Deutschland und die europäische Ordnung.- (Weltpolitische Bücherei)
der von ihr erfaßten Völker. Nicht anders war es mit der Erschließung der slawischen und madja rischen Gebiete des weiteren Ostens. Hier waren über alle früheren Ansätze weit hinaus die Landesherren selbst die Wegbereiter der deutschen Kultur bringer. Da ihre Völker aus eigener Kraft nicht zum Aufstieg kamen, riefen sie deutsche Bauern und Handwerker ins Land, und zumal die zahlreichen deutsch besiedelten Städte gaben dem kulturellen Aufbauwerk einen wertvollen Rückhalt. So wurde Schlesien im zwölften
Vermittlung wurde sogar Polen noch im vierzehnten Jahrhundert zu einem Kulturstaat deutscher Färbung. Die Hertschaft, die das Nürnberger, das Lübecker und allen voran das Magdeburger Recht bis weit über die Weichsel hinaus und bis an die untere Donau im Rechts- uqd Wirtschaftsleben der Ostvölker ausübte, kennzeichnete die kulturelle Vormachtstellung, die Deutochland in der gesamten Völkerwelt Mittel- lind Osteuropas damals genoß. Als die Deutschen mit gesammelter Kraft den Vormarsch gen Osten antraten
, galt der Kampf nicht mehr den Heiden. Der christliche Missions- gedanke, der in den vorangehenden Jahrhunderten mit dem kulturellen Aufbauwillen identisch gewesen war, hatte seine Kraft verloren. Die Stim mung, mit der der Deutsche Orden im zweiten Drittel des dreizehnten Jahr hunderts im Lande der Preußen sein Missionswerk begann, war keineswegs die allgemein herrschende, denn das Bewußtsein, dort allein als Vorkämpfer
