlungen an ihn nur in Baptistas Namen erfolgen. In diesem Brief

wird Baptista vorgehalten, dass er in der Zeit von 1507 bis August 1513 für die Post 13000 Gld. z. T. direkt, z. T. im Namen seines Vetters Gabriel von der Kammer erhalten habe 1 )- Addieren wir die für die Taxis, d. h. wesentlich für Gabriel in den Raitbüchern von 1509 bis Aug. 1513 gebuchten Summen, so kommen wir auf etwa 11000 Gld., und es passt also ganz gut, wenn wir die Zahlungen an Gabriel als in Baptistas Namen erfolgt auf fassen. Die Taxis verfügten nun über diese Gelder mit mehr Frei heit

, als in den Intentionen der Kammer lag. Schon 1506 macht ein Bernhart de Rusis, der eine Zeitlang die Posterei in Innsbruck verwaltet, dem Regiment eine Anzeige, „daz Ir ku. Mt. mit solcher Posterey durch den Postmaister vmb ain grosse Suma gelts be trogen sey“ 2 ). Die Behörde greift offenbar willig diesen Anlass auf, um die Taxis in ihrer Gunststcllung bei Max zu erschüttern, sie schickt den Busis, obwohl er eigentlich in Innsbruck die Post geschäfte führen muss, sofort an den Hof. Nach Analogie mit späteren

Vorgängen können wir annehmen, dass die Tassis ent weder den Boten nur 7 l j 2 Gld. statt 8 Gld. zahlten oder mit der Auszahlung der angewiesenen Gelder ira Rückstand blieben. Das war, soweit sie als Beamten handelten, eine Veruntreuung, aber tatsächlich waren sie die Unternehmer, die die Posten nach ihrem Willen unterhielten und dafür von der Kammer nach Massgabe der Leistungen bezahlt wurden. Nur so wird die Supplik ver ständlich, die 1513 die Postboten von Innsbruck bis neu (Navis- Lavis, nördlich

von Trient) an das Regiment richten, „bei Gabrielli! de tassis Verweser des postmaisterambts zu verschaffen, daz er ihnen raittung vnd betzallung tbue, dann in etlichen Jaren her mit vns nicht geraittet worden“ 3 ) — und dabei sehen wir doch 1) Innsbr. Stattli.-Areh., Kop -Buch I, 1.513, Entbieten, Kammer dd. Inns bruck 1. Sept. 1513. 2) Ebenda. Kop.-Buch I, 1506, G. v. Hof, Regiment an Raitkammer 4. März. 3) Ebenda, Max. XIV, 1513, undatiert, aber wohl gleichzeitig' von anderer Hand daraufg'eschrieben

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 240 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
de Tassis angewiesen, und der verlangte gewiss dafür Gegen leistungen auf den tirolischen Posten. Beide Teile konnten nicht ohne einander auskommen, und wie weit den Tassis und der Kammer die Benutzung des ganzen habsburgischen Postensystems möglich war, war schliesslich eine Machtfrage. Die Tassis aber konnten mehr fordern, denn sie hatten mehr zu bieten. Der Friede zwischen Scholl und Gabriel, das Gleichgewicht der beiden Kräfte konnte nicht lange bestehen, und schon im Februar 1515 zeigte

es sich, dass das Zünglein der Wage nach der Seite der Taxis hin ausschlug. Am 23. Februar 1515 wurde nämlich eine neue Postordnung erlassen, die wir in Beilage Nr. 15 wiedergeben. Man braucht diese Instruktion nur mit der von 1513 zu vergleichen, um zu sehen, wieviel Boden die Tassis den Innsbrucker Behörden schon wieder abgewonnen haben. Anlass zu dieser vom Hofe aus gehenden Neuregelung gab das für die Kammer auf die Dauer unerträgliche gespannte Verhältnis des Scholl zu Gabriel de Tassis

