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Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 308 von 393

300 garten gesprochen. Er befindet sich auf einer Rheimnsel und wird von seidenen Schnüren eingesriedigt. Der Fährmann Norprecht, der die Helden über einen den Garten durch strömenden Fluß setzt, fordert von jedem von ihnen als Lohn den rechten Fuß und die linke Hand. Dieser große Rosen garten ist das verlorene Paradies, der Fluß ist eine Art Acheron und der Fährmann erinnert entfernt an Charon. Dieser mittelalterliche Wirrwarr kann nicht besonders über- raschen; mischt

sich doch auch in die griechischen Mythen die Erinnerung an das verlorene Paradies mit dem Glauben an das Elysium der Toten. Mögen die Sagen vom großen Rosengarten noch so wichtig für die mittelalterlichen, vom Volke gebildeten und oft von poetischen Stümpern behandelten Sagen vom ewigen Paradiese sein, für die vorliegende Arbeit besitzt die Sage vom kleineu Rosengarten einen größeren Wert, denn in ihr wird ganz besonders auf die Alpen verwiesen; nach Tirol wird der Garten verlegt, in welchem die ewigen Rosen in so endloser

Fülle sprießen. Auch andre jetzt noch bekannte Schweizer und Tiroler Sagen sprechen für den Glauben, daß das irdische Para dies sich entweder inmitten der Berge befand, in wilden Thälern oder auf gewissen Gletschern, die einstmals „BlmnliZ- alpen" gewesen find. Dort blühte der himmlische Garten mit seinen Straßen aus Käseguadern und Butterüberguß. Die Sage vom kleinen Tiroler Rosengarten bildete sich augen scheinlich gleichzeitig mit der vom großen rheinischen im 13. Jahrhundert. Ihre weite

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 311 von 393

Sagen schildert ihn als ein graues oder weißes Männchen mit einer Tochter, so schön wie eine Fee oder eine Selige. Die Tochter wünschte, sich einen Garten, und der sie sehr ver ehrende Vater ließ zahllose Rosen auf einem Berge sprießen. Er selbst lebte in seinem Palaste im Innern eines Berges, auf dessen Spitze sich das größte Schloß Tirols erhob. Der Rosengarten des schönen Kindes war verzaubert und voller Wunder. Sah ihn ein Wanderer, so schwand ihm bei seinem Anblick jede Erinnerung

an die trüben Stunden der Vergangen heit. Auch dieser.sagenhafte Garten war von den üblichen Seidenschnüren umgeben, in denen Freitag das dem ersten Menschmpaare erteilte Verbot versinnbildlicht sehen will. Auch in der Schweizer Sage von der Klaridenalp wird an das irdische Paradies erinnert, aber die Erz-Ühlnng ist in diesem Falle ans die Umgebung zngeschmtten. Nicht weit vom Lintthal, nahe den Quellen der Renß, von wo aus man einen entzückenden Rmrdblick genießt, soll in uralten Zeiten sich ein gelobtes

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 306 von 393

es den Mythus vorn Paradies berge, von welchem vier große Strènne Herniederflossen und woselbst der Baum der Unsterblichkeit blühte. Nach einer chinesischen Sage erblickte man auf einem Berge einen großen Garten, in welchem der Wind die Blätter des Lebmsbaumes bewegt. Die Perser nennen den Berg des irdischen Para dieses Albordfch. Die Chinesen verlegen den herrlichen Hügel aus den Ti an Schau, die Indier dagegen auf ihren Himalaya, und das Kaschmirthal galt eine geraume Zeit hindurch als das alte Paradies

Schrift beweisen, daß das in der griechischen Mythologie der , Garten der Hesperideick genannte Land auf den Alpen und genauer noch in der Gegend

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 313 von 393

sie sich in einen Ritter, der Berg aber, der sie bisher mit dem ganzen Zauber seiner Schönheit erquickt hatte, wurde wahrscheinlich eifersüchtig auf diese neue Leidenschaft und begrub durch einen plötzlichen Absturz im Handumdrehen den Garten für immer. Grinnn weist ans ein Tierparadics, das zwischen un- erklimmbaren Felsen und den Schneefeldern des Mattenbergs gelegen sein soll. In einem bestimmten Umkreise dort erblickt man schöne Gemsen und Steinböcke nebst andrem merkwürdigem Getier. Me zwanzig Jahre darf ein Manu

diesen geweihten Kreis betreten und zwanzig Gemsen erlegen. Weitere Alpen sagen verweisen auf einen Zwergkönig, der über einen ent zückenden, mit blühenden Rosenstöcken bestandenen Garten Savi-Lopez, Alpensagen. 20

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Kategorie:

Kunst, Archäologie

Jahr:

1901

Gedenkbuch über stattgehabte Einlagerung auf Castell Toblino im Tridentinischen : Juli und August 1855

