¬Die¬ Quellen : die geologischen Grundlagen der Quellenkunde für Ingenieure aller Fachrichtungen sowie für Studierende der Naturwissenschaften
72 Pic technischen Eigenschaften des Quelbvassers unii ihre Vntersiiehune. (1) Ber Gerue Ii des Wassers, Trinkwasser unci Koch wasser darf nicht unangenehm riechen; am besten hat es überhaupt keinen wie immer gearteten Geruch, Fäulnisgeruch oder dumpfer, muffiger Geruch machen das Wasser ekelhaft und für die Trinkwasserversorgung ungeeignet. Sie rühren von pflanzlichen und tierischen Kesten her, die in mangelhaften Quellfas- sungc-n ii. dgl. absterben und verfaulen. Die Abwässer
von gewerblichen Betrieben verunreinigen nicht selten die Grund- und Q.uellwässer und verleihen ihnen einen bestimmten Ge ruch nach Chlor, Erdöl, Benzin, Teer. Lauge usw. Grundwasser, die reich an Eisen sind, verraten sich ebenso durch ihren Geruch wie solche, weiche reichlich Huminstoffe („Wasseriiumus') enthalten (mooriger Geruch der sog. „Schwan-, wässer'). Geruch nach Schwefelwasserstoff (faulen Eiern) macht das Wasser widerlich; er kann aber verschiedene Quellen haben und auch harmlos sein. So z.B
. wenn er durch Umsetzung von Schwefeleisen und Kohlen säure entstellt. Schädlich ist dagegen in den meisten Fällen ein Schwefel- wasserstoffgehalt. der von der Zersetzung von Eiweißstoffen herrührt; er zeigt die Möglichkeit der Anwesenheit oder Einschwemmung von Krankheitskeimen an. Auch Lebewesen im Wasser veranlassen bestimmte Gerüche; so nach Kolkwitz Asterionella einen fischigen, Synura einen solchen, nach frischen Gurken. Der Geruch des Wassers wird in einer größeren, weith aisigen Flasche zuerst bei Luftwärme
, dann nach dem Erwärmen auf 40—50° unter kräftigem Schütteln der' Probe geprüft. Anwesender Schwefelwasserstoff stört die Prüfung auf etwa noch vorhandene andere Gerüche; man bindet ihn daher nachseiner Feststellung durch Einwerfen einiger Körnchen von schwefelsaurem Kupfer; es entsteht geruchloses Schwefelkupfcr (braunes oder schwarzes CuS). Schwefelwasserstoff kann auch chemisch festgestellt werden. Erwärmt, man das Wasser in einem Kölbchon, so färbt etwa entweichender H 8 S einen mit essigsaurem Blei getränkten
Streifen gelbbraun bis schwarz. Ein noch schärferes Anzeichen ist die Veilfärbung. welche eintritt, wenn man das zu untersuchende Wasser mit Soda und Nitroprussidnatrium versetzt. Ganz kleine Mengen kann man noch mittels Aminodmiethyl- antun und FePl -j nachweisen ; es bildet sich Methylenblau. e) Ber Geschmack des Wassers, Bei einer Wärme von 7—11° soll Trinkwasser frisch und angenehm .schmecken; die Beurteilung hängt allerdings bis zu gewissem Grade auch von der Gewohnheit ab ; es ist daher