¬Die¬ Brennerstraße : deutscher Schicksalsweg von Innsbruck nach Bozen.- (Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Autor:
Südtiroler Kulturinstitut <Bozen> / hrsg. vom Südtiroler Kulturinstitut
Ort:
Bozen
Verlag:
Athesia-Druck
Umfang:
372 S. : Ill., Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
<br />Steub, Ludwig: Bozen / Ludwig Steub. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 298 302. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Geizkofler, Lucas: Kindheit in Sterzing / Lukas Geizkofler. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 127 139- Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Montaigne, Michel Eyquem ¬de¬: Reise über den Brenner im Jahre 1580 / Michel de Montaigne. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 166 - 175. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1 <br />Riehl, Berthold: Gossensaß und Sterzing / Berthold Riehl. - 1961 - In: ¬Die¬ Brennerstraße ; S. 40 - 65. - Sign.: II Z 647/1 + D II Z 647/1
Signatur:
II Z 647/1
Intern-ID:
141836
über einen der Schweizer Pässe nach St. Gallen (Reg. Imp. II/2 Nr. 601 d). Zum letzten Mal begab sich Otto IL im November 980 über Chur und einen der Schweizer Pässe nach dem Süden (Reg. Imp. II/2 Nr. 831 a), um in Süditalien einzugreifen, wo er im Kampfe gegen den Emir von Palermo Albukasem bei Cotrone 982 eine vernichtende Niederlage erlitt. Nur durch Flucht konnte sich der Kaiser retten. Bald darauf erreichte den Achtundzwanzigj ährigen nach einem Malariaanfall der Tod in Rom 983
. Der Leichnam wurde in der Peterskirche beigesetzt. Über den Brenner zog, von Regensburg kommend, der junge Otto III. im Jahre 996, um sich in Rom krönen zu lassen 7 . Schon bald nach der am Christi-Himmelfahrts-Tage erfolgten Kaiserkrönung eilte der Kaiser Mitte August über einen der Schweizer Pässe in das Rheintal zurück (Reg. Imp. II/3 Nr. 1208a], Anfang Dezember 997 unternahm Otto III. seine zweite Heer fahrt nach Italien. Die Brennerroute ist nicht sicher zu er weisen, sie ist wahrscheinlich, falls
der Kaiser an der Feier der Vermählung seiner bayerischen Verwandten Gisela mit Herzog Stefan von Ungarn teilgenommen hat (Reg. Imp. 11/3 Nr. 1246 a]. Um die Jahreswende 999—1000 muß Otto III. über den Brenner zurückgekehrt sein, denn am 1. Januar war er noch in Verona (Reg. Imp. II/3 Nr. 1339), während er sich Mitte Januar schon in Staffelsee und bald darauf in Regensburg auf hielt (Reg. Imp. II/3 Nr. 1340 a, 1341]. Aber das tragische Schicksal Ottos III. sollte sich in seinem geliebten Italien erfüllen
. Schon Mitte Juni des gleichen Jahres 1000 trieb es ihn zur Rückkehr nach Rom, den eigentlichen Sitz des Imperiums. Diesmal ging er von Chur aus wohl über den Septimer (Reg. Imp. II/3 Nr. 1380a]. Anfang 1002 erlag der zweiundzwanzigj ährige Kaiser wahr scheinlich der Malaria in Paterno, am Fuße des Soracte, nicht in Rom, das gegen ihn sich erhoben hatte. Vielleicht wie kein anderer Kaiser des Mittelalters war Otto III. von der Größe der Idee des Imperiums erfüllt. Sein Lehrer Gerbert von Aurillac
, der dem Kaiser die Erhebung auf den Stuhl Petri verdankte, nannte sich in deutlicher An spielung Silvester IL Otto III. war der neue Konstantin, Otto hatte durch seine byzantinische Mutter Theophanu, seine bur gundische Großmutter Adelheid eine sorgfältige Erziehung er halten, der Gerbert von Aurillac noch den letzten Schliff gab. In seiner Person vereinigte Otto tatsächlich die damalige abend ländische Bildungswelt mit der byzantinischen. Gerbert sagte 7 Böhmer-Uhlirz: Regesta Imperii II/3 (Graz 1956