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dernifle in den Weg legen, wenn wir ihm unser Herz in aller Aufrichtigkeit und Kindlichkeit er schließen würden, dann hätten wir keine so trau rigen, blutharten Zeiten; Jammer, Elend und Not würden wie schwarze Wolken aus unseren Lan den davonziehen: denn wo der Hl. Geist ist, da ist Gerechtigkeit und Liebe und gegenseitige Hilfe. Taufende von Menschen, die mit kindlicher Hin^ gäbe sich dem Hl. Geist überlassen haben, haben es erfahren, wie gut er ist; er hat ihre Seelen licht, ihre Herzen

leicht gemacht. Besseren Tröster gibt es keinen in Zeit und Ewigkeit; hat ihn doch Jesus Christus selbst den Tröster einfachhin genannt. Es ist recht merkwürdig, aber leider wahr, daß sich manche Menschen vor dem Licht des Hl. Gei stes fürchten. Sie meinen, wenn sie dem Hl. Geist folgen, dann müßten sie aus alle irdischen Freuden verzichten und ein recht trauriges Leben führen. — Das gerade Gegenteil ist der Fall. Durch den Hl. Geist erhalten die irdischen Freuden erst die rechte Kraft, wir kommen

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Belletristik

Jahr:

1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 154 von 261

chen Schönheit gleichkomme, ja, wir würden ster ben vor Entzücken. Und dieses Licht, dieser Glanz des Heiligen Geistes durchfunkelt unsere Seele im sieben- farbigen Strahl der hl. Sakramente, in hun dert Schattierungen und Farbenspielen, bald so, bald anders. Weil der Hl. Geist unsere Seele un endlich liebt, macht er sie so unaussprechlich schön. — Wenn ein Mensch aus Erden einen anderen innig liebt, sucht er seme Liebe durch reiche Ge schenke zu bezeugen. Der Hl. Geist überhäuft

, ja überschüttet förmlich unsere Seele mit Schmuck und Zier und übernatürlichen Schätzen. St. Pau lus nennt im Epheserbrief die Reichtümer der Gnade Gottes „überschwenglich' und „unerforscht lich'. — Jetzt sag, hast du dem Hl. Geiste ein mal recht innig und aufrichtig, ganz aus tiefstem Herzen gedankt für seine Liebe und Güte und Freigebigkeit? O, wir erinnern uns viel zu wenig an den Hl. Geist, unser Herz ist viel zu kalt gegen ihn, wir schenken ihm viel zu wenig Liebe und Verehrung. Jetzt mach

einmal deine Unterlassung gut und trag wenigstens jetzt um Pfingsten den großen, großen Dank, den du dem Hl. Geiste schuldig bist, gründlich nach. Der Hl. Geist stattet aber unsere Seele nicht nur mit dem himmelfarbenen Glanz und Licht der Heiligmachenden Gnade aus, sondern er tritt auch immer und immer wieder in Wen Verkehr mit ihr durch seine Beistehende Gnade, er erleuchtet uns, er redet innerlich mit uns, er hilft uns, stärkt uns, tröstet uns, macht uns den beschwer-

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Belletristik

Jahr:

1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 168 von 261

noß dabei eine Freude, ein irdisches Glück, gegen die alle sündige Freude ist wie ein Rußfleck ge gen den blitzblanken Glanz eines Spiegels. Der Hl. Geist will, daß wir uns freuen, und schon hier aus Erden. Treffend singt ein altes Lied: „Du bist ein Geist der Freuden, Auf Trauern haltst du nicht, Erleuchtest uns im Leiden Mit deines Trostes Licht. Du bist ein Geist der Liebe, Ein Freund der Freundlichkeit, Willst nicht, daß uns betrübe Zorn, Haß und Neid und Streit. Du, Herr, hast

selbst in Händen Die ganze weite Welt, Kannst Menschenherzen wenden Wie es dir wohlgesällt.' Meine lieben Leser, wir sind zurzeit alle, mit wenigen Ausnahmen, arm und gedrückt, und des wegen brauchen wir den Hl. Geist, den Vater der Armen, mehr denn je. Laden wir ihn jetzt zu Pfingsten durch eine recht kindliche Bitte ein, sich bei uns niederzulassen. Je reiner unser Herz und je stärker unser Verlangen nach ihm ist, desto lieber kommt er zu uns, desto süßer wird er uns trösten und desto mehr uns mit nie gekann

