. Dein in Leben geliebter Andere Hofer, von ssant in Passepr." Schon aus diesem Briefe. steht man, welche zärtliche Zuneigung Hofer für seine Frau hegte, mit der er, mannichfacher Sorgen ungeachtet, stets ein glückliches und zufriedenes Leben geführt hatte, bevor ihn seine Bestimmung auf- eine weit entlegene Lauf bahn führte. Leider ward für diese einfache, aber ebenso tüchtige und herzensgute Frau diese unerwartete Be stimmung ihres Gatten zu einer harten Schule des Unglücks. Anna Hofer, dieWitwe des Mannes
und gottesfücchtige Frau. Wie sie sich fügsam/ nachgiebig und im Stillen thätig als Wirthin vom Sande gezeigt hatte, so blieb sie sich auch gleich, als ihr Man» de» hohen Posten eines Landes rommandanten bekleidete. Und als nun Hofer's früh verbleichender Stern am Rande seines Horizonts stand und Weib und Kind rauh und gewaltsam mit in sein herbes Geschick gerissen wurden, als man auch Diese gefan gen und gefesselt nach Mantua führte, da legte Gertraud Hofer den frommen, gottergebenen Sinn, den sie frü her
und in den Adelstand erhoben hatte, als ganz Deutschland und ganz Europa ihr große Ehre und Liebe bewies, auch da zeigte Anna von Hofer sich nicht im mindesten veränderter, als Ger traud Ladurner sich gezeigt hatte. Sie bezog, in treuer Anhänglichkeit an frühere glücklichere Tage, wieder das kleine, nur etwas wohnlicher eingerichtete Haus am Sande und lebte hier mit ihrem Schwiegersöhne, dem jetzigen Sandwirth, und .dessen Frau, .ihrer Altem Tvckter, in stiller Zurückgezogenheit fort, während ihre jüngere Tochter
in der Kaiserstadt als Fräulein von Hofer erzogen wurde. Kamen nun vornehme Be sucher in die stille Alpengegend, welche die im . Leid so geduldige Witwe des Sandwirths kennen lernen wollten. Besuche, die der einfachen Frau öfters wol lästig waren, so fand man die hochgewachsene ehr würdige Matrone, welcher Kummer und Gram übe: vergangene Zeiten das Haar frühzeitig bleichte, mit dem blassen Gesichte voll edlen Ausdrucks, im kleinen Gatt chen am Hause, mit leichter Gartenarbeit beschäftigt,' ganz so, als wäre
der Fremden bloßzustellen. Bei dem Alle» war jedoch Anna von Hofer, selbst bis zu ihren letzten Lebens- tägen, weder den Obliegenheiten noch den Genüssen des Lebens abgestorben. In ihren eignen Angelegen heiten und deren Verwaltung zeigte sie stets viel Um sicht und Klugheit. Sie hatte, durch die Freigebigkeit des Kaisers dazu in den Stand gesetzt, das Mrths- haus am Sand von den Gläubigern ihres Mannes be freit,'um, wie sie sich dabei ausdrückte, sein Andenken zu ehren. Da sie die Pension von 2000 Gulden