¬Das¬ Werden einer Großmacht : Österreich von 1700 bis 1740.- (Geschichte Österreichs ; 7)
bei Mehadia, wo die nachrückenden Türken zurückgeschlagen wurden, blieb es dabei. Die Armee „könne wegen Abgang der Subsistenz weder weitergehen noch stehenbleiben', schrieb Königsegg an den Kaiser. Dieser aber war mit Recht empört, er wolltt schon Königsegg abberufen, aber da Herzog Franz, der sich dem Rückzug vergeblich widersetzt hatte, er krankte und die Armee verlassen mußte, wurde Königsegg belassen. Der Rückzug wurde fortgesetzt, er ging von Karansebes über Wer schetz nach Kubin an der Donau
und über dieselbe am 19. August nach Semendria. So stand Banat und Siebenbürgen dem Feinde offen. Um dieselbe Zeit war am 14. August nach tapferer sieben wöchentlicher Verteidigung Orsova gefallen. Damit sei, erklärte Kö nigsegg, der ganze Situs verändert, der Feind Habe freie Hand, die kaiserliche Armee, welche durch Strapazen, Märsche und Krankheiten gelitten habe, müsse erhalten werden, und da der Großvezir offen bar die Absicht habe, gegen Belgrad vorzugehen, müsse man unver- weilt dahin ziehen. Dies geschah
, am 6. September bezog die Armee bei Belgrad ein Lagers Der Kaiser hatte recht, wenn er klagte: So oft die Armee an den Feind kommt, heiße es, sie sei zu schwach, verstärke man sie aber nach Möglichkeit, so habe sie dann nichts zu essen; und er hatte recht, wenn er dem Herzog Franz gegenüber zwar die guten Eigen schaften Königseggs anerkannte, aber scharf dessen „Nonchalance und Hochmut' tadelte und sagte, es fehle ihm „die Erfahrenheit, nicht weniger die natürliche Aktivität'. Diese Inattività zeigte