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 156 von 261

Müden Herzen schenke Ruh, Scharfer Glut hauch Kühlung zu, Tröste den, der Tränen weint! . . . Wasche, was beflecket ist, Heile, was verwundet ist, Tränke, was da dürre steht, Beuge, was verhärtet ist, Wärme, was erkaltet ist. Lenke, was da irre geht!' Wir haben keinen Begriff, ja keinen Schatten von einer Ahnung, wie gütig der Hl. Geist ist, wie zärtlich gut er es mit uns meint, welche Freude er hat, uns Gutes zu tun, wieviel Schönheit, Licht, Trost, Kraft und Hilfe wir ihm zu verdanken ha ben

. Die Kirche nennt den Hl. Geist „die Liebe'. Das dürsen wir uns aber nicht vor stellen, wie bei einem Menschen, der Liebe hat — in gröberem oder kleinerem Maße —; der Hl. Geist ist die Liebe selber, die Liebe in Person. Nun verlangt aber die Liebe von demjenigen, den sie liebt, eine innige Hingabe. Was der Heilige Geist von uns erwartet, ist, daß wir ganz uns ihm überlassen, daß wir uns möglichst viel Gutes tun lassen, daß wir ihm keine Hindernisse setzen, wenn er uns Gutes tun

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 166 von 261

zen hineingepslanzt wie ein liebliches Blümlein, es drinnen gehegt und gepflegt und seinen köst lichen Dust unter die Menschen hinausströmen lassen. Die Menschen h ab en ein bißchen Liebe, aber der Hl. Geist i st die Liebe. Oder wenn du es so besser verstehst, alle menschliche Liebe und Güte ist wie ein Sonnenslecklein, das über die Felder hinzieht, die Liebe und Güte des Hl. Gei stes aber ist die Sonne selber. Seine ganze Natur ist Liebe und Güte, und er hat kein anderes Ver langen, als uns wohl

zu tun, die Finsternis, die stockdunkle Traurigkeit und den Zweiselmut un serer Seelen zu erleuchten und süßen Trost wie Honig und Öl in unsere Herzen hineinzuträuseln. Leider vermauern die meisten Menschen die Türe ihres Herzens mit dem Schutt und dem Gerum pel der Leidenschaften, so daß der Hl. Geist nicht hineinkommen kann, sie verhängen die Fenster ihrer Seele durch Stolz und Wettsinn, so daß kein Strahl von der Lichtsonne des Hl. Geistes hineindringt. Wenn wir dem Hl. Geist keine Hin-

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 93 von 261

drängte sie selbst nach der Auferstehung, sich zu überzeugen, daß er kein bloßer Geist sei, indem er sagte: „Tastet mich an und sehet; ein Geist hat nicht Fleisch und Beine, wie ihr sehet, daß ich habe' (Luk. 24,39). Allein obgleich der Leib des Auferstandenen ein wahrer, menschlicher Leib war, so hatte er doch ganz andere Eigenschaften als früher in seinem sterblichen Leben, er war sozu sagen einem Geiste ähnlicher als einem schweren körperlichen Leib. Er war an keinen Raum ge^ bunden

, er war von überirdischer Feinheit, ganz vergeistigt, leicht, beweglich wie ein Geist; er konnte sich unsichtbar machen; er tonnte durch Felsen, Wände und Mauern hindurchdringen, ohne eine Spur zu hinterlassen. Plötzlich kam er bei verschlossenen Türen zu den Jüngern herein, ließ sich von ihnen berühren, sprach mit ihnen, aß mit ihnen und verschwand wieder. — Und eben diesen auferstandenen, überirdischen, verklär ten Leib mit den geistähnlichen Eigenschaften hat Jesus Christus im heiligsten Sakrament des Altars

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 152 von 261

. Wenn der Heilige Geist in die Menschenseele einzieht und sich dort niederlaßt wie die Sonne in einem Bergtal, wird die Seele von einem wunderbaren Licht und Glanz erfüllt. Dieses Licht, dieser himmlische Glanz ist die Heiligma chende Gnade. Durch den Heiligen Geist werden wir der göttlichen Natur teilhaftig (2. Petr. 1, 4), und zwar nicht nur dem Namen nach, sondern in Wirklichkeit. St. Paulus sagt einmal: „Wir alle schauen mit enthülltem Angesicht (wie in einem Spiegel) die Herrlichkeit des Herrn

und werden umgewandelt in dasselbe Bild von Klarheit zu Klarheit wie von des Herrn Geist' (2. Kor. 3, 18). Nichts wird im Hohen Liebe mehr geprie sen als die Schönheit einer Seele in der Heilig machenden Gnade. Man darf sich über die be geisterte Lobpreisung nicht wundern; denn die Hei-- ligmachende Gnade ist der vollkommenste Ab glanz der unendlichen Schönheit Gottes; sie ist das königliche Purpurkleid, womit das Kind Got tes geziert ist, sie ist das weiße hochzeitliche Kleid,

