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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
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Seite 67 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
nicht aufgehört hat, seinen Schwerpunkt in Deutschland zu haben; Österreich steht und fällt mit Deutschland' 1 ). In der nämlichen Nummer dieser Zeitung schließt ein Mitglied der tirolischen Adelsmatrikel seine Betrachtung über die Verhältnisse in Tirol mit den Worten: „Beine Gebirge sind sein Hort, und Deutschland seine letzte Hoffnung' 2 ), In der seit Anfang Juni erscheinenden, von Dr. Eimemoser geleiteten „Innsbrucker Zeitung' erstand nicht nur dem freiheitlichen, sondern aueh dem natio

nalen Gedanken ein eifriger Vertreter. Das Blatt betonte schon in seiner ersten Num mer, daß nicht nur Handelsinteressen, sondern auch geistige Beziehungen Tirol auf Deutschland weisen und daß nach Beendigung des Organisationsprozesses, in dem Deutschland gegenwärtig begriffen sei, und nach Verbindung seiner bisher nur locker zusammenhängenden oder abgetrennten Glieder zu einem lebenskräftigen Ganzen Tirol vermöge seiner Lage und seiner Eigentümlichkeiten in dem künftigen deutschen Staatsorganismus

eine wichtige Bolle als Vermittlungsglied zwischen Deutschland und Italien zu spielen berufen sein werde 3 ) .Das Blatt wendet sich scharf gegen jene, die von der Gefahr eines Aufgehens von Tirol in den neuen deutschen Staat sprechen, und bemerkt zu diesem Schlagwort: „Vor lauter Nichtaufgehen soll nun das Streben nach Einheit wieder in Bauch und Nebel aufgehen'. Es wirft die Frage auf, ob dem bloßen „Nichtaufgehen' zuliebe weiterhin 38 Vater länder in dem zerrissenen Deutschland bestehen sollen

oder ob der Deutsche ein großes Vaterland bekommen soll 4 ). Das neue Deutschland müsse, soll es nicht ein Bild der Ohnmacht und Zerrissenheit bilden, als Bundesstaat mit einheitlicher Ver tretung im Ausland — „Österreich und Preußen, sowenig als Lippe und Lichtenstein sollen künftig eigene Vertretungen haben' — gemeinsamer Zollgrenze, gemeinsamem Handels- und Wechselrecht, einheitlicher Münze, einheitlichem Maß und Gewicht, gemeinsamen Post- und Eisenbahnbestimmungen eingerichtet werden, Nur der deutschen Nation

ab, daß sie einen neuen erfreulichen Beweis liefere, „wie Tirol trotz der Schranken, welche die bisherige Verwaltung gegen Deutschland zu ziehen versucht hatte, dem großen Vaterland in Herz und Gesinnung treu geblieben ist' (Allg. Ztg. 1848, S. 2392 und 2407). Über die weitere Auseinandersetzung, die sich an den Aufruf der böhmischen Ab ordnung und die erwähnte Antwort im B. f. T. u. V. knüpfte, siehe den Aufsatz des Verfassers in den „Innsbrucker Nachrichten' Nr. 155 von 1933: „Vor 85 Jahren. Eine Auseinander

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1938
¬Die¬ nationale Einheitsbewegung in Deutschtirol im Jahre 1848.- (Schlern-Schriften ; 43)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/EBD/EBD_138_object_3906954.png
Seite 138 von 174
Autor: Gschließer, Oswald ¬von¬ / von Oswald von Gschließer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: IV, 168 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; s.Nationalbewegung ; z.Geschichte 1848
Signatur: II Z 92/43
Intern-ID: 104666
Brief getadelt, daß die Deutschen in Österreich in einem banalen Enthusiasmus für ein einiges Deutschland schwärmen, ohne eine klare Vorstellung davon zu haben, was sie damit wollen, „ob Österreich in die deutsche Einheit realiter eintreten könne, ohne darin aufzugehen, ob es in dem einigen Deutschland aufgehen und doch Öster reich bleiben könne, was mit jenen Provinzen Österreichs geschehen solle, die keinesfalls deutsch werden können, und was mit denen

, die es nicht werden wollen, wie der größte Teil Böhmens, und derlei Fragen, auf welche man klüglich jeder Ant wort ausweicht,' Nach seiner eigenen Meinung sollte Österreich mit Deutschland in nähere, in mehr als allgemeine völkerrechtliche Beziehungen treten, aber darin auf gehen könne es nicht. Eine klare Antwort auf jene Fragen war allerdings auch nicht leicht, solange der Fortbestand Österreichs durch die Unruhen in seinem Innern und die Loslösungsbestrebungen mehrerer seiner Völker in Frage gestellt erschien und ehe sich das neue

des Minoritätsgutachtens des Verfassungsausschusses eine Verbindung von Österreich und Deutschland lediglich in der Form eines auf ewige Zeiten abgeschlossenen Schutz- und Trutzbündnisses, wozu noch gleiches Zoll- und Handelssystem, weitgehende Erleichterungen des materiellen und geistigen Verkehrs, möglichste Rechtsgleichheit usw. kommen sollten, empfahl 1 ). Die „Innsbrucker Zeitung' 2 ) trat dieser Idee auf das entschiedenste entgegen: Getrennt von Deutschland werde Österreich dank des numerischen Übergewichts

der noch naturkräftigen, aber ungebildeten, von der Aristokratie beherrschten slavischen Volksstämme ein absolutistisch regierter Slavenstaat werden ; ein solches Österreich würde nur zu bald im Innern und nach Außen mit den deutschen Prin zipien in Widerspruch geraten und das Schutz- und Trutzbündnis wäre trotz aller Stipulation auf ewige Zeiten durchaus nicht unlösbar. Abgeschlossen vom gebildeten Deutschland würde es in Österreich mit dem Fortschritt der Kultur, mit Industrie und Handel schlecht bestellt

sein, die Donau und das Morgenland würden, weil abgesperrt gegen den deutschen Einfluß, russisch bleiben. Gerade die §§ 2 und 3 würden dem Hause Habsburg den Weg zu seinem ersehnten Ziel eröffnen; durch Annahme dieser Paragraphen werde Österreichs Kaiser auf den deutschen Thron gelangen, nur bei Anerkennung des Grundsatzes der Personalunion werde seine Krönung zum deutschen Kaiser nicht als eine Eroberung der nichtdeutschen Länder Österreichs durch Deutschland erscheinen, gegen die alle Welt protestieren

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