Gesammelte Werke ; Bd. 1
Seite 355 von 759
Autor:
Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Ort:
Wien
Verlag:
Donau-Verl.
Umfang:
XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Signatur:
II 61.345/1
Intern-ID:
503233
Ruhe, welche der Hannes jetzt dem keifenden Vorsteher gegenüber zur Schau trug. Im Pfarrhof schellt es, die Köchin riegelt das Guckfenster chen auf : „Was gibt s?' „Ein Begräbnis!' Der Kopf des Pfarrers war auch schon hinter dem Fenster in einer Tabaks wölke aufgetaucht. „Wer?' „Oh, nur der Spitalhannes!' Die Köpfe sind schon verschwunden, das Fenster klirrt zu. Die Köchin giftet sich, weil der verrostete Riegel so schwer in den Falz geht. Der Tischler und sein Geselle erschienen mit der Truhe
zum Vernageln. Sie hoben den Hannes vom Rechbrett, um ihn in den Sarg zu betten, aber der war zu klein. Heißt das, der Sarg war eigentlich nicht zu klein, aber der verfluchte Spitalhannes vom Armenhaus war zu groß. Mit vieler Mühe wurde er in sein verschnittenes Holzgewand gezwängt. Hol s der Teufel, die kurzen Bretter sind nicht länger. Der Tischler hat Nägel mitgebracht, der eine hat den Kopf verloren, der andere ist verbogen und rostig sind sie alle, bis auf einen: der war nagelneu. Den fischte