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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
2009
Skolast.Widerstand. (Der fahrende Skolast ; 2009, 2)
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Seite 36 von 136
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: 133 S. :Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Nationalsozialismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung<br />g.Südtirol ; s.Faschismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III Z 342/54(2009),2
Intern-ID: 519964
bedingungslosen ethnischen Einheit mutiert waren und mit dieser Linie Polit-Karriere machten, wenngleich in ganz unterschiedlichen Positionen. Nun aber musste er sich definitiv damit abfinden, dass er innerhalb der Partei mit seinem Anliegen, Gerechtigkeit herzustellen, alleine stand, dass er seine parteipolitischen Ambitionen, die er gewiss hatte, aufgeben konnte und - nicht zuletzt - dass „seine“ Partei ihm die Wertschätzung für sein jahrelanges Engagement absprach. Aber bei aller Kränkung

nach ist in einer der ersten Sitzungen der neu gegründeten Südtiroler Volkspartei die Forderung der Alliierten nach Epuration bekannt geworden. Allen wäre bewusst gewesen, dass diese Aufgabe der SVP geschadet hätte, wenn sie im Namen der Partei durchgeführt worden wäre. Deshalb hätte er diese Arbeiten außerhalb der Partei gemacht, aber „über Ersuchen und Genehmigung der Parteileitung“. Es sei sein Verdienst, wenn durch diese Vorgangsweise die Nazi-Vorwürfe von italienischer Seite gegenüber der SVP bei den Alliierten kaum

Verständnis gefunden hätten und die Partei selbst sich ohne die Belastung dieser undankbaren Tätigkeit erfolgreicher entwickeln habe können. Daneben zählt Egarter weitere Leistungen auf, die er, seiner Überzeugung nach, für die SVP erbracht hat - etwa den Umstand, als einziger Südtiroler Vertrauensperson der Alliierten gewesen zu sein, Angebote von Seiten des „Gegners“ stets ausgeschlagen und stattdessen ausschließlich für die Interessen der Partei, des Landes und des Volkes gearbeitet

zu haben; auch betont er seine Bemühungen um die Freilassung der Kriegsgefangenen aus französischen und italienischen Lagern. Verbittert weist er darauf hin, dass die Partei es trotz seiner diversen Meriten nie für Wert befunden habe, ihm als Gründungsmitglied eine Mitgliedskarte zu geben. Stattdessen sieht er sich in die Lage eines „Heimatlosen“ gedrängt und in die Rolle eines „stinkenden Stallknechts“ und „Spülfetzens“ versetzt, den man braucht und wieder weg legt. Abschließend droht er der Partei

, wird der Generalsekretär ersucht, sich mit ihm in Verbindung zu setzten, um genau zu erfahren, was er eigentlich will.“ 61 Ein halbes Jahr später, im Oktober 1948, erhielt Egarter für seine Tätigkeit eine Abfindung in der Höhe von 15.000 Lire, obwohl ein gesetzlicher Anspruch darauf nicht bestand, wie die Parteileitung in ihrer Begründung festhielt. Damit war für die SVP das Kapitel „Egarter“ abgeschlossen, und für den ehemaligen AHB-Obmann bedeutete es das Ende seiner Präsenz in der Partei und in der politischen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
2009
Skolast.Widerstand. (Der fahrende Skolast ; 2009, 2)
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Seite 50 von 136
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: 133 S. :Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Nationalsozialismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung<br />g.Südtirol ; s.Faschismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III Z 342/54(2009),2
Intern-ID: 519964
Widerstand in Tirol Horst Schreiber Der Ansturm der Tirolerlnnen auf die NSDAP Bezogen auf die Mitgliedschaft in der NSDAP erreichte Gauleiter Fanz Hofer, dass Tirol ein Mustergau des Deutschen Reiches wurde. Ein Fünftel der Tiroler Bevölkerung im Erwachsenenalter war Mitglied der NSDAP. Damit kann davon ausgegangen werden, dass rund ein Drittel der erwachsenen Tiroler Männer der Partei bzw. einer ihrer Gliederungen beigetreten war oder die Anwartschaft erworben hatte. Im österreichweiten

in Tirol zählte, so ist zu fragen, auf welche Faktoren dies zurückzuführen ist. Die große Beitrittswelle zur Partei bezeugt eben nicht (nur) einen Druck von oben, sondern Opportunismus, Karrierestreben und vor allem eine aufrichtige Begeisterung für das Regime, ohne dass die Mehrheit ideologisch überzeugte Nazis sein musste. Die Unterstützung oder zumindest die Sympathie dauerte lange an. Gehorsam oder wenigstens passive Duldung ist seitens des Gros der Tirolerlnnen bis in die letzten Kriegsmonate

und außerhalb des Reiches sowie ein ganzes Arsenal an kleinen und großen Zukunftsversprechungen, die über Unzulänglichkeiten hinwegsehen ließen. Die tumbe Provinz feierte sich selbst, die zentrale Stellung des verhassten Wien war zerschlagen. Und die Partei zelebrierte das Brauchtum, förderte die Standschützen und schuf Schießplätze. DasGaulandesschießen entwickelte sich zur größten derartigen Massenveranstaltung des Deutschen Reiches. Die NSDAP erschien als heimatverwurzelte Kraft, als Vollendung Tiroler