Seite 135 von 144

Autor: Scheffel, Joseph Victor ¬von¬ / von Jos. Victor von Scheffel

Schlagwort: g.Toblino / Schloss

Signatur: 1.899

Intern-ID: 186461

, von Erdmännlein, Gnomen und Kobolden, von farbenschimmernden Krystallen und unterirdischen Strömen . , wir hielten an einem an Berg gelehnten Landhaus. Ein sehr verdächtiger neuer Thorbogen „in Gothisch" gewährte den Eingang in einen Garten. Ein Mann mit leuchtender roter Nase be mächtigte sich unserer, als wir nach der Grotte fragten. Wir stiegen bergan und hatten unterwegs zwei Anstalten zu bewundern, die eine zur Gewinn ung hydraulischen Kalks, die andre zur Pressung von Olivenöl. Der Mann mit der roten

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1895

Fels und Firn : Erzählungen aus den Bergen

Seite 229 von 254

Autor: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner

Schlagwort: g.Tirol ; s.Bergsteigen ; f.Belletristische Darstellung

Signatur: I A-20.656

Intern-ID: 91809

'stamm des Ennstkalers Wobnuna teilen: unten Garten oder auf Altanen in kleinen Kistchen, oder vor dem Fenster in Töpfchen; überall blüht der gelbe Peterg'stamm, auf daß man die fleischigen Blätter jederzeit haben kann für einen blutreinigenden Ab sud oder Thee. Die Keuschlerin ist alt und hinfällig geworden, der magere Verdienst durch ewiges Stricken muß in erster Linie zusammengespart werden für den Öd hofer ; da bleibt dann für Nahrung und Holz wenig übrig und Kleidung, o du liebe Zeit

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1895

Fels und Firn : Erzählungen aus den Bergen

Seite 46 von 254

Autor: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner

Schlagwort: g.Tirol ; s.Bergsteigen ; f.Belletristische Darstellung

Signatur: I A-20.656

Intern-ID: 91809

42 hielten Wetten auf den stämmigen Trabanten , der den verwilderten Bergmenschen verächtlich muftErte. Als der Herzog das Zeichen gab, begannen die beiden zu ringen. Der Trabant fühlte gar bald die furcht bare Kraft seines Gegners. Geschickt entwand er sich aber dem solcher Kniffe fremden Riesen, ergriff die am Boden liegende Wehr und wollte mit ihr dem Christel zu Leibe gehen. Das nahm nun der Paznanner übel, riß mit wuchtigem Griff eine Latte aus dem Zaun, der den. Garten der Burg umfriedete

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[1905]

¬Die¬ alte Posterin und andere Geschichten aus Tirol

Seite 56 von 166

Autor: Wolf, Carl / Karl Wolf

. Das war die Küche. Vor dem Fenster auf den Dach ziegeln stand eine lange, schmale Kiste, mit Erde gefüllt, da kümmerten einige SchlmgpflanZen und magere Nelkenstöcke, das war der Garten. Auf dem Heimweg hatte sie immer nur einen Gedanken: Wird der Schrägen noch.dastehen, aus dem er Zum „Rechà brett" gelegen? Wenn nur der fürchterliche Schrägen

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1895

Fels und Firn : Erzählungen aus den Bergen

Seite 120 von 254

Autor: Achleitner, Arthur / von Arthur Achleitner

Schlagwort: g.Tirol ; s.Bergsteigen ; f.Belletristische Darstellung

Signatur: I A-20.656

Intern-ID: 91809

der Toten. Die Natur hat sich zum Sterben gerüstet; verschwunden das Grün der Matten, gelb die Wiesen, braunrot sind die Hange geworden ; kalter Reif hat die Spätlinge im Garten geknickt, nur einige Astern stehen noch mit gesenkten Köpfchen auf den schwachen Stengeln. Winter liches Geflock liegt auf den Bergeshöhen; in tiefen Tinten leuchtet der Wald, zagender Wind treibt das welke Laub raschelnd zur erstarrenden Erde. Pietät voll kommen die Dörfler am Tage des Gedächtnisses der Toten auf den Friedhof

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[1905]

¬Die¬ alte Posterin und andere Geschichten aus Tirol

Seite 15 von 166

Autor: Wolf, Carl / Karl Wolf

Sie hatte ja selbst immer ihr größtes Gaudium Lei den lustigen Streichen der beiden. Als die Posterin am späten Nachmittag endlich den Kreuzjöchlerhof mit ihrem Briefe erreichte, bot sich ihr ein sonderbarer Anblick. Auf dem Solder (Balkon) saß am sauber gedeckten Tisch ein Kaiser jäger-Leutnant und ließ sich eine Pfanne mit duften dem Sterz und eine Schüssel schwerrahmige Milch ausgezeichnet schmecken. Im Garten saßen drei Kaiserjäger, ebenfalls bei einer mächtigen Pfanne Sterz

