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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 470 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
'Rumäniens Wendung %ur Neutralität 459 für Österreich-Ungarn den Ausfall eines Bundesgenossen, für Ruß land, daß es keine militärischen Kräfte an der rumänischen Front benötigte. Noch aber fehlte die bindende Erklärung, und von neuem setzte der Sturm auf König und Regierung ein. Jetzt wurde auch das Geschütz der territorialen Versprechungen aufgefahren. Am 29. Juli stellte Sasonow Rumänien für den Fall einer Parteinahme zugunsten der Entente „Vorteile' in Aussicht, am folgenden Tage präzisierte

er das zur Bereitschaftserklärung Rußlands, den Anschluß Sieben bürgens an Rumänien zu unterstützen. Vom andern Lager her boten Deutschland und Österreich-Ungarn für den Eintritt Rumäniens in den Krieg an der Seite der mitteleuropäischen Mächte Bessarabien. Das waren Lockungen, die die Entscheidung schwer machten und selbst die stark in die Richtung der Ententepolitlk gelenkte Regierung nochmals schwankend werden ließen. Der Ministerrat vom 29. Juli brachte die ungeheure Spannung, die auf den verantwortlichen Per sönlichkeiten lastete

aus. Während auf den Straßen die Kundgebungen gegen Österreich-Ungarn sich steigerten und das Offizierkorps seine Sympathien für die Ententemächte äußerte, be mühte sich Carol in letzter Stunde noch um <üe Bewahrung des Friedens. In seinem Geiste war es gehandelt, wenn der rumänische Gesandte in Paris Lahovary am 31. Juli in Gemeinschaft mit dem schweizerischen Gesandten Lardy den vergeblichen Versuch machte, mit französischer Vermittlung Österreich-Ungarn und Serbien an den Verhandlungstisch zu bringen. 2 Regierung

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 350 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Kußlands Schwenkung - Ende der Status quo-Politik 339 auf dem Papier standen und daß von einem geschlossenen Willen, den bestehenden Zustand aufrechtzuerhalten, nicht mehr die Rede sein konnte. Vor allem sah man die Interessengemeinschaft zwischen Österreich-Ungarn und Rußland im Schwinden. Die ganze inter nationale Lage stand seit dem Sommer 1907 unter dem Zeichen der Annäherung zwischen Rußland und England, und an erster Stelle wurde der Komplex der Orientalischen Frage davon berührt

in die Waagschale fallen werde. Kaum daß Rußland nochmals in Gemeinschaft mit Österreich- Ungarn den stürmisch vorwärts drängenden Balkanstaaten entgegen getreten war, lenkte es in die englischen Bahnen über, mit denen der habsburgische Konservatismus seit Jahr und Tag nicht mehr in Ein klang stand, und wieder war es die mazedonische Frage, bei der sich die neue Gruppierung der Großmächte geltend machte. 1 Angesichts des Scheitems aller bisherigen Reformmaßnahmen trat Sir Edward Grey Ende 1907 mit neuen

Vorschlägen hervor, die über das Mürz- steger Programm hinausgingen und vor allem durch Vermehrung der Gendarmerie und Einrichtung einer Exekutivkontrolle die wirkliche Durchführung der bisherigen Entscheidungen sicherstellen sollten. Während Rußland mit Frankreich und Italien ihnen lebhaft zustimm ten, machte Österreich-Ungarn in Gemeinschaft mit Deutschland ' 1 Ebenda 145 ff. 22*