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 148 von 261

immerfort eröffnet, an den erhebenden katholi schen Gottesdienst, an das wunderbare Kirchen jahr, das wie ein farbenfroher, duftiger Blumen^ kränz unser ganzes Leben umschlingt. Man mag sagen, was man will, es bleibt doch eine unum stößliche Tatsache, daß niemand in der Welt so viele und anhaltende Freuden hat als ein reli giöser, glaubensinniger Mensch. Einem solchen Menschen legt schon der Heilige Geist im Psalm des Staffelgebetes die schönen Worte in den Mund: „Ich werde hinzutreten zu Gott

, der meine Jugend erfreut' (Ps. 42, 4.), das heißt zu Gott, der meinen Geist verjüngt durch seine Freude. Gott ist die Freude selber, und wo Gott ist, da ist immer Freude. Die Religion gibt der Seele hohen Schwung und begeistert sie zu den erhabensten Werken. Wenn ein Mensch sich vor herrliche Ausgaben ge stellt sieht, wenn sein Inneres voll Schwung, voll glühender Begeisterung ist, so bekommt in ihm das Iugendseuer immer neue Nahrung und neuen Antrieb, das Herz wird gleichsam immer jünger. Denk

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 92 von 261

etwas himmlisch Wunderbares, ein tiefes Ge heimnis. Eine ganz schwache Ahnung von dieser geheimnisvollen Gegenwart können wir erhalten, wenn wir uns in den Gedanken vertiefen, daß im heiligsten Sakrament nicht der sterbliche Leib, son dern der auferstandene, der verklärte Leib Christi, so wie er jetzt im Himmel lebt, gegenwär tig ist. Man darf sich diese Gegenwart nicht vor stellen nach Art von grob körperlichen Wesen, sondern ähnlich wie einen Geist. Versteht mich aber wohl! Wenn auch vergeistigt

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 46 von 261

und langanhaltendsten Eindruck auf das christ liche Gemüt auszuüben vermag. Einfachen Men schen, die immer an körperliche Arbeit gehängt sind, wird es schwer, sich länger und tiefer mit geistigen Dingen zu beschäftigen. Die Weihnachts krippe nun macht es auch dem vielgeplagten, ab- geschundendsten Arbeitsmenschen leicht, die höch sten Gedanken Zu fassen, sie weckt in der Seele die entzückendsten himmlischen Bilder, ohne daß der Geist sich anzustrengen braucht, ja vielfach ohne daß er es merkt

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 146 von 261

schuld und Fugendlichkeit ausgegangen sei. Und wenn man das Bild dieses gottseligen Mannes, das man in Vinaders noch sehen kann, betrachtet, so fällt einem auf den ersten Blick etwas Iüng- lingartiges in den greisen Zügen auf. Diese Be obachtung macht man häufig, daß fromme, gott- innige Menschen oft bis in ihr höchstes Alter auch in ihrem Äußeren etwas Jugendliches behalten. Eine Erklärung dafür mag man darin finden, daß solche Menschen vom Geist Gottes beseelt sind. Gott aber ist das Leben

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 84 von 261

mutter, kniete an seinem Sterbelager und hielt ihm die gefalteten Hände, Jesus Christus selbst, der Sohn Gottes, segnete ihm die Seele aus, Scharen heiliger Engel umgaben das Bett; be gleitet von den Engelsscharen und unter den sü ßen Zusprüchen des Heilandes schwebte sein Geist hinüber in die andere Welt. Könnt ihr euch einen köstlicheren, schöneren Tod vorstellen? Und weil der hl. Josef ein so wunderschönes, seliges Ster ben hatte, wird er in der ganzen Christenheit als Patron der Sterbenden

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 219 von 261

nichts, es ist ihm von der hohen Kunst, die im Rosen» kränz liegt, noch kein putzengroßes Lichtlein auf gegangen. Ich gebe immerhin zu, daß fünfzig Ave Maria, hintereinander gebetet, etwas eintönig er» scheinen', aber die Ave Maria sind nicht die Haupt» fache beim Rosenkranz, sie sind nur die Beglei tung. Wenn man bei einem Musikstücke nur die Begleitung spielt, mag's allerdings eintönig klin gen; erst mit der Melodie kommt Leben und Geist hinein. Die wunderbare, kunstvolle Melodie beim Rosenkranz liegt in den Geheimnissen

