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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 23 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
2Gi GÖTZ FltEIUüRIt VON l'ÖLNITZ bereit zu warten; elft Betrag selbst in der neuen Vorschlag bung er- 1 rechnete sicli aus der Restschuld. der ein jährlicher Zins von 5 Prozent zugeschlagen wurde. Eine ähnlich günstige Lösung fand Jakob Fugger hinsichtlich jenes Teiles seiner Schuld, die er dem Innsbrucker Ab kommen zufolge bereits an Weihnachten 1509 dem Grafen von Sonnen berg hätte zahlen sollen. Dieser war inzwischen gestorben, und so gelang e.s, die Angelegenheit zu verzögern, bis sieh

Vollendung mittelalterlicher Doppelherrschaft weltlicher und geistlicher Gewalt, nunmehr die Tiara mit der Kaiserkrone auf seinem Haupte zu vereinigen. Zu Mitte , <Ies folgenden Monates erteilte Maximilian seinem getreuen Paul von Lichtenatein den Auftrag, in dieser Sache vertraulich bei Jakob i ugger vorzufühlen, der gegen verschiedenste sachliche Pfänder und Weitreichende Versprechungen für die Zukunft dem Kaiser die zur : Verwirklichung seiner Pläne nötigen Gelder zur Verfügung stellen

von diesem den Empfang zu Augsburg und ieri erhalten. Wien Hotkammerarchiv, Godenkbuch XVXI 343. s ) A. O ei CEK. ■Izkob l' Ii,-er (Kcjicii.sturi; IHM) HHl Ulm St tuUarchiv, Sehad'schc Mae. 111.26 f.; Erkrankung glücklich übeiS JAKOB FÜGGER G. D. STREIT V, DES! NACHLASS MELCHIORS V. BBiXEN 203 folgung seiner Pläne verzichten, da sein Unterhändler in der Goldenen Schreibstube Jakob Fuggers zu Augsburg wenig Geneigtheit zum Eingehen auf das Vorhaben des Kaisers gefunden hatte. ' Neben mancherlei anderen Ursachen

, die den grossen Kaufmann zu seiner Absage bestimmen konnten, lassen eich angesichts der Auseinander setzung über die Meckau'sche Erbschaft noch zwei weitere Erwägungen denken, die Fugger in seiner Ablehnung bestärken mussten. Der Streit um den Nachlass Meckaus hatte für Jakob Fugger bewiesen, dass es höchst bedenklich war, derartige hohe Einzeldepots anzunehmen, die, im Todesfalle plötzlich abgerufen, den Gesamtbau der Gesellschaft ins Wanken bringen mussten. Eine Erweiterung

des Gesellschaftskapitals durch die Annahme kleiner Spargelder, wie es bei den Höchstettern geschah, wurde jedoch ebenfalls grundsätzlich von ihm abgelehnt. Trotzdem scheint das Gespräch um die Finanzie rung der Papstwahl keine schlechthin negative Erinnerung bei Jakob Fugger hinterlassen zu haben. Sonst würde er schwerlich fünf Jahre darauf sich in Unterhandlungen über die wirtschaftliche Bestreitung der römischen Königswahl Karls von Spanien eingelassen haben 1 ). Denn trotz der grossen Gelder, die ihm der Enkel Maximilians

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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 19 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
1 ). • ' Noch im Marz 150'J hatte Maximilian über Fürst Konstantin von der Beschlagnahme der Fugger -Wechsel durch Julius II. gehört. Fürsi bischof MathäusLang von Gurk erwirkte, vielleicht auch auf Be treiben der Augsburger Bank, ein Verbot gegen weitere Auszahlungen an die Kurie. 2 ) Noch im Sommer 1509 gelangten die einschlägigen Unterhandlungen zum Abschluß und anfangs August teilte der Kaiser Jakob Fugger bereits mit. dass ihm für die Kriegsbedürfnisse im Kampf mit Venedig die Fuggcr'sehen Schuldbriefe

, keine Forderungen erhoben. Gestützt auf diese Behauptungen I er teilte der Habsburger Jakob Fugger den dringlichen Befehl zur un- verweiiten Auszahlung, da man ihn sonst für jeden durch Verzöge rimg entstandenen Schaden verantwortlich machen werde 1 ). Diese 1 ) Urixfij liüfWchiv, OWti-b Archiv n. 097. ') Innsbruck Reicksgauarebiv, iiftxiiuUiiiia XIII 25ö, SctiacfiU-1 34 (Korrespondenz Semteins 1509—1521) 14. *) jOiCüue/i llfcüpt'jtiKiUjarehiy, Kop, J12/2Ö2. JAKOB FDGGEB 0. ». STREIT ü. DEN NACHLASS MELCHIORS

