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Bücher
Jahr:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Seite 406 von 544
Umfang: XV, 488 S. : Ill.
Signatur: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern-ID: 82786
^). An die Überlieferungen, welche die Mehrheit der Tiroler Landschaft seit dem Landtage von 1790 unter der Bezeichnung „Provinzialismen' in ihrer Stellungnahme gegen den zentralistischen und Zugleich aufklärerischen Absolutismus der kaiserlichen Regierung betätigt hak, knüpft seit 1848 bzw. 1861 die katholisch-konservative Partei an, die über alle Riandate der Prälatenkurie und der Landgemeinden und einen Teil jener des Adels und demgemäß stets über die Mehrheit im Landtage verfügte. Diese Partei weigerte

Gesetzgebung und Verwaltung ausgeübt, der konstitutionelle Staat durfte sich mit gutem Grunde daher als geschichtlicher und rechtlicher Nachfolger des ab soluten betrachten. Die konservative Partei stellte sich aber auf den Standpunkt, daß die konstitu tionelle Verfassung nur an die alten Landesverfassungen, wie ste in den einzelnen Ländern -Öster reichs bis zum Einsetzen des Absolutismus bestanden hatten und von diesem verdrängt worden waren, anzuknüpfen sei und unter dieser Voraussetzung konnte

man eine weit größere Selb ständigkeit der Länder verlangen. So war die konservative Partei Tirols gegenüber dem Gesamt staat durchaus föderalistisch eingestellt, nicht allein aus Liebe zum Föderalismus, sondern weil ste bei einer solchen Verfassung auf die inneren Verhältnisse Tirols einen weit größeren Einfluß nehmen konnte als unter einer zentralistischen. Die Tiroler Konservativen haben auch zur Durch setzung dieser Absicht Verbindungen mit gleichen Bestrebungen in anderen Ländern und Nationen

Ästerreichs gesucht und unterhalten, so auch mit den Tschechen. Seit dem Ministerium Taaffe (1880) begann aber die konservative Partei Tirols ihre starre Ablehnung gegenüber der noch im mer in Geltung gebliebenen Verfassung von 1861 bzw. 1867 aufzugeben. Seit etwa i8go er wuchs ihr unter ihren bisherigen und auch weiterhin kirchlich ergebenen Anhängern Ablehnung und Gegnerschaft, weil ste den sozialen und demokratischen, zum Teil auch den nationalen Forde-

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