Vom Dorf zur Stadt Leifers : Anfänge - Entwicklung - Chancen
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Autor:
Tengler, Georg [Red.] ; Kiem, Maria Luise / Red.: Georg Tengler. Mit Beitr. von Maria Luise Kiem ...
Ort:
Leifers
Verlag:
Raiffeisenkasse Leifers
Umfang:
476 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. 473 - 475
Schlagwort:
g.Leifers ; s.Heimatkunde
Signatur:
II 156.176
Intern-ID:
142348
behelfen. Damals wurden die alten Instrumente durch neue mit Normalstimmung ersetzt. Für ei nige Zeit dirigierte der Benefiziat Franziskus Giacomuzzi, welcher die Platzkonzerte im Talar leitete. Im Winter 1930 übernahm Alfred Robatscher (1896-1979) die Kapelle, welcher sie bis zu ihrer gewaltsamen Auflösung im Herbst 1938 leitete. Damals mußte häufig auch der Organist Josef Valazza einspringen. Als Obmänner wirkten zuerst Alois Ebner, darauf seit 1922 Arcangelo Visintin, welchem Ar tur Ruggera
folgte. 1931 übernahm Erich Ebner die Obmannstelle, bis die Musikkapelle als eige ner Verein mit Dekret vom 2. Juli 1935 aufgelöst wurde. Die Musikanten wurden dem Dopolavoro angeschlossen, bis sie 1938 endgültig ihre Tätig keit einstellen mußten. Auftritte Wie früher wirkte die Kapelle bei Prozessionen mit und gab im Laufe des Jahres eine Reihe von Konzerten und organisierte jährlich ihr Wiesen fest. Ab 1922 wurde die Kapelle zunehmend un ter politische Vormundschaft gestellt. Jeder Auf tritt
, auch wenn er rein privat war, mußte durch die Behörde ermächtigt werden. Die Kapelle mußte am 20. Oktober 1923 bei der Einweihung des neuen italienischen Kindergartens mitwir- ken. Ebenso beim Besuch faschistischer Behör denvertreter. Allerdings war in den zwanziger Jahren das Verhältnis mit den Behörden noch auf gegenseitigem Respekt aufgebaut; dies än derte sich zum Schlechteren in den dreißiger Jahren unter dem Podestä Baron von Altenbur ger und dann unter Antonio Filippi. Bedeutende Auftritte: 1927
Im Frühjahr 1946 wurde die Musikkapelle zu sammen mit der Feuerwehr neu gegründet. Un ter dem gemeinsamen Obmann Josef Koch wur de ein erster Ausschuß gewählt: Benedikt Paoli, Benjamin Valersi, Josef Zanin, Roman Tezzele, Josef Scoz, Rudi Ebner. Die Kapelle zählte an fangs nur zwölf Mann und trat als Feuerwehrka pelle auf. Mit großem persönlichen Einsatz vieler Musi kanten wurde durch Sammeln, sogar bei den Geschäftsleuten unter den Bozner Lauben, das nötige Geld für den Ankauf neuer Instrumente
aufgebracht. Als Gönner taten sich in Leifers be sonders Frau Emma Fulterer und der Obsthänd ler Herr Gaggero mit Spenden von je 100.000 Li re hervor. Der Verein konnte, wie schon 1919, auf ei ner Reihe von Musikanten aufbauen, die bereits vor dem Kriege dabei waren und jetzt den Grundstock der neuen Kapelle bildeten: außer den genannten noch Benjamin Cazzanelli, Ennio Janeselli, Evarist Comperini, Alois Casera, Alois Vallazza, Valentin Dellagiacoma, Max Bologna, Josef Visintainer. In dieser Zeit machte