(das Schriftstück sagt euphemistisch „Irrungen“). Bedeutsam ist nun das von der Kammer gemachte Zugeständnis der Abberufung des Scholl (wenn es auch tatsächlich nicht sofort durchgeführt wurde). Generell stellt die Verfügung einen Ausgleich dar, der von beiden Seiten, am meisten aber von der Kammer, Kon zessionen forderte. Wie es bei einem Kompromiss zu gehen pflegt, ist die Ausdrucksweise ziemlich gewunden und absichtlich unpräzise, wie auch der Name Taxis gar nicht genannt wird. Die Post Innsbruck—Verona

, auf die sich die Instruktion offiziell allein bezieht, soll, wie es zunächst heisst, der Verwaltung des Hofpostmeisters, also der Tassis wieder unterstellt werden. Wenn sich die Kammer auch die Bezahlung und Verwaltung der Post, die Anstellung der Boten und letzten Endes auch die Dis ziplinargewalt über sie vorbehält, die Tassis bekommen doch den Betrieb auf der Strecke selbst wieder unter sich. Die Felleisen, die auf der Brennerlinie kommen und gehen, sollen in die Kanz lei geliefert bezw. dort ausgefertigt

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik , Wirtschaft
Jahr:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Seite 304 von 516
Autor: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Ort: München [u.a.]
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: 500 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Signatur: II 102.194
Intern-ID: 87456
, der Regierung ging also dahin, nur ja einen Übergang der Kuxe in fuggerischen Besitz zu verhindern. Da sie jedoch selbst zu deren Erwerb nicht in der Lage war und auch sonst sich nie mand bereit fand, sie zu übernehmen, war guter Rat teuer. Zunächst suchte sie Dreyling hinzuhalten. Dem brannte aber die Fot bereits auf den Nägeln, und als er daher erneut dringend um endgültigen Bescheid anhielt, teilte ihm die Kammer mit, es sei «ie derzeit die glegenhait nit », die Sache vor den Fürsten zu bringen; er möge

aber, bis von dort Be scheid zu bekommen sei, getrost mit seinem Bauen fortfahren, und wenn schon bis zur 5. Raitung dieser noch nicht erfolgt sei, sich «jedoch ennt- zwischen mit kainem gwerckhen ausserhalb der Kesenthalerischen in kaufsshandkmg einlassen». Noch einmal erneuerte darauf Dreyling sein Angebot an die Kammer, noch einmal suchte diese die Angelegenheit durch Einladung zu mündlicher Verhandlung auf die lange Bank zu schieben. Inzwischen liefen aber bereits die Zahlungsforderungen der Schneeberger Arbeiter

an Dreyling bei der Kammer ein, auch seine Schulden an die Kammer selbst stiegen immer höher 64 . In seiner höchsten Bedrängnis schloß mm Dreyling doch noch eine Kaufsverabredung wegen seiner Ealkensteiner Viertel mit den Fuggern. Der Ärger der Kammer darüber war so groß, daß sie ihn sogar Dreyling ganz unverhohlen zu verspüren gab, obwohl sie sich sagen mußte, daß ihm einfach nichts anderes mehr übriggeblieben war. Sie hielt ihm nicht nur eine regelrechte Strafpredigt, sondern kam auch sofort mit 63 Gem

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 128 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
Stellung davon, wie die hohe Schuldforderung die Janetto de Tassis aus dem Postbetrieb an den Kaiser hatte, zustande kommen konnte. Auch in den offiziell von der Innsbrucker Kammer bezahlten Posten spielt das Kapital der Tassis seine Rolle, aber gleichsam inkognito. Nur einmal tritt bei der Be zahlung dieser Posten der Name Tassis sicher hervor, aber in einem Zusammenhang, der weitgehende Rückschlüsse erlaubt. Am 2. August 1498 ergeht an die Verwalter und Räte der österreichischen Schatzkammer

