Gesammelte Werke ; Bd. 2
DIE FRAU (hält ihn fest) Nein, leben, leben! Heut gibst du mir nichts mehr zum Riechen, auf eins und zwei, und drei und vier! (Starrt ihn plötzlich erschrocken an) Paul, was ist dir? DER ARZT (am Ende der Kraft, wird plötzlich im Ringen, schlaff. Seine gekrallten Hände lösen sich von ihr. Er taumelt und sinkt schwer in den Lehnstuhl. Mühsam nach Mem ringend, die eine Hand an die Brust gekrallt) Schwer da, heiß wie Blut! DIE FRAU (bemüht sich um ihn, öffnet ihm Weste und Hemdkragen) Schau, Paul
) Hat es nur deine wilde Kraft, dann ist es stark, wie Gott ! DER ARZT (mit qualvollem Blick) Wieder krankes Leben! DIE FRAU (flüstert ihm zu) Und wieder neue Liebe (faßt den Kopf des Sterbenden zart in ihre Hände) trägst du mit deinem Kranken, Schwachen in die Welt! DER ARZT (reckt sich noch einmal ein wenig auf und starrt sie an. Sein Gesicht hellt sich immer mehr auf, als fielen Schleier von seinen Augen. Greift mit der einen Hand ein wenig nach ihr aus, wie ein kleines Kind, das spielend nach Mutters Gesicht