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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Seite 48 von 90
Autor: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Ort: Jena
Verlag: Diederichs
Umfang: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Südtirol
Signatur: 2.849
Intern-ID: 189716
Ms War im allgemeinen ein frohes, reiches Blühen. Welche Früchte die Volkheit auf die Dauer davon haben wird, kann heute noch nicht entschieden Werden. Jedenfalls sind die Schöpfungen Ausdruck eines regsamen Tiroler Bürgertums und seiner engen Verbindung mit dem Reich. Auch an Tiefe hat es nicht gefehlt. Die neueren südtiroler Maler scheinen stärker aus dem Urquell des Volkes heraus zu schaffen. Der größte ist unzweifelhaft Albin Mgger-Lienz. Am besten gelingt dem Tiroler Künstler immer

der tirolische Gegenstand, den er ins allgemein Deutsche erhebt. Nicht nur Waren und Kunstwerke Wurden ausgetauscht, Menschen kamen von Norden selbst nach Tirol und natürlich nicht ins Welsche. Bozen Wurde Oster-München, und Batzenhäusl und Greif Waren in aller Munde. Die Hochtouristik begann. In Südtirol arbeiteten haupt sächlich reichsdevtsche Sektionen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Große Gasthöfe entstanden und brachten auch die ärme ren Taler nicht nur den Reichsdeutschen

hinein, auch Ver antwortliche. Aber es gab doch auch ernste Menschen, die über dem „Heute ist heut' nicht die Sorge um den Bestand dieses Heute außer acht ließen; unter diesen waren auch manche Reichsdeutsche. Der un vergeßliche Aurat Hranz Xaver Mitterer aus proveis im deutschen Nonsberg rief zu vereintem Schutz der volkheit in Kirche und Schule auf. Auf seine Anregung ist der Deutsche Schuwerein in Wien ge gründet Worden. Die Sicherung des deutschen Volksbodens sollte von innen heraus

durch Kräftigung des deutschen Volkstums, durch Stär kung des deutschen Lebenswillens erreicht werden mit Hilfe besonders von Kirche und Schule. Es war die Feit, in der man auch auf diesem Gebiete dem Gelde eine große, Wenn auch nur mittelbare Kraft zu traute. Mit seiner Hilfe Würden begeisterte und einsichtige Tiroler das Wer? schon vollbringen, à War kein Zweifel, daß solche Männer vorhanden waren, daß sie den besten Willen hatten, daß aber hier eine Aufgabe vorlag, die die Willensmäßigen Möglichkeiten

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Seite 59 von 90
Autor: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Ort: Jena
Verlag: Diederichs
Umfang: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Südtirol
Signatur: 2.849
Intern-ID: 189716
wollen. Am liebsten aus Tirol, sonst auch aus dem übrigen Reich. Wir haben genug deutsche Menschen. Bs geht nicht an, daß jährlich zehntausend Deutsche aus Deutschland auswandern und daß dafür Welsche hineinkommen. Ich weiß, daß die Durchführung meiner Gedanken Schwierigkeiten macht. Sie laßt sich nur mit Hilfe des ganzen deutschen Volkes — das ist unserem Staate peinlich — und nur mit Zäher Arbeit ohne großes Geschrei durchführen — das gefällt dem Volksbund nicht. Hier kann der Staat allein

mit wenig Ausnahmen nicht irredentiftisch von Trient beeinflußt sind. Diese beiden Faktoren sind schon unsicherer. Hier können und müssen Maßnahmen getroffen Werden, die die welsche Einwanderung ver mindern und die Zahl der Deutschen erhöhen. Bs ist unmöglich, die welsche Einwanderung als etwas Naturgegebenes hinzunehmen und dann über die Zunahme der italienischen Sprache zu jammern. Wir müssen für den Zuzug deutscher Menschen sorgen, wenn wir ein weis teres Abbröckeln unseres Landes verhindern

nichts machen, sondern das ganze Volk muß helfen. Und die Assimilierung selbst ist eigentlich Sache des Volkes allein. Wenn dieses doch nur erkannt und beachtet würde! Die vierte und letzte Voraussetzung ist das in jedem Deutschen und jedem einwan dernden Welschen vorhandene Gefühl von der deutschen Überlegenheit. Der Deutsche und unsere Unterländer verachten den Ratzlmacher. Tat sächlich ist ja auch der große Schwung, den einst die Errichtung des Regno ausgelöst hat, vorbei, und die Italiener trauen

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Seite 19 von 90
Autor: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Ort: Jena
Verlag: Diederichs
Umfang: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Südtirol
Signatur: 2.849
Intern-ID: 189716
ler Wurzel ausgeschlossen. Alle Umgestaltungen innerhalb der Bevöl kerung gingen unbewußt, mindestens aber unbeabsichtigt und zwangs läufig aus entscheidenden Ereignissen folgend von den Mitgliedern dieser Bevölkerung selbst aus, mochten sie hoch oder niedrig gestellt, mochten sie aktiv oder passiv dabei beteiligt sein. Die deutschen Bauern hatten alle Veranlassung, auf die romanischen herabzusehen, aber gar keine, sich von den unter ihnen lebenden Fremden dauernd abzuschließen. Oer Romane ließ

sich nicht durch Minderwertigkeitsgefühle hemmen, den Deutschen zum Lehrmeister zu nehmen. So wuchsen beide Teile zu sammen, wobei moralisch und geistig sich die Deutschen durchsetzten. Bei dem zweiten Vormarsch war die Eindeutschung ebensowenig ein Programm. Vo seine zahlenmäßige Überlegenheit erheblich war, siegte der romanische Bauer und Gewerbetreibende mit Hilfe seiner Boden- ständigleit, trotzdem ihm der deutsche technisch und geistig überlegen war. Zweifellos haben sich bei den Romanen Abwehrkräfte entwickelt, wenn sie auch noch lange