,“ Der Ab schrift dieses Briefes in dem betreffenden Kopialbuch ist eine Kopie des in dem Brief erwähnten Schuldscheins („Zetl“) und ein kurzer Bericht über die infolge des königlichen Befehls ge pflogenen Verhandlungen beigefügt. Danach handelt es sich um die Post von Innsbruck nach Worms bezw. ins Niederland. Diese muss bis März 1497 von der Innsbrucker Kammer ver waltet, dann aber von einer andern Stelle aus bezahlt worden sein, und offenbar sind die Tassis vorher wie nachher an dem Betrieb entscheidend

beteiligt gewesen. Denn es heisst am 25. April (97 oder 98): „Auf heut ist mit Babtista de Tassis der Bost halbn gerait (abgerechnet) vnntz auf vier Marty (bis zum 4. März) des 97. Jars, als dann die Posst von der Schatzcammer abgelegt vnd abkundt ist.“ Bei dieser Abrechnung ist die Kammer dem Tassis 235 Gld. schuldig geblieben, eine Summe, die sich mittlerweile auf 90 Gld. verringert hat. Diese Summe setzte sich zusammen aus kleinen Beträgen, die Baptista einigen Post boten (zu Innsbruck, Duraeh etc

.) noch zu zahlen hat, und einer persönlichen Restforderung von 14. Gld. Als nun am 2. August 1498 von Hof der Befehl kam, die Forderung zu begleichen, machte die Kammer dem Baptista den Vorschlag, sie wolle ihm seine 14 Gld. bar auszahlen und selbst den andern Leuten ihre Forderung gutschreiben, so dass Baptista 1) a. a. 0. Cop. Buch I, G-. v. Hol 1498, Max dd. Freyburg im Preyss- gau an Phinztag nach stark Peterstag ad vincula anno 98.

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 107 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
tung lag’ darin, dass sie den Taxis in der steten Nähe des Königs eine persönliche Vertrauensstellung verschaffte. Bezeichnend heisst es 1500 in einer Anweisung' Maximilians an die Kammer betreffs Zahlungen an .lanette : dann wir sein bey vnns notturftig wer den, vnd nit lanng entperen mügen“. Nur an dieser Stelle konnte er den Venetianern die diskreten Dienste leisten, die wir oben er wähnt haben, und diese Stellung kam den Tassis auch für ihre privaten Interessen, die oft den Absichten

der behördlichen Ver waltungsorgane widerstritten, stets zugute. In welchem Rechtsverhältnis Janetto nach 1491 zu den von ihm eingerichteten staatlichen Postkursen stand, ist nicht ganz klar. Die Post, die 1496 zwischen Mailand und Chur liegt, ist ihm unterstellt 1 2 vielleicht bezieht es sich auf seine Tätigkeit und nicht auf seine Abstammung, dass er einmal „vnnser wel- lischer Postmaister“ heisst“). Dagegen Hess die Innsbrucker Kammer die von ihr bezahlten Kurse nach Deutschland und Österreich

nicht von den Tassis verwalten. Gestützt 'auf des Königs Gunst, machte Jan Anstrengungen, seinen Einfluss auch auf diese Posten auszudehnen. Am 18. August 1496 erging von Tirano aus eine königliche Order an die Kammer: „Als wir Euch bevolhen haben, Jan von Tassis 8 ) vnnsern Postmaister vber die possten, so Ir von vnnser Camer zu Ynnsprugg betzalet, zu post maister anzunemen, Emphelhen wir Euch abermals Ernnstlich, daz Ir solichs - also thut, vnnd bey Sebastian Meurl (der am Rande als „possten mayster“ bezeichnet

de Tassis, auch einfach Jan Tassis. Die Kammer nennt ihn „Janetto“ oder „den Tassis“, oder noch weniger respektvoll „Janett Dax“. Das „de“ wurde also keinesfalls als Adelsprädikat aufgefasst; auch der Postmeister Wendl Kay heisst einmal „von Kay“. Es beweist also gar nichts, wenn Franz de Tassis seit etwa 1500, Baptista seit 1506 sich auch „von Tassis“ .schreiben. Dagegen finden sich niemals in der offiziellen Titu-, latur der Tassis jener Zeit die Prädikate „Herr“, „dem edlen und vesten“, „spectabilis

