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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Regina Rautenwald : Roman
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Seite 268 von 312
Autor: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 308 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-8.183
Intern-ID: 65543
heranZutreten. Regina gehorchte, innerlich wider strebend. Bedienstete kamen und trugen grüne PflanZen- stöcke in die Kirche, so daß die fremde Frau nun wie in einem Haine lag. Die schweren Schritte der Männer hallten laut durch den gewölbten Raum. Professor Hochgruber hatte Reginas Hand ge faßt und sie durch die Sakristei hinauf zu der Em pore geführt. „Du sollst dein Ave Maria singen— Regina!' flüsterte er ihr leise ins Ohr. „Wie da mals/' Er beugte sich tief zu ihr herab und schaute

ihr mit einem Ausdruck in die Augen, den sie nicht zu deuten vermochte. „Deine Stimme war ein Ge bet für mich, Regina!' flüsterte er. Und geheimnis voll hob er seine Hand empor. „Du darfst nun für die Tote singen, Regina!' sagte er freundlich und in dem Tone, mit dem man zu einem Kinde spricht. Regina überkam ein ängstliches Gefühl, und sie bereute es, daß sie hierhergekommen war. Norbert Hochgruber war krank. Das erkannte sie. Aber er war anders als sonst. Nicht schwermütig und von Angst gefoltert. Etwas Fremdes

lag in feinen Zü gen, das sie erschrecken machte, und sie war froh darüber, daß sie vom Kirchenschiff herauf die un terdrückten Stimmen der Männer vernahm, welche die Pflanzen gebracht hatten. Sie wollte nun singen. Singen für Norbert Hochgruber, aus den ihre Stimme, wie sie ja wußte, stets einen wohltuenden Einfluß gehabt hatte. Und Regina setzte sich ans Harmonium und sang. Sang

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1933
Regina Rautenwald : Roman
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Seite 121 von 312
Autor: Greinz, Rudolf / von Rudolf Greinz
Ort: Leipzig
Verlag: Staackmann
Umfang: 308 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-8.183
Intern-ID: 65543
„Der alte Nmm«bSr! Und beliebt!' empörte sich às Mädchen. „Ich mag ihn einmal ganz be stimmt nicht!' «klärte sie sehr energisch. „Wissen Sie, was der Grobian zu mir gesagt hat?' „Run?' „Hier hätte ich ihm zu gehorchen. Und daß ich eine Künstlerin sei, imponiere ihm erst recht nicht.' „Stimmt.' „Stimmt?' machte Regina und schaute verwun^ dert zu Professor Hochgruber empor. „Stimmt?' wiederholte sie gedehnt. „RaLürlich. Hier sind Sie Patientin, sonst nichts. Und müssen uns unbedingten Gehorsam

leisten. Uns . . . Doktor Leinwieser und mir!' sagte er in nnstem Tone. ,DH, Ihnen gehorche ich gern!' lachte Regina. „Sehr gern sogar'.' erklärte sie munter. „Sie müssen auch ihm folgen lernen, Fräulein Rautenwaldmeinte der Professor eindringlich. „Denn Manchmal, wissen Sie . . gestand er zö gernd . . . „da werde ich verhindert, meinen ärzt liche« Verpflichtungen nachzukommen.' Professor Hochgruber sagte dies in einem sehr leisen und fast traurigen Ton, und seine HMen Augen starrten mit einem leeren

Ausdruck in die Ferne. „Sie haben doch auch noch andere Ärzte hier, Herr Professor, die Sie vertreten können!' wider sprach Regina beinahe unwillig und betrachtete angelegentlich die glänzenden Spitzen ihrer Schuhe, mit denen sie wie ein Kind aus und ab wippte. IM

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