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Bücher
Jahr:
1915
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillertale.- (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 1)
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Seite 204 von 360
Autor: Praxmarer, Josef
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: XXXV, 321 S.. - 4., durchges. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: 255/1
Intern-ID: 166135
„Hatte der Herr eine Reisetasche oder sonst ein Päckchen bei sich V fragte der Policeinan weiter. Der Kellner: „Er hatte in einem Tuche eine lederne Reisetasche; aus dieser nahm er das Goldstück, als er bezahlte. Ich kannte die Münze nicht und zeigte sie dem Wirte, dieser hat sie gewechselt. Der Policeman: „Also sehen Sie, Herr Wirt, Sie wissen um. die Sache, Sie gehen mit Lügen um. Wo ist das Päckchen? Wir werden weiter suchen." Der Wirt: „Im Kasten habe ich es, der Herr

hat es mir zur Aufbewahrung übergeben, bevor ich schlafen ging." Der Policeman: „Schon gut. Gehen wir, es zu holen." Der Wirt führte die drei hinauf in das erste Stock werk und zog dort die Geldtasche Iosls heraus. Das Geld war noch darin. Iosl atmete wieder auf. Man zählte die Stücke; es fehlten drei von der ganzen Summe, diese konnte Iosl wohl verschmerzen. Run wurde auch der Landsmann von der Kammer geholt und gefragt, wohin er die drei fehlenden Goldstücke getan habe. Dieser antwortete, daß er eines dem Kellner

zur Bezahlung der Zeche und die zwei anderen dem Wirte gegeben habe, da er ihm von früher etwas schuldig gewesen sei. Was er sonst noch verbraucht habe, sei sein Geld gewesen. Auf Befehl des Policeman mußte der Wirt die noch fehlenden zwei Friedrichsdor beibringen, welche dann zu den übrigen gelegt wurden. „So, jetzt wären wir fertig," sprach der Policeman, „Ihr, Herr Landsmann, folget mir, Ihr werdet Euer Freiquartier bekommen, und Sie, Herr Wirt und Kellner, haben sich nachmittag um 2 Uhr

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Bücher
Jahr:
1915
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillertale.- (Bilder aus dem Tiroler Volksleben ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/166135/166135_301_object_5372958.png
Seite 301 von 360
Autor: Praxmarer, Josef
Ort: Bozen
Verlag: Auer
Umfang: XXXV, 321 S.. - 4., durchges. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: 255/1
Intern-ID: 166135
er vor achtzehn Jahren hier gesehen habe, stehe noch an demselben. — Doch der Wirt beugt sich vor ihm, wie vor einem großen Herrn, hilft ihm aus der Kutsche heraus und hält immer sein schwarzes, rundes Käppchen in der Hand. Vor achtzehn Jahren achtete er ihn gar nicht, so daß es den Iosl schier verdrossen hat, und doch hatte er da mals mit seinem Vater eine tüchtige Zeche gemacht. Aber Iosl bedachte nicht, daß er damals ein Büblein in der Lodenjoppe, ein Auswanderer war, und jetzt hingegen

ein stattlicher, junger Herr, mit dichtem Backenbart, Vatermördern, Glace-Handschuhen und schwergoldener Uhrkette, die noch dazu mit allerhand wertvollen An hängseln belastet war. Iosl trug sich wie ein rei sender Engländer. Wäre es also ein Wunder ge wesen, daß der Herr Posthalter ihn nicht mehr erkannte, und ihn, weil er in Gesellschaft des Obersten und seiner Töchter gekommen und englisch sprach, für dessen Herrn Sohn ansah. Der Wirt fragte den Oberst aus englisch, was er wünsche, ob vielleicht tes

gefällig sei? Wie staunte der Oberst, daß der Wirt englisch spreche. Das war ja im Widerspruch mit dem, was Iosl in Tegernsee gesagt hatte. Iosl selbst konnte nicht begreifen, wie der Post halter zu dem Englisch gekommen sei. Jedoch bald klärte sich die Sache auf. Der Posthalter gehörte früher der Sängerfamilie Rainer an, welche in England durch ihre Naturgesänge so viel Aufsehen gemacht hatte, von dorther hatte er sein Englisch. Dem Iosl war es einerseits recht, daß man ihn nicht kannte

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