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 239 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
nieister lim der angezeigten Mängel der Abrechnung willen noch länger „aufzuziehen und aufzuhalten“, denn (eine charakteristische Motivierung!) auch von Seiten der Regierung sei die festgesetzte Ordnung nicht immer eingehalten worden. Hinsichtlich der Posten, die Baptista gelegt hat, von denen aber die Kammer bestreitet, einen Auftrag zu ihrer Unterhaltung bekommen zu haben, ordnet Max als Kompromiss an, dass dem Postmeister die Beträge in die Rechnung eingestellt

, die nicht von Innsbruck aus bezahlt wurden, und in ihrem Machtbereich liess die Kammer die Posten ohne die Taxis als rein behördliche Stafetten verwalten. Hanns Scholl bezahlte die Post von Inns bruck nach Zürich, Füssen, Lienz und vor allem nach Avio. Gerade auf dieser Linie, um die vorher der Streit war, wahrt sich die Kammer ausschliesslich ihr Recht. Reine Staatspost und Taxisscher Privatbetrieb — die beiden Prinzipien waren formell streng geschieden. Aber tatsächlich stiessen sie doch in Innsbruck

mit den breitesten Reibungsflächen aneinander. Dort verwaltete Scholl als Beauftragter der Kammer die - tirolischen Landesposten, und neben ibm sass der Verweser des Hofpostmeisters, d. b. Gabriel de Tassis, und beförderte un angefochten „die Wellisch, auch Niderlenndischen vnnd annder briet, so das Regiment nicht herum“. Auf die Dauer musste das zu Missständen führen. Die Innsbrucker mussten sieh für alle Briefe, die über ihren Rayon-hinausgingen, z. B. nach Italien, Niederland, zu Maximilian, an die Taxis

16
Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 232 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
tung sich fuegclich nit wol taylen will lassen, Er auch nit wissen tragt, w T elhe personen von seinen wegen vnd wiewil gelts dieselben emphanngen haben“, so soll die Kammer ihm einen genauen Aus zug machen und vorlegen. Darauf wird denn auch eine bis zum 27. Sept. 1514 reichende Abrechnung gemacht und ihm am 12. Oktober eingehändigt 1 ). Unterdes ist aber der Konflikt um eines andern Streitpunktes willen zum Ausbruch gekommen. Die Taxis behandelten nämlich — das lässt sich rückwärts

aus den gleich zu besprechenden Be schwerden etc. erschliessen — die Posten durchaus als ein ihrer Verfügung unterstehendes Unternehmen. Die rein von den Be hörden offiziell vertretene Behandlung der Post als blosser Staats einrichtung, d er Postmeister und -boten als Angestellter der Kammer war tatsächlich seit etwa 1506 nur eine Fiktion. Die Taxis stellten die Boten an und entliessen sie, sie gaben ihnen Sold nach ihrem Ermessen, und zwar nur 7 l j s Gld., obwohl die Kammer ihnen 8 Gld. monatlich anwies

kommen natürlich in Betracht) ein Extrabote nach Rom oder Flandern kostete: wenn die Taxis nun für einen etwas ge ringeren Preis solche Briefe mit der Post mitgehen liessen, so taten sie dem Kaufmann einen Gefallen und konnten selbst ein gutes Stück Geld einstreichen ■— Porto kann man es natürlich nicht nennen. 1516 erhalten die Fugger einmal 120 Gld. für zwei 1) Ebenda, Max. XIV, 1514, Max an die Kammer, 7, Okt, 1514.

