¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
Zehntes Kapitel DIE ANFÄNGE DER FASCHISTISCHEN HERRSCHAFT Oktober 1922 bis März 1923 In der Nacht vom 1, zum 2. Oktober und im Laufe des 2. kamen in Eisenbahnzügen, Autos und anderen Verkehrsmitteln einige tau send Faschisten in Bozen an, besetzten in der Frühe die deutsche Elisabeth-Schule, ohne daß Militär und Gendarmerie Widerstand leisteten, und bemächtigten sich am Nachmittage auch gewaltsam des Rathauses, wobei es einige Verletzte gab. Der Gemeinderat wurde gezwungen, die Forderungen
vom 2. September anzunehmen, fügte allerdings die Bitte hinzu, daß die Elisabeth-Schule gegen eine andere ausgetauscht werde. Vom Balkon des Rathauses sprach der Abgeordnete Stefani, der die gesamte Unternehmung leitete, zur Bevölkerung und begründete die Aktion mit dem faschistischen Grundsatz: „Es gibt nur ein einziges Gesetz, und das heißt Italien.' Am folgenden Tage schwärmte man auch nach Meran aus und beschädigte dort das Andreas Hofer-Denkmal durch Entfernung des Adlers und derjenigen Worte