Ernst III. : Roman
Gelegenheit, in die Schichtung jener Zeit einen Blick zu werfen. Um der Gerechtigkeit willen muß vorweg gesagt werden, daß der einzige Ahnungslose im Lande Ernst der Dritte war. Vielleicht hätte die Wissenschaft von all dem Klatsch, der Höchstseiner Person notwendig wie ein Schatten folgte, ihn jenem Weltschmerze überantwortet, der als Erbteil einer schweren Jugend ihn bisweilen befiel. Die Tillen wußten von den Lebensbedingungen ihrer Menschenbrüder einer anderen gesellschaftlichen Schicht
Schuhmachermeister Brand sohle in Tillenau, Osterburger Straße hundertundsiebzehn, Fachmann für Klump- und Plattfüße, seinen Gehilfen Crispin Pech für stinkend faul, weil er bei der Arbeit schwer schnaufend aussetzte, während doch der Arme durch den ständi gen Druck des Knieriems an einer eitrigen Entzündung litt? Und meinte nicht wiederum besagter Gehilfe Crispin Pech, sein Meister sei ein hundsgemeiner Leuteschinder, obwohl er doch seinen einstigen Lehrling Ernst Glanzkappe, der wegen Krämpfen an Hand