¬Das¬ Dekanat Neumarkt und Kaltern : (mit Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 2)
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Autor:
Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Ort:
Bozen
Verlag:
Auer
Umfang:
272 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur
Schlagwort:
g.Neumarkt <Südtirol, Dekanat> ; <br />g.Kaltern <Dekanat>
Signatur:
II 5.562/2
Intern-ID:
105513
Die Pfarre St. Pauls. 209 genau entsprechen. Das Portal mit Statuetten ist reich zu nennen, trotzdem daß die beantragte Vorhalle, welche deren Ansätze verraten, unvollendet blieb. (Der Entwurf zur Ausführung derselben von Ober baurat v. Schmidt in Wien (f) liegt vor). Höchst großartig ange legt erscheint der Glockenturm, über dem Ende des südlichen Seiten schiffes; reich gegliederte Streben, in freie Fialen auslaufend, be leben seine Ecken und geblendete wie durchbrochene Maßwerkfenster
seine oberen Stockwerke. Im Innern stützen zwölf schlanke Rund pfeiler die früher erwähnten Gewölbe. Außerordentlich reich ist der mächtige Pfeiler gegliedert, über den die nordöstliche Ecke des Turmes aufsteigt. Auffällig hervor hebt diese schöne Hallenkirche der hoch liegende Chorumgang, wo die Gewölbedienste an den Wänden durch Ziborien unterbrochen und nun mit alten geschnitzten Figuren be fetzt sind. Schade für diesen Chor, daß an feine Südseite die hohe Sakristei, alte Peterskapelle, angebaut
ist. Wie wir an der Fassade den Meister aus Augsburg leicht erkennen, so lassen sich an den vielen Einzelheiten die tüchtigen oben erwähnten mitarbeitenden deutschen Gesellen unleugbar verfolgen; überall begegnet uns ein freieres und anmutiges Spiel der oft fein ausgeführten, originellen Formen der späteren Gothik. Auch die Restaurierung verdient großes Lob; strenge Beurteiler beanständen allerdings einzelnes, z. B. den blauen Anstrich der Gewölbekappen ohne Bilder, nur mit goldenen Sternen besetzt, den Bau der Altäre