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik , Wirtschaft
Jahr:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Seite 305 von 516
Autor: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Ort: München [u.a.]
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: 500 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Signatur: II 102.194
Intern-ID: 87456
Befehl, dies auch dem Heinrich Ruedl mitzuteilen. Acht Tage später geht Befehl an den Bergriehter, dem Ruedl vorzuhalten, daß er zuviel Geld von der Kaufsumme an Dreyling bar ausbezahlt habe usw. Alle weiteren Auszahlungen an ihn von selten des Jenbacher Handels werden arrestiert und ihre Überweisung an die Kammer be fohlen, eine de- und wehmütige Entschuldigung Dreylings barsch ab gewiesen, der gewiß unschuldige Bergrichter zu Schwaz mit Vorwürfen und Anfragen überhäuft, ja sogar der fuggerische

Handelsdiener Wolf gang Zäch, der um Rückzahlung seines eigenen Darlehens von 250 fl. (20. April 1589) an die Kammer angehalten hatte, kurzerhand an Hein rich Ruedl verwiesen : dieser solle ihn von der Dreylingschen Kaufsumme ausbezahlen, welche die Kammer wegen der Schulden Dreylings von ihm zu beanspruchen habe. Sie benahm sich also ganz, als ob nicht sie selbst bzw. der Erzherzog und der Faktorhandel bei den Fuggern noch ungleich mehr verschuldet gewesen wären als Dreyling bei der Kammer, ganz abgesehen

18
Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik , Wirtschaft
Jahr:
1929
¬Die¬ Fugger als Montanindustrielle in Tirol und Kärnten : ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts.- (Studien zur Fuggergeschichte ; 8)
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Seite 83 von 516
Autor: Scheuermann, Ludwig / von Ludwig Scheuermann
Ort: München [u.a.]
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: 500 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700 ; <br />g.Kärnten ; s.Montanindustrie ; z.Geschichte 1500-1700
Signatur: II 102.194
Intern-ID: 87456
U, Yon der Auslösung bis zur Jenbacher Gründung, 1548—1565. 71 Ferdinand befahl am 14. Juni nochmals schleunigste Eintreibung der Steuer, ohne die Gründe der Kammer auch nur einer Erwähnung zu würdigen. Inzwischen waren den Fuggern weiter abbezahlt worden: am 14. April 16.000 fl., am 28. April 5000 fl., am 28. Juni 11.000 11. Weitere Zahlungen, meint die Kammer, könnten der Bevölkerung bis Martini «Versilberung halben der frucht» bei aller Strenge unmöglich zugemutet werden. Noch im Dezember

einnehmern entgegen dem Begehren des Hofes eingeschärft, die ander weitig bewilligten 40.000 fl. „Vorratsgeld' in keiner Weise zur Tilgung der Schuld an die Fugger anzugreifen, die Kammer jedoch hob diesen Arrest der Landschaft wieder auf. In dieser Art ging der Streit geraume Zeit weiter, noch 1553, als das Darlehen endlich ganz zurückerstattet war, stand den Fuggern ein großer Teil des Zinses aus 36 . Wir verstehen jetzt, wie Anton Fugger in seinem letzten Testaments- kodizill, kurz vor seinem Tode

, klagen konnte, er habe wegen der Un möglichkeit, die Handelsguthaben hereinzubringen, seine Handels sachen nit zu end fieren» können. Und doch bestand das Bestreben, aus den unnatürlich gewordenen Geldverbindungen zwischen Habs- burgern und Fuggern loszukommen, zweifellos auch auf der anderen Seite, wenigstens bei der Innsbrucker Regierung und Kammer. Auch sie hatte aus der Krise der Rattenberger Hütte gelernt, auch sie arbeitete mit aller Anstrengung darauf hin, für die kommenden Kämpfe

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Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 220 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
lichkeit alle Briefe, die an Adressaten in der Nähe von Innsbruck oder darüber hinaus bestimmt waren, zunächst an die Kammer. Diese erhielt dann den Auftrag, eventuell davon Kenntnis zu nehmen und sie durch die Post oder durch Kammerboten an den eigentlichen Empfänger weiter zu senden. Selbst die Nachricht vom Tode des Kaisers nahm ihren Weg von Wels nach Augsburg über Innsbruck (vgl. das letzte Kap.). Häufig wurden wichtige Nach richten etwa von Krain aus nicht an den Kaiser

