26 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2002
Schenna : Dorfbuch 2002
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/273340/273340_367_object_5505085.png
Seite 367 von 726
Autor: Innerhofer, Walter [Red.] / [Herausgeber: Gemeinde Schenna. Koordinator: Walter Innerhofer]
Ort: Schenna
Verlag: Gemeinde Schenna
Umfang: 720 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturang.
Schlagwort: g.Schenna ; s.Heimatkunde
Signatur: III 197.035
Intern-ID: 273340
weiblichen und männlichen Mitglieder der Bauernfamilie in Tracht darstellt, sind bereits die Hauptmerkmale der heutigen Burggräfler Tracht erkennbar, aber auch solche, die der Zeitmode entnommen und später wieder verschwunden sind (wie z.B. die als Kopfbedeckung getragene Spitzen haube in Dreiecksform). Die Frauen und Mädchen tragen schmale blaue bzw. weiße Schürzen über einem faltenreichen, wahr scheinlich schon durch eine Miederwurst weit abstehenden langen dunklen Kittel

mit einem gleichfarbigen engen Tschoap über dem Miederleib, weißem Kragen und schwarzem, um den Hals lose gebundenen Seidenflor. Einen solchen tragen auch die Männer über dem roten Leibi und unter dem kragenlosen offenen Lodenrock mit kurzen Rockschößen und den noch schma len roten Aufschlägen. Knielange Hosen, weiße Kniestrümpfe und niedere Schuhe ergänzen die damals auch in Schenna getra gene Burggräfler Bauerntracht. Auf Votivbildern von Anfang des 19. Jahr hunderts, besonders in der Wallfahrtskirche von Rifßan

und in der Maria-Trost-Kirche in Untermais, sowie auf den im selben Jahr hundert sehr in Mode gekommenen Trach tenstichen, sieht man dann schon die dem heutigen Kurzbäurischen sehr ähnliche Burggräfler Männertracht mit dunkelbrau nem Hemet mit den handbreiten, kunstvoll geschwungenen roten Aufschlägen und der ledernen (an Stelle der früher lodenen) knielangen Hose. Außer ledernen sieht man auch schon die heute üblichen grün seidenen Hosenträger mit dem V-förmigen Verbindungsstück, die als Halt der Hose

vollständig genügen und den breiten, leder kielgestickten Ledergurt, die Bind, zur reinen Zierde werden lassen. 2 In der Halb feiertags- und in der Werktagskleidung, die noch bis weit ins 20. Jahrhundert im Großen und Ganzen eine abgetragene oder einfachere Sonntagstracht war, verschwin det der Ledergurt aus praktischen Gründen schließlich ganz. Auf eben diesen Votivtafeln und Trachten stichen sowie gemalten Porträts werden die Burggräfler Lrauen meist in der Schnür miedertracht mit eingesetztem Brustlatz

auf dem um 1797 gemalten Bild der selbstbewussten Koflertochter Maria Innerhofer verheira tete Eisler aus Verdins deutlich sichtbar wird. Dass auch wohlhabende Bauern und Bäuerinnen Porträts von sich malen ließen, weist auf das erstarkte Standesbewusstsein gegenüber Bürgern und Adel, besonders dann nach der Befreiung von der Grundherrschaft (1848) hin. So kann auch, zumindest von einem Teil von ihnen, leich ter das eine und das andere aus der Mode übernommen werden, wie z.B. die lange Hose in der Burggräfler

1