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[1905]

¬Die¬ alte Posterin und andere Geschichten aus Tirol

Seite 73 von 166

Autor: Wolf, Carl / Karl Wolf

ist, um ihn so neben her Zu betreiben. Vom Turme klangen feierlich die Allerheiligenglocken, und in der großen Stube lag auf dem Schrägen die reiche, angesehene Nußbaumer- bäurin. Was der Garten an Blumen zu geben Hatte, war da. Aber keine Salzverteilung, kein Prunk, sondern stille Wohltaten waren in ihrem letzten Willen sorglich Verzeichnet, trösteten viele wirk-

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 316 von 393

808 jener Zeit entsprechend, von den Helden eine Hand und einen Fuß. Unter den Helden erscheinen auch Siegfried und der Theodorich der Nibelungen. Die moderne Kritik beweist, daß dichterische Schöpfungs kraft sehr häufig den Glaubensauschauungen eines Volkes, den epischen Gesängen, den Sagen und Fabeln, welche seit Jahrhunderten schon von Geschlecht zu Geschlecht wanderten, eine unsterbliche Form gegeben hat. Diese Thatsache giebt uns fast die Gewißheit, daß der Gesang vom Tiroler Rosen garten

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 351 von 393

343 Eine Sage, die eigentlich mehr in das Kapitel von den Alpenseen gehört, erzählt, daß auch eine Königin im Gebiete von Biella nahe dem See der Alten Zuflucht ge sucht habe. Eine Volkserzählung des Trentin berichtet von einem „Garten der Königin" genannten Drte, der nahe einem grünen, mit Blumen bestandenen Streifen zwischen nackten und schroffen Felsen gelegen ist. Hier suchte eine schöne Königin mit ihrem Gefolge den Frieden. Sie kam über den Campigliopaß in herrlichen königlichen, jedoch

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Kategorie:

Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater , Literaturwissenschaft

Jahr:

1893

Autor: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann

Seite 310 von 393

Rosengarten nur eine schwache Vorstellung geben konnte. Der Dichter beschreibt sodann die Wunder des Alpen paradieses. Dort giebt es herrliche Blumen und Vögel, anch wilde Tiere, die mit einander scherzen. Vor solchem Anblick muß jede Trübsal schwinden, denn an dieser Statte kann niemand weinen oder leiden. Doch die Helden bereuen sehr schnell, ihrer Bewunderung für den Garten Laurins, welcher sie jede andre Sorge hat vergessen lassen, Ausdruck gegeben zu haben. Sie sind vom Zwergkönrg getauscht worden

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

[1900]

Von der Lieb', dem Haß und was so dazwischen kriecht : Erzählungen aus Südtirol

Seite 253 von 256

Autor: Bredenbrücker, Richard / von Richard Bredenbrücker

. W a t s ch e l'n, Ohren, OhrlLppchen. ! W Ltsch N, ohrfcigen- Watt, Ente. watzeln, wimmeln, zappeln. Meati g, Kmnlheit. weawez'n, Wehklagen. Wecken, rundes Brodchcn. Wegscheid, Scheideweg. wegthun, schlachten. Weibermensch, Weib. Weichbrunn, Weihwasser. W e i ch b r u n n t r b g e l e, Weih- wafferkesselchen. Weichen, weihcn. Weil, Zeit. weil, wahrend. Weilgarten, Garten der Zeit. Weillang, Langeweile. Wein, oanen beim sauren Wein derwìschen, ihn bei schlechter That treffen. Weinhansl, Sanlt Johannes

Signatur: II 61.216

Intern-ID: 141399

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Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1878

Lyrische Reisen

Seite 364 von 388

Schlagwort: g.Tirol ; f.Reisebericht

Signatur: I 63.201

Intern-ID: 501583

nun seinen Lebensabend in diesem seinem reizenden, durch einen hesperischen Garten verschönerten Wohnort still verfließen. Der Wanderer wird in diesem Garten freundlich aufgenommen und mit dessen seltenen Pflanzen gern bekannt gemacht; ja, wenn ihm nur der mindeste Durst anzusehen, setzt ihm Herr Giuliani sofort eine Flasche vom besten Torbolaner vor. Diese, der Garten und der Ausblick auf den See bilden dann einen DrMang von wunderbarer Harmonie. Eine Altane über dem Wasser ist so zauberhaft gelegen

, daß einmal drei Preußen, welche wahrscheinlich Dichter gewesen, von Herrn , Giuliani im Hochsommer die Erlaubmß erbaten, eine Mondscheinnacht dort Zubringen Zu dürfen, was sie auch so vollkommen ausführten, daß sie am nächsten Morgen das Lager erst suchten, als die andern Leute es verließen. Dieser Garten wird auch in der künftigen deutschen Literaturgeschichte einige Bedeutung ansprechen dürfen. „Sehen Sie,' sagt Herr Giuliani nicht ohne Stolz, „dort auf dem Tischchen hat Herr ^ seinen berühmten Roman