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Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
2009
Skolast.Widerstand. (Der fahrende Skolast ; 2009, 2)
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Seite 32 von 136
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: 133 S. :Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Nationalsozialismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung<br />g.Südtirol ; s.Faschismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III Z 342/54(2009),2
Intern-ID: 519964
bei deren Gründungsversammlung gewesen war, spielte er in den folgenden Monaten zwar keine besondere Rolle in der Partei, stand jedoch mit maßgeblichen Parteifunktionären in regem Kontakt. Seinem leidenschaftlichen Eifer bei der Verfolgung von NS-Tätern begegneten allerdings selbst jene reserviert, die seinen Anliegen an sich nahe standen. 43 Desgleichen löste die Entscheidung Egarters, seinen Artikel „Gerechtigkeit und Gericht“ zuerst im kommunistischen Parteiblatt „Erneuerung“ und erst danach

im „Volksbote“ zu veröffentlichen, in der SVP gewiss Befremden aus und wurde ihm von manchen in der Partei wohl nicht verziehen. 44 Dennoch blieb Egarter auch nach dem Ende der alliierten Besatzung zunächst auf dem politischen Parkett Südtirols präsent und erschien der italienischen Seite wichtig genug, um ihn im Zugeder politischen Auseinandersetzungen um die Zukunft Südtirols für ihre Interessen instrumentalisieren zu wollen. Dies geschah erstmals im Mai 1946, als Präfekt Innocenti den Obmann des AHB

auf der Titelseite der „Dolomiten“ eine groß aufgemachte Entgegnung, mitderEgarterTelegramm wie Pressegespräch als Fälschung bzw. Erfindung zurückwies und für den Andreas-Hofer-Bund die Forderung nach dem Selbstbestimmungsrecht für ganz Südtirol bestätigte. 46 Um weitere politische Vereinnahmungen zu vermeiden, trat Egarter mit dem AHB als Zeichen der politischen Geschlossenheit im Juni demonstrativ und medienwirksam der SVP bei. 47 Für die Partei dürfte der Zweck der Aktion damit erreicht

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Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
2009
Skolast.Widerstand. (Der fahrende Skolast ; 2009, 2)
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Seite 34 von 136
Autor: Südtiroler Hochschülerschaft
Ort: Bozen
Verlag: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Umfang: 133 S. :Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Südtirol ; s.Nationalsozialismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung<br />g.Südtirol ; s.Faschismus ; s.Widerstand ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III Z 342/54(2009),2
Intern-ID: 519964
des Umgangs mit „kompromittierten Elementen“ nach wie vor keine Übereinstimmung: Gewiss war auch Egarter das Amnestiegesetz vom Juni 1946 nicht entgangen, das die Entfaschisierung faktisch beendet hatte, 55 und ermag sich dessen bewusst gewesen sein, dass damit auch die Strafverfolgung von NS-belasteten Personen, wie er sie 1945 vehement gefordert hatte, in weite Ferne rückte. Den Aufstieg von „Nazisten“ in der SVP lehnte Egarter jedoch weiterhin strikt ab und er glaubte die Partei wohl

, Wehrdienstverweigerer und Deserteure arbeitete. Die vorhandenen negativen Einstellungen zur politischen Tätigkeit Egarters fanden auch innerhalb der SVP-Spitze ihren Widerhall und konditionierten seine weitere Stellung in der Partei: Er sah sich mit Anschuldigungen gegen seine Person konfrontiert, die, seiner Wahrnehmung nach, in den Vorwürfen eines Mitglieds der Parteileitung kulminierten, er habe durch seine „Tätigkeit bei den Epurationsarbeiten das Ansehen bei der Bevölkerung verloren“ und komme deshalb „für gewisse Stellen

“ nicht mehr in Frage; zudem habe er „ziel- und planlos“ und „alles eher als für die Interessen der Partei gearbeitet.“ 60 Diese Vorhaltungen haben Hans Egarter sehr hart getroffen. Schon bisher hatte er wohl mit Befremden beobachtet, wie selbst alte Mitstreiter aus der Options- und Kriegszeit wie FriedIVolgger, sein Vorgänger alsAHB- Obmann, und Kanonikus Gamper, mittlerweile wieder sein Arbeitgeber bei Athesia, zu Hauptverfechtern der 34

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