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 403 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Bevölkerung hier Österreich-Ungarn, dort Italien die Führung, während hier das Süd slawentum, dort das Hellenentum die Herde des Widerstandes bildeten. Kaum daß der Widerstand Serbiens in der Frage des Adria- hafens gebrochen war, lebte er nun von neuem auf und mit ihm wett eiferte Montenegro in der Auflehnung gegen die Großmächte. Aber auch diesmal war das nur möglich, weil den beiden Staaten in dem offiziellen wie in dem nicht offiziellen Rußland ein geheimer oder offener Helfer und Schützer zur Seite

stand. Von neuem traten darüber Österreich-Ungarn und Rußland mit militärischen Zurüstungen gegen einander und der Sturm dieser Auseinandersetzungen schlug über ganz Europa seine Wellen. Es war ein Beweis für die ungeheure Spannung, die bereits zwischen den Großmächten Platz gegriffen hatte, daß Meinungsverschiedenheiten über so unbedeutende Fragen wie die Zuweisung der und der Ortschaft an den oder jenen Balkan staat wochenlang eine Kriegsgefahr bilden konnten. Kleine Staaten wie Serbien

und Montenegro aber scheuten sich nicht, ihre russische Protektorgroßmacht immer wieder gegen Österreich-Ungarn und Italien auszuspielen. Es bedurfte nachhaltiger diplomatischer Vor stellungen in Wien und Petersburg, bei denen vor allem England und Deutschland wieder zusammenhielten, um für Nordalbanien einen Kompromiß zustande zu bringen. Montenegro wurde es auferlegt, auf das heiß begehrte Skutari zu verzichten, Serbien, das inzwischen besetzte Durazzo zu räumen. Dagegen wurde bei der Festsetzung

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 436 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
sich russische Großmacht und serbischer Kleinstaat zu gemeinsamem Tun die Hand. Die Rollenverteilung war dabei, daß der Große dem Kleinen das Odium der Wühlarbeit und des Ver- schwörertums überließ, aber die moralische Verantwortung war in Petersburg nicht geringer als in Belgrad. Österreich-Ungarn hatte es fortan in Südosteuropa mit einer Gegnerschaft zu tun, an der Rußland voll beteiligt war. Das Programm, das zur Verwirklichung gelangen sollte, bedeutete die Unterhöhlung und Einkreisung der Donau

monarchie. Der Ring, der um Mitteleuropa gelegt war, wurde so vom Balkan her geschlossen. Das Programm war jedoch mit Serbien allein nicht zu verwirklichen. Es galt auch Rumänien zu gewinnen, das sich zwar in wachsendem Maße dem verbündeten Österreich-Ungarn entfremdete, aber zu Deutschland noch in engen Beziehungen stand und Rußland gegen über betont seine Selbständigkeit wahrte. Das war um so not wendiger, als von Wien her ernstliche Versuche gemacht wurden, den Riß, der sich zwischen den beiden

Ländern gebildet hatte, wieder zu schließen. Nicht nur daß man sich in Ungarn bemühte, den Forderun gen der rumänischen Bevölkerung Siebenbürgens entgegenzukom men, und mit dem dortigen Nationalkomitee Verhandlungen auf nahm: vor allem faßte man ins Auge, der zunehmenden Abneigung in den politischen Kreisen Rumäniens selbst zu begegnen. Man sah ein, daß man mit der Haltung vor und nach dem Bukarester

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 324 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Die Balkankrise von i88j 313 Westeuropa zu der großen Krise von 18 87, die nur durch die autoritäre Friedenspolitik Bismarcks beschworen wurde. 1 Die Lage auf dem Balkan wurde in diesen Jahren noch dadurch verwickelt, daß Italien unter Ausnutzung der russisch-österreichischen Entfremdung über die Adria hinüber ein Mitbestimmungsrecht geltend machte, 2 Hatten bis 1887 Österreich-Ungarn und Rußland, wenn auch durch die Rücksichten auf die Bundesgenossen gezügelt, allein die Rolle der am Balkan

im Juli 1887 einigte, nachdem der zunächst gewählte Prinz Waldemar von Dänemark abgelehnt hatte, fand den Widerspruch Rußlands und eine geringe Sympathie bei Österreich-Ungarn. Auch bei diesem selbständigen Schritt des kleinen Staates bedurfte es der Unter stützung einer Großmacht, um damit zu bestehen, aber zumal die Donaumonarchie empfand das Eingreifen Italiens als unbequeme Nebenbuhlerschaft. Auch in den folgenden Jahren machte sich Crispi zum Fürsprecher der Wünsche und Beschwerden

