¬Die¬ Aufhebung der Klöster in Innerösterreich : 1782-1790 ; ein Beitrag zur Geschichte Kaiser Joseph's II
Die kirchlichen Reformen 1783—!7S0. 103 Bischöfe, wo möglich in jeder Provinz ein Erzbischof mit meh reren Suffraganbischöfen die kirchliche Verwaltung leiten. Für Innerösterreich wurde ein Erzbisthum mit fünf Suffragane» in Aussicht gestellt l). In Görz sollte nur ein Bischof bleiben, das Erzbisthum von Görz nach Graz übertragen, in Leoben ein neues Bisthum errichtet werden. Als der Kaiser 1784 auf der Rückreise aus Italien in Graz verweilte, sprach er sich neuerdings für ein Erzbisthum
von Jnnerösterreich aus 2). Für die Abgrenzung der Bisthümer sollte nicht die kirchliche Ein- theiluug nach Decanaten, sondern die politische nach Kreisen zur Grundlage dienen. Dem Bisthum Graz wurde die östliche Steiermark, dem Bisthum Leoben Obersteiermark mit dem Iudenburger und Brucker Kreis, dem Bisthum Lavcmt der südliche Theil von Steiermark und das östliche Kärnten mit sechs Decanaten s), dein Bisthum Gurk ganz Kärnten, mit Ausnahme dieser sechs Decanate, dem Bisthum Laibach ganz Kram, dem Bisthum Görz
Gradisca, Trieft, Görz und Pe dina zugewiesen. Auch die Bischöfe waren bereits genannt: als Erzbischof von Graz sollte der Bischof von Seckau, Graf Joseph Adam von Arco, eintreten. Ein Jahr später wurde Laibach als Mittelpunkt des Erzbisthums für Jnnerösterreich gewählt und der Bischof von Laibach, Graf Joseph Herberstein dafür ausersehen. Für Leoben, mit dem Sitz zu Göß, wurde ernannt Graf Alexander Engel, früher Pfarrer und Dechant zu Enns, für Gurk der Uditore di Rota Gras Salm, für Lav an t blieb
Graf Bincmz Joseph Schrottenbach, Bischof seit 1777. Der Erzbischof von Görz, Graf Edling, der sich der Re gierung nicht fügen wollte, mußte abdanken und statt seiner 1) Die Hofkanzlei an das mnerösterr. Gubermum, 20. November 1783. Graz, St. A. 2) Kaiserl. Handbillet vom 26. März 1784. St. A. ,'!) Bb'lkermarkt, S. Andrci, Wolfsberg, Bleiburg, Eàndorf und S. Leonhard. Sie entsprachen dem Kreise Völkermarkt m Kärnten.