V. BKIXEN 255 Drohung beschleunigte sichtbar den Gang der Verhandlungen. Im . selben Monat konnten zu Innsbruck zwischen Paul von Lichtenstein, Bischof Christoph von Brixen 1 ) und Jakob Fugger die Einzelheiten geregelt werden 2 ). Zunächst galt es, einmal die Höhe des Betrages festzustellen, den die Gesellschaft den Erben des Kardinals noch schul dete. Der Nachlass Melchiors von Meckau hatte im Wesentlichen 3 ) bestanden aus drei grösstenteils noch ungetilgten Fugger'schen

werden. Dies konnte allerdings erst geschehen, nachdem zuvor die Frage der Ver zinsung geklärt war. Anscheinend enthielten die Verschreibungen Jakob Fuggers hierüber keine Angaben, da der Prälat sich formal vor jeder Übertretung des kanonischen Zinsverbotes hüten musste. Trotz dem war der kaiserliche Unterhändler nicht geneigt, eine Zinslosig- keit der hohen Einlagen des verstorbenen Kardinals anzuerkennen. Auf halbem Wege kam eine Vereinbarung zustande. An Zinses statt sollte Jakob Fugger dem Kaiser

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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 8 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
•232 GÖTZ FKEIHERK VON FÖLNITZ -stemmi und die vielleicht nur eine von verschiedenen gleicher Art gewesen «ein mag, erklärt sowohl die Höhe jener Gelder, die von den Suggerii dein Thurzo vorgeschossen wurden, als auch die Dringlichkeit dei - Verhidtnàsso, unter denen allein diese wesentliche Umstellung der früheren inuniliengcseilschaft erfolgen konnte. Wenn man annehmen darf, du.ss Fürstbischof Melchior von Meckau durch Jakob Fugger umrisswoise vorn weiteren Gang der Fugger'sehen

das genügte dem landesherrlichen Bedarf nicht mehr. Um das Ausaeròie aus den Bergwerken herauszuholen, was sich mit dem fürst lichen Bergregal verdienen liess, erfuhr die Produktion der Gewerkeil eine solche Steigerung, dass die Erzlieferung an die Fugger allein schon eine wöchentliche Kupferrechnung von 2000 Gulden ergeben hätte.; So suchte die Iiiiisbrueker Hauskammer durch Lichtenstein bei Jakob Fugger zu erwirken, dusa er seine regelmässigen Zahlungen ebenfalls; JAKOB FDGGEB U. D. STREIT

, dem Schwiegervater des königlichen „Argentiere' Jakob Villinger, übergeben werden. Somit stand zu befürchten, dass auch in das Tiroler Silbergeschäft wieder andere Firmen durch die Mittler schaft ihrer Angehörigen in der Umgebung Maximilians eindrangen, ähnlich wie sich die Fugger-Gesellschaft damals in die Silberlieferung seitens der Haller Münze in Höhe von jährlich 77395 Mark Gewicht mit den Herwart, Gossembrot und Baumgartner teilen musste 2 ). Schliesslich zeigten die kämpferischen Massnahmen der landesherr

Romfahrt zu sammeln begann. In dieser Zwangslage entschloss sich Jakob Fugger wieder zum Kauf Tiroler Kupfers, obwohl sein Preis sich derart ungünstig von dem ungarischen unterschied, dass an einen Gewinn dabei kaum mehr zu denken war. Ohne die Einbeziehung des Tiroler Kupfers konnte er aber seine Herrschaft mittels der ungarischen Produktion allein kaum für die Dauer behaupten 4 ). So nahm sich Jakob Fugger wieder Gelder ') Innsbruck Reichsgauarchiv, Kopialbücher Jüngere Serie 1505, 11 194 196