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Kategorie:

Geographie, Reiseführer

Jahr:

1880

Aus Tirol

Seite 136 von 317

Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub

Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde

Signatur: I 303.246

Intern-ID: 503063

Morgens in diesem Juni ging ich aber einsam und allein in die Klause, um dort zu früh stücken. Die Klause bei Kufstein ist, wie in werten Kreisen bekannt, ein lieblicher Garten, eine halbe Stunde von der Stadt gelegen, der eine großartige Allssicht in's Gebirge, dabei guten Weill und andere Erfrischungen bietet. Die Luft, die an einem schönen Sommermorgen leise durch diesen Garten weht, ist für ein bedrängtes Herz, wie ich's auch zuweiten mit mir trage, unendlich wolMhuend und erquickend

. Wenn ich in ihrer Nähe bin, suche ich daher diese Klause sehr gerne auf. Damals aber setzte ich mich unter ein evi Baum und sah friedlich in die prachtvolle Welt der Alpen hinein. Der Garten war leer — mir an der Wand des Hauses saß ein altes, reinlich gekleidetes Herrchen, das sich mit seinem Frühstück beschäftigte. Es war mir nicht ganz unbe kannt — ich hatte es in Knfstein schon öfter beim Abend- trunk gesehen, den es, wie ich, in Auracher's Gasthaus

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Kategorie:

Belletristik

Jahr:

1912

Gesammelte Novellen

Seite 300 von 318

Umfang: XIV, 306 S.. - 3. Aufl.

Signatur: II 61.716 ; 252

Intern-ID: 180956

dem sonst so beherzten Manne am meisten Angst. Sie aber hatten sich voll guter Hoffnung bereits vor einer Stunde ini Garten zusammengesetzt, auch auf den glücklichen Ausgang der Sache schon einmal angestoßen und Viktoria getrunken. Als sie daher erfuhren, daß der Wirt eben angekommen und auf seine Stube gegangen, sandten sie Voll Neugier und Span nung die Marie hinauf und ließen ihn bitten, er möge doch hernieder steigen und ihnen Bescheid geben. Er aber sagte seiner Tochter un wirsch, es sei noch nichts entschieden

, und vor acht Tagen werde es auch nichts. Dann könnten sie wieder kommen; vorher seien sie über flüssig. Indem sie diese Äußerung hinterbrachte, bemerkte aber die Marie noch nebenbei, es dünke ihr fast, als ob es nicht nach Wunsch gegangen wäre; der Bater wenigstens scheine nicht gut aufgelegt — »vorauf die drei Rechtsfreunde selbst in einiger Verstimmung aus tranken, den Garten still verließen und sich in die Landschaft zer streuten. Wenn aber der Landrichter gemeint, die Sache sei bei der da maligen

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1882

Sängerkrieg in Tirol : Erinnerungen aus den Jahren 1842 - 1844

Seite 398 von 507

Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1842-1844

Signatur: I 62.582

Intern-ID: 501584

„Bozen, in, Jiini. Zie finden mich nach dem langen Winter wieder auf einer Wmmnàrrasse im Etschland. in emein schönen Garten bei Bozen. Hier am Lsrbeerbusch träumt Zchiller im bleichen Marmor, dort erhebt sich Goethes gebieterisches Haupt, und in der Geisblattlaube ist der verständige Nestor aus Prinz Zerbino ausgcniakt, wie er im Garten der Poesie mit den Dichtern wortwechselt — alles freundliche Wahrzeichen, daß auch um diese letzte MM deutscher Zunge der deutsche Genius ein geistiges Band

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1882

Sängerkrieg in Tirol : Erinnerungen aus den Jahren 1842 - 1844

Seite 399 von 507

Schlagwort: g.Tirol ; s.Literatur ; z.Geschichte 1842-1844

Signatur: I 62.582

Intern-ID: 501584

andere erinnert, daß wir mi dm Thoren von Wätschland steht«. — - - Wir gehen nun schweigend etliche Gassen ab und verschmnden unvermerkt in, Garten Meister Mosers des Gerbers, der nahe an der Pfarrkirche in einer Seitengasse liegt. - - Der Garten ist Zwar sehr schön zu sehen, aber in seinen vielen Reizen schwer zu beschreiben und daher er wohnen wir schleunigst, daß Meister Moser neben der Kunst dcS HauteMàM noch, wie so viele seiner Lands- leute, ein Geheirn talent, eine Liebhaberei zur linken

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Kategorie:

Literaturwissenschaft

Jahr:

1882

Sängerkrieg in Tirol : Erinnerungen aus den Jahren 1842 - 1844

Seite 388 von 507