, bei der sie beide nichts gewonnen hatten, vertraten Österreich-Ungarn und Rußland wieder in Über einstimmung den konservativen Standpunkt. 1 Heinz Trützschler von Falkenstein, Bismarck und die Kriegsgefahr des Jahres 1887 (Berlin 1924). 2 Walter Schinner, Der österreichisch-italienische Gegensatz auf dem Balkan von seinen Anfängen bis zur Dreibundkrise 1875-1896 (Stuttgart 1936 ^Beiträge zur Geschichte der nachbismarckischen Zeit und des Weltkriegs N.F. Heft 31).

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 372 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Anfänge des russischen Balkanbmdplans 361 Ungarn gerichteten und von Rußland geleiteten Zusammenschluß gedacht war. Träger und Organisator dieses weitblickenden und auf einen völligen Umsturz der südosteuropäischen Verhältnisse hin strebenden Projektes war Nikolaus Hartwig, der im September 1909 die Vertretung Rußlands in Belgrad übernahm und sich schnell zum Beherrscher der serbischen und balkanischen Politik aufschwang. 1 Ein glühender Panslawist, erstrebte er im Sinne eines Ideals die Ver

einigung der slawischen Völker unter russischer Führung und war damit ein unversöhnlicher Feind des habsburgischen Völkerstaats. Seine ganzen Sympathien gehörten der großserbischen Bewegung, die den Kampf gegen Österreich-Ungarn auf ihre Fahne geschrieben hatte, und seine politische Einstellung ging deshalb vom Südslawen tum aus, während Bulgarien, das bisherige Schoßkind Rußlands auf dem Balkan, für ihn erst an die zweite Stelle rückte. Mit Nachdruck vertrat Hartwig diesen Standpunkt auch der eignen

in einem Augenblick, als Serbien den überraschenden Versuch einer Annäherung an Österreich-Ungarn unternahm. Zweimal war in kurzem Zeitabstand der Außenminister Milowanowitsch zu Besuch in Wien. Auf der Grundlage engerer wirtschaftlicher Beziehungen und der Überlassung serbisch bevöl kerter Teile Mazedoniens, vor allem des Sandschaks von Novibazar, versuchte er, mit der Donaumonarchie anzuknüpfen, doch wurde er beide Male von Ährenthal kurz abgewiesen. Vielleicht war ein Rat, den König Carol von Rumänien

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 336 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Zuspitzung der Balkanverhältnisse 1902I3 3Ü5 Vorteil durchaus auf Selten Rußlands, denn die Konvention ver pflichtete Bulgarien im Fall eines Krieges Rußlands mit Österreich- Ungarn und Rumänien zu bedingungsloser Hilfeleistung, wogegen das Zarenreich die Integrität des bulgarischen Gebiets garantierte und im Falle des Erfolges auch für einen territorialen Gewinn Bulgariens einzutreten versprach, — Zusagen, die auch ohne Bündnis für Rußland selbstverständlich waren. Aber auch für Bulgarien

der Dynastie Obrenowitsch keine unmittelbare Beziehung zum außen politischen Kurs Serbiens. Der ermordete Herrscher hatte schließlich haltlos zwischen Rußland und Österreich-Ungarn hin- und herge schwankt, je nach dem, wie seine mißachtete Gattin von Petersburg und Wien her behandelt wurde. Dies war zuletzt Rußland zugute gekommen, das sich berechnender verhielt. Der Thronwechsel in Belgrad schien deshalb für die Donaumonarchie so gewinnbringend, daß man an eine Mitwisserschaft der Wiener Regierung

geglaubt hat. 2 In der Tat gehörten die Verschwörer dem Österreich-Ungarn freund lichen Lager an, doch steht heute fest, daß von habsburgischer Seite keinerlei Anteil an dem Morde bestanden hat, sondern daß vielmehr den Bestimmungen des österreichisch-ungarisch-serbischen Vertrags von 1881 entsprechend in den vorangehenden Jahren mehrmals vor Attentatsplänen gewarnt worden ist. 3 Aber auch der Gedanke zu wolskis 191.1-1914, hrsg. von Friedrich Stieve (Berlin 1924) III Nr. 706. Ähnlich an Is- wolski