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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 5 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
GÖTZ yKüIHKlUi VON I'ÖLNITZ I | Jakob 1 ) die gleiche« Bahnen geführt haben. Der vorzeitige Tod ? einiger seiner Brüder befreite ihn aber bald von den ihm fremden Banden dieses Berufes. Immerhin reiste er noch als Stiftsherr von Hcfiioden in Mittelfranken in die Ewige Stadt, wo er vielleicht seine -Lauf b .vhii an der Kurie machen konnte. Aber als dort sein Bruder Man: i-i7 b starb, verlockte es Jukob Fugger nicht, in dessen römische Wründc-u und Ämter nachzurücken 2 ). Sein Entsehluss

in ltuuLii'uck zu grossem Dunke verpflichtet. JAKOB FÜOGEB ü. ». STREIT D. DEN NACHLASS MELCHIORS V. BRIXEN 227 Mit dem unglücklichen Krieg gegen Venedig geriet der Landes herr von Tirol, Erzherzog Sigismund, 1487 in steigende Geldverlegen heit. Sie bot den Fuggern die Gelegenheit, sich im Erzgeschäft seines Landes eine langdauernde Führerstellung zu schaffen 1 ). Wenn sie nun fast alljährlich gegen Silber- oder Kupferlieferungen der notleidenden Staatskasse mit Anleihen aushalfen, hatten die genialen

Augsburger Kaufleute sich dadurch eines der lohnendsten Geschäfte gesichert und den Grundstein für ihren bald sagenhaften Reichtum gelegt. Durch den unablässig steigenden Geldbedarf Sigismunds und die noch pein lichere Finanznot seines Nachfolgers, König Maximilian, sahen sich die Fugger freilieh vor schwierigste Fragen gestellt. Wollten sie die eben erst durch Jakob Fugger gewonnenen Vorteile nicht ihren Kon kurrenten überlassen, dann mussten sie sich unablässig bereithalten, durch neue Vorschüsse

entsprechender Bargeldvorräte die kritische Zwischen zeit zu überstehen, die Jakob Fugger noch von seinem nächsten Ziel, der Kontrolle des Kupferweltmarktes, trennte. Man hat bisher angenommen, dass den Fuggern dieses wirtschaft liche Wunder aus eigener Kraft gelungen sei. Der klare Aufbau ihres Unternehmens als reiner Familiengesellschaft 8 ), die sogar in unter- ') J ansen , Anfänge 53—56. *) Die beste handelsrechtliche. Darstellung der Fugger-Gesellschaft in den verschiedenen Abschnitten ihrer Entwicklung

enthält E. B einhardt , Jakob Fugger der Reiche aus Augsburg (Berlin 1926).

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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 21 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
^t war. zeigten «teil beide Parteien geneigt, den Fuggern recht - liehe Zusicherungen zu erteilen, dass die Summen, die sie nach Vor schrift dea Vertrages bezahlen würden, ihnen wirklich als Tilgung ihrer Schuld gegenüber dem Nachlas« gelten sollten. Eine solche Garantie mochte Jakob Fugger besonders deshalb ratsam erscheinen, da inzwischen auch die Familie des Toten 1 ) gewisse Forderungen ; an die reiche Erbschaft erhoben hatte, und sie bei diesen Wünschen vor züglich auf die Unterstützung des Hauses Wettin

. als ihrer Landes- 'j Zwischen Jakob Fu^jjer und der ritteiwehaftliehen Familie von Mockau, ge- teine Wrstimdijiuii}:. aber später kam zuisciicn beiden Geschlechtern eine ehe- '•■Ile V .-I bilichili;: zustande. Uisula (Jräfin Fulger-Kirchberg wnnählte sieh in ■rstcr Klie am 3. März 15S5 zu Augsburg mit Hans Caspar Freiherr von Meckau. i'ii;:^ei-aixl)iv, 12, D: Fug^ei-museum, Ehrenbuch; Pinacotheca Fuggcroruru, Ui.--aL,c Jiii'u, .S-53: Ausgabe 175-1, n. LV. —Dresden Hauptstaatsarchiv, Kop. 112/262. JAKOB FUGGEK

hatte 2 ), dies mal einen weit günstigeren Vertrag zu erwirken. Voran gingen olfen bar Besprechungen zwischen Maximilian I. und Jakob Fugger, dem der Kaiser am 6. Januar 1510 den Empfang von wollenen und seidenen Tüchern iin Wert von 8000 Gulden bestätigte 3 ). Vermutlich geschah auch diese Lieferung in Anrechnung auf die vom gleichen Angsburger Handelshaus geschuldete NaclilaüsVerzinsung. Am 7. Januar 1510 wurde in Bozen für das Stift Brixen die offizielle Urkunde ausgestellt, die seinen Anteil

