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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Regina Rautenwald : Roman
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Seite 150 von 312
Autor: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 308 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-8.183
Intern-ID: 65543
Herrn an der hellen Wand. Sie atmete auf. Gott sei Dank! Es hing noch unverändert an seinem Platz. Und seine unheimlich düsteren Augen stier ten zu ihr herüber. Aber diesmal nicht strenge, son dern mit einem spöttischen Ausdruck, so wollte es sie bedünken. Regina Rautenwald ermannte sich. Gab sich ge waltsam einen Ruck. „Wahnsinn!' schalt sie sich selber. „Am hellen Tag Gespenster sehen!' Und sie ergriff die seuchtkalten Hände des Professors, die « ihr entgegenhielt. „Danken? Wofür?' frug

Regina leise und noch immer etwas furchtsam um sich sehend. „Danken für Ihre Kunst!' entgegnete er warm. „Sie haben mir mehr gegeben, als Sie ahnen!' fügte er hinzu, und seine sonst so volltönende Stimme hatte einen zittrigen Klang. Regina Rautenwald schaute forschend zu ihm auf. Und sie sah, daß er geweint haben mußte. „Waren Sie es . . . vorhin . . . in der Ka pelle?' erkundigte sie sich zögernd. „Ja!' sagte er heiser, und sein Atem kam keu chend ans seiner schmalen Brust. „Ich war krank.' „Krank

?' wiederholte Regina und schaute mit der hilflosen Schüchternheit eines Kindes zu ihm empor. „Ihre Seele . . . ist Ihre Seele krank?' ftug sie ihn dann leise. „Meine Seele ist krank, Regina . . flüsterte er kaum hörbar. „Ich fürchte mich.' Und er um- Aammerte mit Macht ihre beiden Hände, als er-

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