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i. Erste Bekanntschaft und Unterwerfung Ein Ereignis von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung un seres Landes war die Eroberung durch die Römer. Diese waren in über raschend kurzer Zeit aus kleinen Anfängen heraus zum mächtigsten Volk am Mittelmeer geworden. Ausgangspunkt ihrer Macht und ihres Namens war die Stadt Rom am Tiber, die von den beiden Brüdern Romulus und Remus angeblich im Jahre 753 v. Chr. gegründet wurde. Nach ungefähr 250 Jahren war Rom zur Herrin der ganzen umliegenden

Landschaft Latium geworden, nach der die Bewohner Latiner hießen; auch die latei nische Sprache der Römer, die sich in der Folge sehr weit verbreitete, hat ihren Namen davon. In weiteren 250 Jahren war Rom bereits zur Herr schaft über die Halbinsel Italien aufgestiegen und nach wiederum 250 Jah ren war es zum Weltreich geworden, das den ganzen Umkreis des Mittel meeres in Europa, Asien und Afrika umfaßte. Dieses machtvolle Umsich greifen der römischen Herrschaft aus dem Stammland Italien mußte

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 105 von 369

in Bruneck erregten am päpstlichen Hof peinliches Aufsehen. Der Kusaner erschien selbst in Rom und widerrief alle seine Zugeständnisse als erpreßt. Über den Herzog, seine Anhänger, Kinder und Enkel wurden die schwer sten kirchlichen Strafen ausgesprochen, als der Herzog zu der geforderten Verantwortung in Rom nicht erschienen war. Abermals wurde über das Land das Interdikt verhängt. Der Bannspruch wurde in weitem Umkreis bekannt gemacht mit dem Beifügen, daß mit dem Herzog jeder Verkehr abzubrechen sei

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 219 von 369

im Deutschen Kolleg zu Rom studiert. In Trient regierte bis zum Jahre 1658 Karl Madruz, der letzte Vertreter dieses berühmten Südtiroler Ge schlechtes, das mit vier Mitgliedern 119 Jahre lang über die Kirche des heiligen Vigilius geherrscht und sie zu hohem Ansehen gebracht hat. 6. Siegmimd Franz (1662 —1665) Da Ferdinand Karl keinen Sohn hinterließ, folgte ihm sein einziger Bruder. Dieser unterschied sich sehr von ihm. Zum Geistlichen bestimmt, hatte er eine ausgezeichnete Bildung erhalten

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 102 von 369

Bruder Albrecht VI. Das Domkapitel schloß unter Beihilfe'des Kaisers mit dem Kardinal einen Vergleich, dem zufolge der Kardinal sich für die Anerkennung als Bischof von Brixen da durch erkenntlich zeigen sollte, daß er sich iri Rom um eine Bulle bemühe die künftighin die Wahl des Brixner Bischofs wieder dem freien Ermessen des Domkapitels anheimstellte. Leonhard Wiesmayr verzichtete auf sein Amt und erhielt die Zusicherung einer angemessenen Entschädigung. Der Bischof aber gelobte dem Herzog

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 104 von 369

, und fühlte sich daher im Lande nicht mehr sicher. Er entfloh von Brixen nach Sähen und dann nach Buchenstein, von wo sein Bericht an den Papst nach Rom abging. In außerordentlicher Erregung über das Vor gehen gegen den Kardinal, wie der Bericht es schilderte, drohte nun der Papst dem Herzog mit dem Bann und dem Lande mit dem Interdikt wenn sich der Herzog nicht mit aller Kraft für die Sicherheit des Bischofs einsetze. Herzog Siegmund lehnte ab, weil er sich keiner Schuld bewußt war. Der Kardinal stellte

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 28 von 369

Debantbadi einen Friedhofstein bloßlegte mit der Inschrift: Begräbnisplatz der Verehrer des Schutzgottes der Stadt Aguntum. Die Rom unterworfenen Landschaften wurden, wie uns die Geschichte an zahlreichen Beispielen dartut, in Sprache, Sitte, Lebensgewohnheiten und Religion auf das nachhaltigste beeinflußt, sie wurden, wie man sieh ausdrückt, romanisiert. In unseren Alpenländem machte jedoch die Romanisierung der heimischen Bevölkerung langsamere Fortschritte als am Rhein und an der Donau

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Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft

Jahr:

1936

Geschichtskunde der Gewässer Tirols.- (Schlern-Schriften ; 32)

Seite 92 von 523

Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz

Schlagwort: g.Tirol ; s.Gewässer ; z.Geschichte

Signatur: II Z 92/32

Intern-ID: 104633

Weltkarte des Fra Mauro in Rom aus der Zeit um 1450 hat den Ursprung der Donau in die Alpen eingezeichnet und zwar mit einem Aste bei „San Nicolo” (wohl St. Nikolaus im Engadin) und bei „San Cristofalo” (wohl St. Christoph 1 ) Näheres s. Pauly-Wissowa, Realencyklopadie 4 8. 2110 f. u. 2 8. 734. 2 ) Siehe %. B. für die Donau in ihrem obersten Gebiete das Fiirstenbergische Urkundenbuch von Riezler, für den Rhein den Kod. Dipl, von Churrätien von Mohr.