ohne Sammlung und Führung blieben. Da mit Ausgestattete mußten den Tirolern als andersartig erscheinen ge genüber denen, die der Aufsaugung verfallen waren. Aber die Oerings schätzung und das Abstandsgesühl blieben. Man bevorzugte im deutschen Lande die Deutschen. Wer aus dem romanischen Gebiet hereinkam, mußte sich anpassen. Viele der uns aus dieser Zeit überkommenen Schriftstücke weisen Füge auf, die uns diese Lage deutlich machen. Ja, an dieser gemeinsamen Gegensätzlichkeit gegen das bewußt Fremde

im Rahmen des eigenen Lebensgebietes entzündete sich zur Zeit des ab klingenden Universalismus ein wertbetontes, volkheitliches Bewußt sein. Schon in den lateinischen Urkunden schlagen uns deutsche Ge fühlstöne aus den Tiefen überkommener und erlebter Gemeinschaft auf, die die Tatsache einer Abgrenzung mit umschließt. Der Ubergang zur deutschen Amtssprache bedeutet dm Durchbruch, der sich in Tirol selb ständig, nicht als Reflex von außen vollzieht (Stimmen der Volt- heit s). Die erste rein deutsche

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Seite 49 von 90
Autor: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Ort: Jena
Verlag: Diederichs
Umfang: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Südtirol
Signatur: 2.849
Intern-ID: 189716
, die auch von der anderen Seite gehört und ausgemünzt wurden und übersah zu leicht, daß die Arbeit selbst nur von dm Tirolern und vom ganzen Volke geleistet werden könnte. Trotzdem ist dreierlei angebahnt Worden. Ss ging ein warmer, wär mender Strom durch das Unkerland. Der technische Schwung, der Glanz Österreichs und die Macht des Reiches setzten sich hier in über- individuelle Araste um. Mit großer Hingebung wirkende Pfarrer und Lehrer fanden einen guten Boden vor und senkten in ihn den Stolz hinein, im deutschen Tirol

Al lighici und pro Trento Trieste in Italien einen tätigen Widerstand zu spüren bekam. Dabei zeichnete sich die strategische Lage klar ab: die Deutschen wollten ihren in Jahrhunderte langer Mühsal, unter Aufs saugung weniger Romanen aber nicht Römer im Volkssinne, gewon nenen Boden verteidigen und sichern unter Verzicht auf schon völlig italiemsierLe Gebiete. Die welschen Bürger, die in dieser Zeit stark de moralisiert warm, hatten dagegen aggressive Absichten und wollten die Deutschen italienisieren

und das Deutschtum immer weiter zurück drangen. Die Deutschen waren zweifellos im besseren Recht. Hinter wem die größere Aràft und Macht stand, das mußte sich zeigen. Die Arbeit der Deutschen war auf lange Sicht gestellt. Ihre innere Rraft mußte zunehmen, der Zuzug auch deutscher Slemente in das Unterland mußte gewährleistet werden, wenn man auf einen Dauererfolg, den einzigen, der Sinn hatte, rechnen wollte. An dieser Tätigkeit im Unterlande selbst hatten die genannten Schutz- vereine verhältnismäßig wenig

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1928
Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
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Seite 18 von 90
Autor: Mannhardt, Johann Wilhelm / dargest. von Joh. Wilhelm Mannhardt
Ort: Jena
Verlag: Diederichs
Umfang: 79 S. : Ill.. - 1. bis 10. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Südtirol
Signatur: 2.849
Intern-ID: 189716
schöse teilgenommen. Ver Ade! War deutsch oder eingedeutscht. Die Land bevölkerung hingegen war jahrhundertelang völlig unberührt geblie ben. Nach wie vor war viel Platz im Lande. Da zogen im Z3. und Z4- Jahrhundert, gerufen oder Willkommen geheißen, die deutschen Menschen, vornehmlich aus dem Lande im Gebirge, aber auch aus den benachbarten Gebieten, als Holzarbeiter, Bergleute, Handwerker und Gewerbetreibende südwärts. In der Nähe siedelten sie dichter, weiter weg immer schütterer, mehr

Vorland, das Etschtal mit seinen Hängen bis zu den Übergängen ins Nonstal und Hleimstal herab bis zum heutigen Lavis völlig eingedeutscht. Man nimmt an, daß auf dem linken Etschufer damals über die Höhen hinüber ein großes ge schlossenes deutsches Siedlungsgebiet bis an den Fuß der Berge ent standen ist. Ein beträchtliches romanisches Gebiet blieb aber inner halb der Reichsgrenzen bestehen; trotzdem es nun von deutschen Hörsten — die Bischöfe von Trient waren, mit einer kurzen Unterbrechung um zsss

, Deutsche — regiert, von deutschen Beamten verwaltet und überwiegend von deutschen Priestern betreut wurde, wurde die Volks grenze zwar hinausgeschoben, aber die Reichsgrenze nicht erreicht. Trient war weiter eine romanische Stadt in einer romanischen Um gebung, wenn es auch um zsos eine deutsche Bevölkerung von einem Viertel bis einem Drittel hatte. Unser Alpenland hatte von vornherein sozusagen eine romanische Frage gehabt, weil die landnehmenden Bayern die Einwohner, zu denen sie nicht als Heinde

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