Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
bedeutet, wird in Brixner Arkunden des 9.—11. Ih. in ähnlichem Sinne, nämlich für das Gebiet von ein zelnen Ortsgemeinden gebraucht. Mitunter bezeichnet „territorium' aber auch größere Landgebiete, so ?73 das Herzogtum Rätien und im 12. und 13. Jh. das Fürstentum Trient oder die Grafschaften Tirol und GSrzà Seit dem 16. Ih. wurde ..Territorium' der stän dige Ausdruck für das Gebiet der Fürstentümer. Die erwähnten Grafschaften haben seit 102? die deutschen Kaiser den Bischöfen von Brixen und Trient
zu ihrer weltlichen Herrschaft verliehen. Ärkunden von 1214, 1236 und 1240 sprechen vom Bischof von Brixen als Herzog und obersten Richter in seinem Lande (àx et mstiàrius in terra 8ua bzw. nostra), vom! Lande und Herzogtum, vom Bistum und von der Graf schaft Brixen (terra, provincia, episcopatus, comitatus, ckucatus Lrixmensis)'. Ähnlich wird auch der Landfrieden, den der Bischof von Brixen 1256 mit dem Grafen von Tirol und Gürz abschloß, räumlich auf das Bistum und Land Brixen (ckiocesis und provincia, ja sogar
terra Provincie Làmenà, also Gebiet des Landes Brixen) bezogen. Eindeutig ist der Begriff und der Amfang des Bistums Brixen im kirchlichen Sinne, bei „provincia' dachte man in erster Linie an das weltliche Herrschaftsgebiet des Bischofs, an den Bereich der Grafschaften im Inn-, Eisack- und Pustertale, die ^enem vom Kaiser 1027. und zwar ausdrücklich im Ämfange des Bistums (epi- s cop a tu s) übertragen und noch 1240 als Herzogtum Brixen (àcàis) bezeichnet worden waren: die Grafschaftsgewalt