St. Notburg, die Magd des Herrn
88 — Der schnöde Gottesraub und die darauf folgende schöne Festlichkeit vom Jahre I860 hatten die Aufmerksamkeit auch auf die alte Burg gerichtet, wo Notburga so lange für Gott gelebt, gearbeitet, gelitten hatte und wo sie selig in Gott verschieden 'war. Es erwachte der ~ Wunsch, auch die dortige Kapelle zu er neuern und zu schmücken. Dieser Wunsch wurde nun dem Besitzer der Burg, dem hochwürdig sten Fürstbischof Simon Aichner von Brixen, vorgetragen, und derselbe ließ denn, auch auf eigene
Kosten das kleine Heiligtum von innen und außen recht lieblich renovieren. Von innen wurde ^ es ausgemalt, der Altar erneuert und mit einer recht andächtigen Notburgastatue geschmückt. An der Innenwand oberhalb der Thüre wurde von einer Barmherzigen Schwester aus Rothholz eine kurze Legende der Heiligen, aufgeschrieben. Diese ausgeschmückte Kapelle sollte nun auch feierlich eingeweiht werden, wozu der 13 . September 1891 , der Borabend des Sterbe tages der Heiligen, gewählt wurde. Es war ein Sonntag
und nachmittags fand die Ein weihung statt. Die Kapelle prangte von außen im Schmucke von Fahnen und Fähnlein und ßeischem Taxgewinde. Oberhalb des Eingangs zur Kirche las man aus den,Erbsen der heiligen Notourgw von Norbert Stock, o. c., das schöne Gebet aufgeschrieben, das so recht den Geist der Heiligen atmet: