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Bücher
Jahr:
1933
Textband.- (Tirol ; 1)
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Seite 307 von 544
Umfang: XV, 488 S. : Ill.
Signatur: III 5.595/1 ; III 7.266/1
Intern-ID: 82786
zerstört wurden, war eine große Anzahl Tagschichten nötig, den Graben instand zu halten. Alte -Ordnungen, die sogenannten Wasserroden, regeln die Reihenfolge (— Rode), in welcher das Wasser auf die einzelnen Güter gekehrt werden soll. Die Dauer der IDassernutzung ist durch urtümliche Zeitbestimmung festgesetzt. In trockenen, wasserarmen Gegenden oder zur Zeit einer Dürre wird das ÄLasser auch während der Nacht eingeleitet. In manchen Gegenden, so im trockenen Vmschgau reicht das Wasser

nicht immer aus. Ich selbst beobachtete an einem sormsei- tigen Hang nebeneinander, nur durch eine Steinmauer getrennt, eine üppig grünende TLiese und eine dürre Schafweide; für letzteres Grundstück war nicht mehr genügend VZafser verfügbar. TLeil das Toaster so kostbar ist, so kommen Wasserdiebstähle vor, indem ein Grundbesitzer dem andern das Wasser abkehrt, um dem eigenen Grundstück mehr Wasser zukommen zu lassen. Um auf solche Wasserdiebstähle sofort aufmerksam gemacht zu werden, haben einzelne

Wasserberech- tigte eigene Lärmvorrichtungen in den Wasserwaal eingebaut, die verstummen, wenn das Wasser abgekehrt wird. Heute ist an vielen Orten ein Verfall der Bewässerungsanlagen zu beobachten. Das gilt be sonders für das Oberinntal. Verringerter Gemeinstnn und Teuerung der Arbeitskraft werden häufig als Ursache angegeben. Der Waal, welcher die Felder von Stumpfreich (Stuffreich des Ortsrepertoriums) versorgte, wird nicht mehr eingehalten, weil die Bewohner der sieben Häuser dieses zur Gemeinde Ätz

gehörigen Weilers die 50 Tagschichten, die zur Einhaltung erforderlich waren, nicht mehr aufbrachten. Eine weitere Ursache für den Verfall der Anlagen liegt darin, daß henke die Wiesen mehr gedüngt und weniger gewässert werden. Früher verwandte der Bauer einen Großteil des Düngers für den Acker: die Wiese mußte stch als Ersatz für die Düngung mit der DZässerung begnügen. In der Tat führt ja im Urgebirge besonders zur Frühlingszeit das Wasser Feinerde mit sich, die als Düngung wirkt. Seit dem Rückgang

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