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 24 von 369

mit der vollständigen Vernichtung dieses so gefürchteten Gegners. Überreste dieses Volkes sollen sich in jenen Teil des Avisiotales zurückgezogen haben, der noch heute den Namen „Val di Cembra“ (Kimberntal) führt. Vgl. S. 156. So war diese große Gefahr für Rom glücklich gebannt. Schon damals mag den leitenden Kreisen der Gedanke gekommen sein, einer ähnlichen Bedrohung vom Norden her durch die Eroberung des Alpenlandes für alle Kukunft vorzubeugen. Die Ausführung dieses Vorhabens mußte jedoch vorderhand verschoben

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 92 von 369

für die Einrichtung ihres Hofes viel Geld, aber Geldforderungen machen auf die Dauer niemanden beliebt. Als nun Papst Gregor XI. nach dieser „babylonischen Gefangenschaft“ wieder nach Rom zurückkehrte (1378), stellten die französischen Kardinale einen Gegenpapst auf und die Christenheit erlebte das unerfreuliche Schau spiel, daß zwei Männer die höchste kirchliche "Würde beanspruchten und sich und ihre Anhänger gegenseitig mit den schwersten kirchlichen Stra fen belegten. Der Versuch, diesem unglückseligen Zustand

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 190 von 369

ließen. Die Hauptsorge mußte sich auf die vom Konzil geforderte Heranbildung der jungen Geistlichen in Semi- narien richten. Wirklich erstanden solche Anstalten in Brixen und Trient. Der Erzherzog sorgte dafür, daß Tiroler Landeskinder in steigender Zahl das zur Behebung der Priesternot in deutschen Landen begründete Jesui tenkollegium „Germanicum“ in Rom besuchen konnten. Bei den alten Geistlichen wurde auf strenge Zucht gesehen. Vergehen der Geistlichen gegen die Ehelosigkeit wurden mit schweren

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 170 von 369

auch deswegen, weil der Kaiser dafür Sorge trug, daß nur ihm ergebene Männer die Inful bekamen. In Trient war es Bischof Ulrich IV. von Liechtenstein, der sich besonders in Rom dafür einsetzte daß Trient als zum deutschen Reich gehörig betrachtet wurde und daß seine Domherren deutsche oder österreichische Untertanen seien. Seine Nachfolger Georg IV. von Neideck und Bernhard II. von Cles standen ihm an Tüchtigkeit nicht nach. In Brixen sehen wir Melchior von Meckau dem der Kaiser die Kardinalswürde erwirkte

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 209 von 369

Andreas von Österreich just auch nicht den n or erun neuen Geistes; er starb jung in Rom, wo er auch begra en * e § * ganz anderer Art war sein Nachfolger Christoph An reas von P ’ dahin Bischof von Gurk in Kärnten, ein wahrer Priester von großer migkeit und aufrichtigem Eifer. Tüchtige Helfer, wie el . . Simon Feuerstein, standen ihm zur Seite. Weniger kir i en 1 er das Domkapitel, vom Domherrn Platzgumer abgesehen. Bischot bpa begründete das Priesterseminar in Brixen. Die wirts at i e ^8 Geistlichen

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 301 von 369

macht hat. Er stammt aus Tschötsch bei Brixen (1790—1861) und starb als Universitätsprofessor in München; er schrieb in einer Sprache } die sich an Feinheit und Tiefe mit der Goethes messen kann (Byzantinische Ge schichte, Fragmente aus dem Orient). In Landeck wurde Alois Für (1805—1859) geboren, Universitätsprofessor in Innsbruck, später Rektor und Prediger an der Anima in Rom. Von ihm rührt eine Abhandlung über die Manharter und „Bilder aus den Kriegszeiten Tirols“ her. Aus Lienz stammte

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 26 von 369

2. Auswirkungen der K.ömerlierrsdiaft Nach der Eroberung schritten die Römer an die Neuordnung der ge wonnenen Gebiete. Sie bildeten daraus zwei Provinzen: Norikum und Rä- tien. Norikum, das hier nicht weiter in Betracht kommt, umschloß den größten Teil des heutigen Österreich östlich vom Unterlauf des Inn, öst lich des Brixentales und östlich der Mühlbacher Klause und wurde zu einem mit Rom verbündeten Königreich. Rätien zerfiel in zwei Teile: Raetia Prima und Raetia Secunda. Zu ersterem