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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 20 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
sich Jakob lugger /.u einer sofortigen Barzahlung von 40000 Gulden bereit. Weitere 12000 Gulden sollten bis Anfang November 1509 nachfolgen. An Weil machten 1509 musste er Maximilian selbst nochmals 13310 dulden und an den Grafen Hans von Sonnenberg 12600 Gulden be fahlen, die von der Tirol er Railkammer bei ihm für Kriegskosten geliehen worden waren. Die restlichen 10000 Gulden waren dann am Jakob«tag 1510 durch Fugger in Innsbruck zu erlegen. Darnach war das Problem der Tilgung geklärt, und es wäre

das Abkommen von Jakob Fugger niemals unterzeichne t worden, wenn er sich lii-i reiflicher Prüfung der Leistungskraft seiner Gesellschaft von '' cr Trag barkeil dieser Bedingungen überzeugt gewesen wäre. In flieser Hinsicht bestand also kein Hindernis. Anders aber verhielt ° s «eli damit, dass inzwischen auch das Stift Brixen trotz des kano,- 'i -sch wulilbegriindeten Erbrechtes Papst Julius II. ernsthafte Anr «]n iiche au den Nachlass seines verstorbenen Fürstbischofs angemeldet

von Brixen gewesen war und selbst ähnlich wie der Kardinal langst ■Urteilen» •ii'jjeljüftt! mil der Inriabruckcr Kammer betrieb, Innsbruck Reichsgauarchiv, JAKOB FÜGOEK 0. D. STREIT ü. DES NACHLASS MELCHIORS V. BRIXEN 2.Ì7 Verbindungswege von Innsbruck nach Bozen und Venedig sieh für die kaiserlichen Interessen tatkräftig einsetzte und zugleich im Falle un glücklicher Entwicklungen am Kriegsschauplatz seine Grenzfestungen in derartigen Stand setzte, dass ein Vorstoss der Venezianer gegen Nordtirol leicht

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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 22 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
um den Nachlass des lürst- biseliofs bald erloschen. Anfangs war Maximilian unzweifelhaft dieses Willens. Mit gewissen Abänderungen, die aber weniger die Fugger betivu'en, erlangte die A ugual. Verabredung von Innsbruck am 0. Januar 1510 die kaiserliche Bestätigung, und Jakob Fugger bekam ein Vidi mus der mit Brixen getroffenen Vereinbarungen 5 ). Bürgermeister und *■ 1 ■ U ! V U Zahlungen au das IluchxtMt J>rixcii, ebenda, Gcdcnkbuch XVII 288i. , Am 3. Junuar 1510 iiuiU- der Faktor u Innsbruck, Wendel

Iphofer, an Jakob Pugger äiüuli J-,risen zwei Botai mit Gold geschickt, Innsbruck Rcichsg«u«uc!»iv, Kaitbuch 1510/23U; Schatzarohiv n. 0339, 9341. '! 1 ) Beilage 7. Dil' (jli'ii'lizi'iti'ji' Verweisung des Bischofs mit 24000 Gulden auf den Zoll ain Kunlersvveg aiehe abschriftlich in Wien lioii^aIIJlnemrcìn v, Gedeiikbuch *VII ausserdem jene um 12000 Gulden auf St. Micheisbcrg. Utfcenheim und •Sc-höiu-ck ebenda, G'edenkbueh XVIi 291 f. ') Beilage 8. ') Beilage 6. Bei- layé 9. Ferner Wien

Hofkiuiunerarehiv, Gcdenkbuch XVII 293f., 295. 6 ) Vl 'i'U HoTkaimoer&rel ti v. Gcdenkbufh X\'I12ÜS. >'■ JAKOB FUGGER ü. D. STREIT V. DEN NACHLASS MELCHIORS V. BRIXEN 261 Rat von Augsburg sowie Landhofmeister, Marschall, Kanzler, Statt halter und Regenten des Innsbrucker Regiments wurden angewiesen, die Gesellschaft gegen jegliche Ansprüche zu schützen, die etwa seitens der Freunde des verstorbenen Kardinals Melchior gegen sie gerichtet werden könnten 1 ). Auch die Erfüllung der Verpflichtungen

, die man zugunsten von Bischof und Hochstift Brixen eingegangen war, schien durch neue Erlasse an die Amtsleute von Brixen und Toblach gewährleistet 2 ). Da aber zugleich Jakob Fugger mit der Tilgung der Nachlassschuld nicht zögerte und sogar über die vor geschriebenen 19000 Gulden hinaus noch wollene und seidene Tücher an die kaiserliche Regierung lieferte 8 ), schien die Bereinigung der ganzen Angelegenheit auf dein besten Wege. Indessen die fortdauernde Geldverlegenheit des Kaisers nötigte