, sondern nach Innsbruck gesandt, und die Kammer gab dann nach ihrem Er messen darüber nur in ihren eigenen Briefen an den Hof Bericht, sandte die Nachricht selbst in einer Beilage mit oder fertigte eine Stafette dafür ab. Die Zahl der in Innsbruck eintreffenden und abgehenden Sendungen muss demnach eine sehr beträchtliche gewesen sein. Was die Postboten von den Innsbruck zunächst gelegenen Stationen brachten, entzieht sich selbstverständlich unserer Kontrolle. Die ausgehenden Sendungen wurden von Gabriel de Tassis

und seinen Knechten ins nächste Lager gebracht und demgemäss auch nicht einzeln gebucht. Als dagegen Gabriel aus seinem Amte verdrängt worden war (s. nächstes Kapitel), benutzte die Kammer ihre reitenden Boten und „Einspenigen“ neben dem Innsbrucker Post boten zu diesem Amt, und diese mussten natürlich dafür von Fall zu Fall entlohnt -werden. Aus diesen Zahlungen, die sich gelegent lich im Konto „Botenlohn“ der Raitbücher verfolgen lassen, ge winnt man eine Vorstellung von der Zahl der jährlich von Inns bruck

20
Bücher
Kategorie:
Technik, Mathematik, Statistik
Jahr:
1909
¬Die¬ Anfänge des Postwesens und die Taxis
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Seite 122 von 356
Autor: Ohmann, Fritz / von Fritz Ohmann
Ort: Leipzig
Verlag: Duncker & Humblot
Umfang: XI, 342 S., 2 Bl. : graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Teilw. zugl.: Bonn, Univ., Diss., 1908
Schlagwort: p.Thurn und Taxis <Familie> ; s.Post ; z.Geschichte 1489-1516
Signatur: I 329.354
Intern-ID: 591020
durch ein undatiertes Schreiben eines Beamten der Innsbrucker Kammer veranschaulicht werden: „Gleich als ich dise Posst (d. h. Postsendung) auf die Erst posst von Innsbruck (d. h. in das nächste Postlager) zu Ewr ku. Mt. gefertigt hatt, in derselben stund kam ain ander Posst mit disem eingeschlossen briet an .... Pauls von Liechtenstain, Wolckenstein und Gossenbrot lawttendt . . ist mein imtertenigst bitt, Ewr ku. Mt. welle Eylendts ein posst widerumb vertigen, die Tag und nacht herauf Posstir ... die Briefe

an Wolckenstein, der auf dem Weg auf Innsbruck ist, und die an Liechtenstein und Gossenbrot, die noch in Kosstentz sind, hab ich bei ainer Eylends Possten gesandt“ 1 ). Die Briefe, die mit dem Postfelleisen ankamen, wurden also teilweise wieder weiter gesandt, sei es durch Boten oder wieder durch Posten. Die Kammer brachte auf solchen Briefen häufig einen Vermerk über Ankunft und Abgang der Sendung in Innsbruck an, z. B.: „praesentata prima. Juny in der XI. stund nachmittag anno etc. nono. Expeditum eadem

die In der gemelten stund“ 2 ). Wie streng sich der Ab gang der Posten nach den jeweiligen Bedürfnissen der Kammer richtete, mag eine Stelle aus einem Briefe des Sekretärs Renner an den Kanzler (Serntein) dartun: „Ich hab Ir Mt. von stunnd die brief bey meinem Schreiber zugeschickt auff das gezahlt (Jagd), hat Ir Mt. die eylends vnderzaichnet, vnnd hab darauf die post in der 12. stund gefertigt“ 3 ). Die Kanzlei und nicht der Postmeister ist es demnach, der zunächst die Poststundenpässe ausfertigt (s. Beilage

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