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 106 von 369

, die. von höchster kirchlicher Seite gegen Siegmund und Gregor von Heimburg er hoben wurde, verfing nicht; es kam zur Aufforderung an alle Tiroler sich binnen 50 Tagen in Rom zu verantworten. Zuletzt wurde Gregor von Heimburg aus der Kirche ausgeschlossen und das Land von allem Ver kehr mit dem Ausland abgesperrt. Der Streit konnte erst 1464 beigelegt werden, als sich Kaiser Friedrich für seinen Verwandten Siegmund selber ins Mittel legte und der Kardinal Nikolaus wie auch der Papst rasch hin tereinander starben

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 291 von 369

in Bayern reißenden Absatz. b) Die Jahre 1810—1814 brachten den Höhepunkt, aber auch den ge waltigen Niedergang von Napoleons Macht und seinen Sturz. Noch im Jahre 1810 hatte der Korse eine ebenbürtige Gemahlin aus dem. Hause Habsburg, die Tochter Marie Luise des Kaisers Franz, heim geführt und im Jahre 1811 ward ihm ein Sohn aus dieser Ehe geboren, der den Namen Napoleon und in der Wiege schon den Titel „König von Rom“ erhielt. Damit stand Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. Aus einer Reihe

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 46 von 369

in ihnen aber Mar k g r a f e n. Für uns ist jene Mark grafschaft die wichtigste, die im Anschluß an die Vernichtung des Awaren reiches an der Donau entstand, die sogenannte Ostmark; denn aus ihr ist unser Österreich hervorgegangen (799). Aber nicht nur Eroberer war Karl der Große, der wegen seiner bedeu tenden Erfolge im Jahre 800 in Rom von Papst Leo III. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde. Er gab den eroberten Gebieten auch Einrichtungen, die ihre Wohlfahrt förderten, er organisierte

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 43 von 369

, der sich dann Bonifatius nannte, straff zusammen, indem er alle Bis tümer östlich des Rheins in strenge Abhängigkeit von Rom brachte und das erste Erzbistum auf deutschem Boden in Mainz begründete. Er wird wegen des großen Erfolges seiner Tätigkeit als Apostel der Deutschen be zeichnet; 754 starb er für seinen Glauben als Missionär bei den heidnischen Friesen. Auf bayrischem Boden bestanden nun die Bistümer Salzburg, Freising, dem große Teile unseres Landes längere Zeit unterstanden, Regensburg und Fassau

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 151 von 369

St. Felix) und der Sattel von Kaltenbrunn (San Lugano) ins Fleimstal (deutsche Siedlungen: Truden und Altrei). Es ist von Wichtigkeit und Interesse zu hören, daß die Rätoromanen des Eisack- und Etschgebietes oberhalb Bozens ihr Latein nicht unmittel bar aus Rom bezogen, sondern dieses sich im Lande selber von den Bi schofssitzen aus weiterbildete. Die unmittelbaren Nachkommen der Räto romanen sind die Ladiner in Gröden, Enneberg, Buchenstein, Fassa, Am- pezzo; im Fassatal

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Geschichte

Jahr:

1936

Seite 360 von 369

122 Margarete Maultasch 74 ff., 86 Margarete von Schwangau 113 Maria Antoinette 240 Maria Luise, Kaiserin, 291, 293 Maria Steinach bei Algund 118 Maria Theresia, Kaiserin, 230—237 Maria von Burgund 164 Marienberg 61, 99, 118, 243, 244, 258 Marius, rom. Feldherr, 24 Markgenossenschaft 143 Markgraf, Markgrafschaft, 46 Marsoner R. 316 St. Martin im Passeier 15, 210, 260 Martin Johann 242 Martini, Freiherr von, 243 Martinsbühel 27, 55, 57 Martinswand 36, 226 Martinsbruck 253 Marx Karl 296 Massena

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Geographie, Reiseführer

Jahr:

1936

Landesbeschreibung von Südtirol : verfaßt um 1600, erstmals aus den Handschriften herausgegeben von einer Arbeitsgemeinschaft von Innsbrucker Historikern ; [Festgabe zu Hermann Wopfners sechzigstem Lebensjahr ; 21. Mai 1876 - 1936].- (Schlern-Schriften ; 34)

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Autor: Wolkenstein, Marx Sittich ¬von¬ ; Wopfner, Hermann [Gefeierte Pers.] ; Stolz, Otto [Hrsg.] / Marx Sittich v. Wolkenstein. [Für die Arbeitsgemeinschaft: Otto Stolz]

Ort: Innsbruck

Verlag: Wagner

Umfang: XIV, 328 S. : Ill.