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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1996
1000 Jahre Stegen
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Seite 19 von 72
Autor: Hilber Mutschlechner, Maria / verf. und zsgest. von Maria Hilber Mutschlechner
Ort: Bruneck
Verlag: dipdruck
Umfang: 67 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Hilber Mutschlechner, Maria: Tausend Jahre Stegen
Schlagwort: g.Stegen <Bruneck> ; z.Geschichte<br>g.Stegen <Bruneck> ; s.Heimatkunde
Signatur: II A-23.228
Intern-ID: 117362
II. dem Salier dankbar sein sollen. Für Kaiser Heinrich spräche die Tatsache, daß man ihm auch in Bozen im 18. Jahrhundert auf Grund einer urkundlich nicht beglaubigten Überlieferung die Gründung der beiden älte sten Märkte, des Oster- und des Genesiusmarktes, zugeschrieben hat; doch der Stegener Markt dürfte nach all dem, was hier zusammengetragen werden konnte, seinen Ursprung dem Pusterer Allding, der großen Herbst-Gautagung, verdanken, deren kultischer Ab schluß in heidnischer Zeit zu einer Vorfeier

Volkszugehörigkeit. Ebenso be zeugt auch der Brauch, daß Göt und Gotl ihre Patenkinder beim Stegener Markt beschen ken und daß ehemals dort oder um diese Zeit auch die Zinse zu entrichten waren, den ernsten jahresabschlußbildenden Grundzug dieses Volksfestes, bei dem vor Eintritt in das neue Kirchen- und Arbeitsjahr der Erntesegen marktgerecht überblickt und verteilt und festlich bedankt wurde, weshalb die Pusterer noch heutzutage mit Recht sagen, daß man leichter überwintert, wenn man auf dem Stegener Markt

gewesen ist.- Inzwischen ist von Geschichtsforschern eindeutig festgestellt, daß hier in Stegen be reits im ersten Jahrtausend Gericht und Markt abgehalten wurden. Das heute noch gebräuchliche Sprichwort „Wer gut überwintern will, muß auf den Stegener Markt gehen“ ist in unserer Zeit wohl etwas überholt, hatte früher aber si cher seinen grundlegenden Sinn. Am dritten Markttag, Simon und Juda, gingen die Bauern aus nah und fern in die Kir che von Stegen, für die Ernte zu danken und ein gutes neues Erntejahr zu erbitten

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
1996
1000 Jahre Stegen
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Seite 18 von 72
Autor: Hilber Mutschlechner, Maria / verf. und zsgest. von Maria Hilber Mutschlechner
Ort: Bruneck
Verlag: dipdruck
Umfang: 67 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Hilber Mutschlechner, Maria: Tausend Jahre Stegen
Schlagwort: g.Stegen <Bruneck> ; z.Geschichte<br>g.Stegen <Bruneck> ; s.Heimatkunde
Signatur: II A-23.228
Intern-ID: 117362
Becken zur Ahr und über diese den sonnseitigen Hang entlang zum Sonnenburger Hügel geführt hat. Als Örtlichkeit wird Stegen jedoch erst um das Jahr 1000 anläßlich einer Schenkung an den heiligen Bischof Albuin erwähnt. Volksüberlieferungen erzählen uns, daß der Stegener Markt „vor mehreren Jahrhunder ten in der Alting abgehalten wurde“, einer in der Mitte zwischen St. Georgen und Stegen an der Ahr gelegene Au, wo ein teilweise ins Flußbett versunkener Granitblock den Namen „Altingstein“ trägt

. Nach langem geschichtlichen Hin und Her sind wir wieder auf dem Wiesenboden des „Ste gener Marktes“ angelangt, dessen dritter Tag ja als alter Bauernfeiertag gilt, an dem sich ganz Pustertal zu einem großen Strauben- und Kastanienschmaus auf dem „Stegener Marktplatz“ zusammenfindet, allerdings nicht mehr in der Altingau an der Ahr wie vor 1000 und mehr Jahren, sondern am linken Ufer der Rienz zwischen dem Schwaighofer- Färber (Altenstegen) und dem Schallmairhof, wohin der Markt wahrscheinlich

aus Be quemlichkeitsgründen verlegt wurde. Aber auch dort wird er schon seit mindestens 500 Jahren abgehalten, wie aus der Brunecker Landschaftskarte von 1581 und einer Grenzbe schreibung von 1494 nachweisbar ist. Demnach scheint sich der Stegener Markt im A nschluß an die im Herbst gesetzmäßige Pu stertaler Gauversammlung entwickelt zu haben und in seiner Aufmachung die letzte Erinnerung daran zu sein. Dagegen spricht nur, daß er im Tauferer Urbar von 1452 „Ste- ger Kirchweih “genannt wird und die Entstehung vieler

- und Judatag in vielen Orten das Herbstding statt. Dem widerspricht auch die Volksüberlieferung nicht, wonach der Stegener Markt seine Entstehung dem Besuch eines Kaisers im Pustertale verdanken soll, den zu sehen aus al len Tätern viel Volk zusammengeströmt sei und dabei auch die Erzeugnisse des Landes feilgeboten habe. Die ältere Geschichtsforschung hat diese Volksüberlieferung - wenn sie überhaupt eine solche ist - mit der Verleihung der Eisack- und lnntaler Grafschaft „Nori- tal“ durch Kaiser Konrad

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