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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 24 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
stand, erhob daraufhin Einspruch gegen weitere Über weisungen der Fugger an den Kaiser, insoferne diese als Heimzahlung ( *er einstigen Einlagen Kardinal Melchiors gelten sollten. Er ging so ^eit, das Geld bei der Gesellschaft „arrestieren' zu lassen 1 ). Unter solchen Verhältnissen, die der Gesellschaft unauffällig weitere Til gungsfristen ermöglichten, glaubte Jakob Fugger sein Anerbieten nicht aufrecht erhalten zu können. Die Zahlungen aus der Erbschaft, die als päpstlicher Zuschuss

beherrscht. ■ JAKOB FUGGER V. D. STKEIT U. DEN NACHLASS MELCHIORS V. BRIXEN 265 hierfür nötigen Mitteln zu fehlen begann. Die Folge war, dass nun die Fronten verändert, das kaiserliche Kriegsvolk, das sich in aussichts reichem Vorstoss befand, auf Vicenza zurückgenommen werden musste. Den finanziellen Schaden allein, ganz abgesehen von den militärischen Auswirkungen, schlug Maximilian auf 60 000 Gulden an. Er habe ihn dadurch erlitten, dass Bischof Christoph die weitere päpstliche Subsidicnzahlung

, mit der Maximilians Kriegsplan rech nete, durch die gegen die Fugger gerichtlich erwirkte Sperre der Aus zahlung des betreffenden Geldes vereitelte. Die gleiche Massnahme habe Jakob Fugger daran gehindert, der Armee mit sonstigen An leihen beizustehen, da er stets einer Auszahlungspflicht an das Stift Brixen gewärtig sein musste. Diese Lage, die Jahre lang währte, wird Jakob Fugger mit dazu bestimmt haben, auch die Finanzierungs wünsche zur Papstwahl des verwitweten Kaisers abzuschlagen. Umsonst bemühte

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Kategorie:
Geschichte , Religion, Theologie , Wirtschaft
Jahr:
1940
Jakob Fugger und der Streit um den Nachlaß des Kardinals Melchior von Brixen
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Seite 6 von 40
Autor: Pölnitz, Götz ¬von¬ / von Götz Freiherrn von Pölnitz
Ort: Tübingen
Umfang: S. [223] - 294
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken ; 30. - Xerokopie
Schlagwort: p.Fugger, Jakob <Kaufmann, 1459-1525>;p.Melchior <Brixen, Bischof>;s.Nachlass
Signatur: II 75.664
Intern-ID: 184850
GÖTZ FilEIHEKB VON PÖLNITZ geordneten Stellen möglichst Männer verwendete, die in irgendwelcher Wei .su mit dem Fugger'schen Geschlecht versippt waxen 1 ), muss ten eintii solchen Eindruck erwecken. Es ist auch nicht zu bezweifeln, dass Jakob ITugger es bewussfc darauf anlegte, der Öffentlichkeit Augs- biugs dieses J3iid einzuprägen und zugleich keinem anderen Kaufmann Hinblick in die Geheimnisse »eines Unternehmens zu gewähren. Was trotzdem bekannt wurde von fremden Einlagen im Fugger-Handel

interessiert war, ihr Geld ohne öffentliches Auf sehen nutzbringend anzulegen. Diese Gruppe von Persönlichkeiten bot sich Jakob Fugger in den hohen Prälaten der Kirche, da sie durch ihre Pfründen mit reichen Einnahmen ausgestattet waren, aber kraft ihres geistlichen Standes von Handelsunternehmungen grösseren Stiles und durch das kirchliche Zinsverbot auch von eigentlichen Geld geschäften ausgeschlossen blieben. Unter dun ehemaligen Geldgebern des Erzherzogs Sigismund befanden sich mehrfach Kloster

de Salutatis nach Rom überwiesen 3 ). Die engeren finanziellen Verhältnisse der fränkischen Kauf mannswelt, denen es zumeist an besseren Beziehungen zu dem Tiroler Wirtschaftsleben fehlte, genügten indessen dem geschäftstüchtigen Prälaten bald nicht mehr. Am Innsbrucker Hof trat er mit Jakob Fugger in nähere Beziehung, zu dessen genialen Unternehmungen er schnelles Vertrauen fasste. Dieser musste seit 1493 die Schulden des Königs Maximilian an Melchior von Meckau abtragen, und während er dem Prälaten

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