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Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 340 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
Erschütterung des Status quo-Prinyips 329 erheblichen Vergrößerung Rumäniens, Bulgariens und Griechenlands erstrebte und gleichzeitig an die Schaffung eines neuen albanischen Staates dachte, wenn er erklärte, daß sonst Österreich-Ungarn nicht mehr zu regieren sei, weil die zentrifugalen slawischen Elemente es sprengen würden i 1 so bewegte sich die Entwicklung gerade in dieser Richtung. Die Schürung des mazedonischen Feuers und die Zusam menfügung der Balkanvölker zu einem willensmäßigen Ganzen

Staaten im Südosten auf dem Instrument der Großmachtpolitik zu spielen gelernt hatten und nicht mehr gewillt waren, nur noch nach der Pfeife der Großen zu tanzen. Für Österreich-Ungarn aber begann der Weg des Großen, dem von dem Kleinen Stillstand geboten wurde, noch in der Zeit, da Rußland voll im fernen Osten beschäftigt war. Die Donau monarchie war in diesen Jahren eigentlich der alleinige Repräsentant der Status quo-Politik auf dem Balkan und aller Haß und alle Auf lehnung wandten

sich gegen sie. Die gegnerischen Großmächte woll ten dagegen aus dem Nichtvorhandensein Rußlands folgern, daß Österreich-Ungarn nun allein das Heft in der Hand habe und daß die Fortführung der österreichisch-ungarisch-russischen Interessenge meinschaft einfach die Ausschaltung Rußlands bedeute. 2 Das war das Stichwort, unter dem sie sich als Gegenkräfte einschalteten und mit den Kleinstaaten des Balkan zusammenfanden. In Wahrheit war die Machtstellung der Donaumonarchie in Südosteuropa schon in diesen Jahren im Rückgang

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 347 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
,33i5 V. Die Balkanstaaten. 3. Die Balkankrism ißöß-ißop dendes Halt. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Pläne richtete sich der Hauptzorn des Donaureiches gegen Serbien, das durch die Zollunion mit Bulgarien tatsächlich gegen den Handelsvertrag mit Österreich- Ungarn verstoßen hatte. Da dieser zudem nahe vor dem Ende seiner Geltungsfrist stand, so kam es zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen Wien und Belgrad, die sich auch auf die österreichischen Kriegslieferungen an Serbien erstreckten

Juli 1906 zwischen den beiden Staaten ein vertragloser Zustand ein, 1 Aber der „Schweinekrieg', der damit ausbrach, führte eine Wen dung in den Beziehungen zwischen Österreich-Ungarn und Serbien herbei, auf die man in Wien und Budapest nicht gerechnet hatte. Wieder einmal zeigte sich, daß ein einseitig diktatorisches Verfahren der Großmacht gegenüber dem kleinen Staat seine Wirkung ver fehlte und die Kompaßnadel nur auf die entgegengesetzte Seite aus schlagen ließ. Der Abbruch der wirtschaftlichen

Parteigänger galten, endgültig vom Hofe zu entfernen, und hatte die Genugtuung, daß nun auch England die diplomatischen Beziehungen zu Serbien wieder aufnahm. Gleich zeitig vollzog er planvoll und weitblickend eine Umstellung des Wirtschaftslebens seines Landes auf die westeuropäischen Mächte. Zumal Frankreich wurde kapitalistischer Helfet und wirtschaftlicher Abnehmer. Österreich-Ungarn hatte in politischer wie wirtschaftlicher 1 Markov 62 ff.

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