¬Die¬ deutschen Seelsorgen in den italienischen Dekanaten und Landesteilen der Diözese Trient
Die deutsche Kaplanei in Rovereto. 39 Rovereto war, in deutscher und italienischer Sprache Recht zu sprechend) Im ältesten Statut von Rovereto (1425), da bereits Venedig darüber die Herrschaft führte, gehörte ein D eutscher als Gast zum ?oäsKta der Stadt.^) Unter dem Einflüsse der Republik Venedig, die Roveto mit den umliegenden Gebieten von 1411 bis 1509 beherrscht hatte, kam das Italienische fast vollends zum Siege; das Deutsche schien dem Untergänge geweiht. Kirchlich gehörte Rovereto
ursprünglich zur ausgedehnten Pfarrgemeinde spisvsMizzana zum hl. Florian, in welcher die deutschen als ebenbürtige Genossen der Romanen erschienen. Aus dieser alten Zeit lassen sich überhaupt viele deutsche Priester, die in der Gegend von Rovereto pastorierten, nachweisen?) Um 1336 erscheinen auf der Diözesansynode von Trient die Pfarrer von Volano, Lizzano und Villa Lagarina als ErzPriester, die aber eher italienischer Abkunft waren.^) Im Jahre 1582 wurde Rovereto zur selbständigen Pfarre erhoben
.^) Diese kam aber langsam zu stande. Noch im Vierzehnten Jahrhunderte, als Rovereto bereits mit Mauern umgeben war, hatte die Stadt außer der genannten Spitalkapelle nur eine einzige kleine Hilfskapelle, St. Thomas, außerhalb der Brücke, in der ein Pfarrherr von Lizzana ab und zu Gottesdienst hielt. Erst um 1462 erstand im Innern der Stadt die alte Kirche St. Marco, an welcher 1464 Don Pietro, ein Ortskind, als Lokalkaplan angestellt wurde. Durch Bischof Hinderbach erhielt die Kaplanei 1467 das Recht
des Taufwassers. Endlich (1586) nahm Kardinal Ludwig Madruzz eine Trennung der zu großen Pfarrei Lizzana vor. Dieser überließ er noch den Teil des linken Lenoufers. während das rechte User zur neuen Pfarre Rovereto geschlagen wurde, deren Inhaber den Titel Erz Priester führte?) Der erste Träger dieser Würde war der ehe- ^Urkunde v. 9. März 1.225 bei Zotti, Vàio 1, 467. In einer Urkunde v. I. 1234 wird das Schloß von Rovereto Casteljunc (Neuschloß) ge nannt. Bonelli II, 666, vgl. 671 f. — ^ statuti
Äi lìovsrsto, eà (Aar., Trento 1859, S. 1: „«SI' Vrioio (Herr Fritz) àiZ slamane«, làpiti Eine „reindeutsche Ansiedlung' (Rohmedèr, deutsches Volkstum; Wien, Gräser, 1898, S. sS) war Rovereto wohl nicht. — Patigler, Beschwerdeschri ten. Ferd. Ztschr. 1884, S. 76 f. — <>) Bonelli II, 696, vgl. ebendas. 666 f. Ober der Kirchentüre von St. Florian in Lizzana ist zu lesen: ijuos isni (Aristo p<Zpsri mator Roseerv vig pi'olsK, oovulos attolls viator Ns lìodm'àm, Ikomsoczuo Lndurdia, Laveum Äs 'I'erraKnolmn, Zls