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 187 von 261

Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn dahingab' (Ioh. 3, 16). Vom Erlöserher- zen selbst aber sagt, durch den hl. Geist erleuchtet, St. Paulus: „Er hat mich geliebt und sich selbst für mich dahmgegeben' (Gal. 2, 20). Vom heilig sten Herzen Jesu geht also die wahre, große, tiese Liebe aus, und Zu ihm muh sie wieder Zurückkeh ren, wenn die Menschen in ihr Ruhe, Befriedi gung und Glück finden sollen. Das heiligste Herz Jesu ist die Heimat der Herzen. Zum klaren Verständnis muß

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 197 von 261

wieder neue entzückende Einzelformen und neue Harmonien der Bauteile. Immer stärker drängte sich mir das Empfinden auf von dem großen schöpferischen Geist, von dem die ungeheure, mächtige Stein maße belebt wird. — Michel Angelo, der große Baukünstler, soll einmal gesagt haben, als in sei ner Gegenwart die riesige Wölbung des Pan theons, des größten Kuppelbaues aus dem rö mischen Altertum, als das unerreicht dastehende,

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 19 von 261

nicht, wenn du nicht auch den Nächsten liebst. Höre nur die erschütternden Worte des hl. Pau lus. Er spricht: „Wenn ich die Sprachen der Menschen und Engel redete, aber die Liebe nicht hätte, so wäre ich wie ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich die Gabe der Weissagung . . . und alle Glaubenskrast hätte, so daß ich Berge versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich nichts' (I- Kor. 13,1.2.). Ohne Liebe ist alles Beten und Frommsein wie ein Schellenklingen und Scherbenklappern, das keinen Geist

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 155 von 261

lichen Weg in unsere ewige Heimat leicht und lieb. Wenn die Versuchungen, die irdischen Sor gen, das Weltgetös in unserer Seele stürmen, wenn die Seele oft vor Ermattung und Dürre des Gemütes auf dem weiten Wege fast ver schmachten will, so ist es der Hl. Geist, der durch seine Beistehende Gnade in milden, warmen, sü ßen Tönen zu uns spricht und durch diese Him melsmusik den Sturm in uns beruhigt, unsere Traurigkeit verscheucht, unsere Trockenheit auf frischt, das matte Herz neu belebt

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Jahr:

1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 23 von 261

war von der Erbsünde. Nicht einen einzigen Augenblick hatte Maria die Erbsünde auf sich, sondern schon im ersten Anfange ihres Lebens wurde sie davor bewahrt, und dies geschah durch eine besondere Gnade Gottes, weil sie bestimmt war, die Mutter Gottes zu werden; denn es ver trug sich unbedingt nicht mit der Ehre Gottes, daß diejenige, die seine Mutter werden sollte, auch nur einen einzigen Augenblick unier der Bot mäßigkeit des Teufels stand. In den Sprichwör tern Salomons sagt der Hl. Geist: „Der Herr

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1933

¬Das¬ Kapuzinerbübl

Seite 129 von 194

.' „Was für Sünden, Iaggl?' „Erstens die sieben Hauptsünden, zweitens die sechs Sünden wider den Heiligen Geist, drittens die vier himmelschreien'den Sünden, viertens die neun fremden Sünden.' Der Pfarrer schüttelte den Kopf. Dann fragte er Wieberum: „Was sind Engel?' Der Iaggl war ganz überfragt. Die Lies! flüsterte heimlich: „Die Engel find reme Geister, welche Ver stand und freien Willen . . . Und tapfer wiederholte der Iaggl: „Die Engel finö kleine Meister, welche Gewand und Eigenwil len . . Die Liesl brach

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1933

¬Das¬ Kapuzinerbübl

Seite 130 von 194

„Und der Heilige Geist?' Der Iaggl stockte. Der Pfarrer wollte ihm dar aufhelfen: „Gehe! . . gehei . . geh ei . Der Iaggl sprach nach: „Gchei . . gehe, . ge^ Hei. „Sags nur, du weißts schon,' ermunterte der Pfarrer. „Geheiratet,' platzte nun der Iaggl heraus. Der Pfarrer schlug die Hände über dem Kopfe zu sammen und begann zu erklären. Er erzählte, wie Gott die Ehe im Paradiese eingefetzt, schilderte die Familie des frommen Tobias, die Hilfe des Erz engels Raphael, die Hochzeit zu Kana

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1933

¬Der¬ Sonnenring : ein Hausbuch für das christliche Volk

Seite 202 von 261