Südtirol-Handbuch.- Stand: Juli 1979.- (Sonderdruck zur Informationsschrift des Landtages und des Landesausschusses)
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Autor:
Wahlmüller, Franz [Red.] ; Bozen <Provinz> / [hrsg. von der Südtiroler Landesregierung. Verantwortl. Schriftleiter: Franz Wahlmüller]
Ort:
Bozen
Verlag:
Autonome Prov. Bozen
Umfang:
119 S. : Ill., graph. Darst., Kt.. - [1. Aufl.]
Sprache:
Deutsch
Schlagwort:
g.Südtirol ; s.Politik ; f.Verzeichnis<br />g.Südtirol ; s.Landeskunde<br />g.Südtirol ; f.Statistik
Signatur:
II Z 1.665/1979
Intern-ID:
192454
die darauffolgenden Verhaftungen und teilweise auch Folterungen von Südtirolern sowie die gerichtlichen Verhandlungen gegen die angeblichen Urheber dieser Anschläge (»Mailänder Prozesse«) erregten die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit. 19ER-KOMMISSION UND PAKET 1961 wurde die Südtirol-Frage wiederum vor die UNO, aber auch vor den Europarat gebracht. Dies alles führte dazu, daß sich die römische Regierung endlich dazu bereit fand, die Existenz der Südtirol-Frage überhaupt erst offiziell
anzuerkennen und die so genannte Neunzehner-Kommission einzusetzen. Diese bestand aus Parlamentariern, dem Präsidenten des Regionalaus schusses, dem Südtiroler Landeshauptmann sowie Experten und hatte die Aufgabe, die Südtirol-Frage unter allen Gesichtspunk ten zu prüfen und der Regierung Vorschläge zu deren Lösung zu unterbreiten. Die Neunzehner-Kommission hielt ihre erste Sit zung am 21. September 1961 und beendete ihre Arbeiten mit Überreichung ihres Abschlußberichtes an Ministerpräsident Aldo Moro
am 10. April 1964. ln der Folge wurde eine Fachleute kommission eingesetzt, die weitere Vorschläge machte. Viele Verhandlungen und direkte Begegnungen zwischen Vertretern Österreichs, Italiens und der SVP folgten, bis die römische Regierung schließlich 1966 ein »Gesamtangebot« von Maßnah men zur Lösung der Südtirol-Frage vorlegte. Der SVP-Parteiaussehuß sprach sich positiv für dieses »Paket« aus, forderte jedoch noch die Klärung verschiedener Punkte. Die se Klärung sowie das Problem der internationalen
Verankerung der Durchführung dieses »Paketes« nahm noch die drei folgen den Jahre in Anspruch. Als die offenen Punkte geklärt waren und man sich auch auf einen sogenannten »Operationskalender« (der in einem Zeitplan von Terminen besteht, innerhalb welchem die italienische Regierung das Paket durchführen und Österreich dies anerkennen soll) geeinigt hatte, .empfahl der Parteiausschuß der SVP mehrheitlich der SVP-Landesversammlung die Annahme von Paket und Operationskalender. Mit knapper Mehrheit (583