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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Seite 25 von 76
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Innsbruck
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Schlagwort: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Signatur: III 102.622
Intern-ID: 154393
24 Otto Stolz allmähliches Einsickern schwäbischer Clemente, aber das war doch nicht so stark, daß die Mundart de? dortigen Bevölkerung ihr bairisches Grundgepräge verloren hätte. Die Ansiedlung der Baiern in diesem Alpenraum südwärts bis einschließlich Bozen wird, sobald überhaupt Urkunden für jenen erhalten sind, d. i. seit dem Ende des 8. Jahrhunderts, bewiesen durch die deutsche Formung und zum Teil auch Wurzel der Ortsnamen, sowie durch die Personennamen dort ansässiger Grundbesitzer

Larinmos (Lermoos), Planse, Germarestove (Garmisch), an der Isar Scarinze (Scharnitz), Sevelt, Walhogoi (Walgau), Tegarinfeo, Slierseo. Südlich des Brenner werden als älteste Orts genannt: Wibitin, daraus später Wipptal, verdeutscht aus dem römischen Vipitenum; Stilves, Telves; im Nurih- tal, verdeutscht aus Norica vallis, Prixina (Brixen), Giusi (Seis), Vellis (Völs), Vilandres, Ritena (Ritten), Bauzanum (Bozen), Torilan (Terlan), Mellita (Mölten), Sarentin (Sarntein); im Pustertal Ufhovun (Aufhofen

bei Bruneck), Ra- gouva (Ragen ebenda), Dietenheim, Phallanza (Pfalzen); im Vinsgows, später Vinschgau, verdeutscht aus dem rätischsn Stammesnamen dsr Venosten, Majes (Mais), Mairania (Meran), Paffyr (Passeier), Slandres (Schlünders); Leunon (Lana) seit 1100, Cpan, früher Appianum, Kalthari (Kàrn), Tremine (Tramin), Salurn^°). Auch in das Gebiet südlich von Bozen, also in dem nördlichen Teil des ehemals langobardischen Herzogtums Trient, sind seit dem 9. Jahrhundert deutsche Grund herrn und wohl

auch Bauern dieser Volksart gekommen, eine zu Trient im IahrsMZ geschriebene Urkunde bringt überhaupt zum ersten Male den Ausdruck „Teuto nic i', d. h. Deutsche zum Unterschied von „Longobardi', die vermutlich damals be reits romanisisrt waren. Als der Baiernherzog Tassilo im Jahrs.763 zu Bozen mit Hilfe des Bistums Freising das Klostsr Innichsn im östlichen Pustertal gründete, be zeichnete er als dessen besondere Aufgabe, die damals dort angrenzenden Slawen zu bekehren, womit wohl auch ein volklicher

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Seite 29 von 76
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Innsbruck
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Schlagwort: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Signatur: III 102.622
Intern-ID: 154393
28 Otto Stolz erteilt werde, daß er nicht absichtlich zur Erhaltung der italienischen Nationalität der neuen Zuwanderer führe, sondern zu deren Ungleichung an die deutsche Grundbevöl kerung. Die deutschen Schuhvereine haben seit etwa 189» diese Einwirkungen ersolg- reich verstärkt. Im Jahre 1910 wurden nur in einigen wenigen Geineinden in der Etschtalniederung mehr als 20 v. H. Einwohner mit italienischer llmgangsprache an gegeben, in der Stadt Bozen betrug damals dieser Anteil etwa

10 v. H., in den übri gen tirolischen Städten noch weniger, in den Landgemeinden nördlich von Bozen war er ganz verschwindend'). In den Industrieorten des alemannischen Alpengebietes, der Schweiz und Vorarlberg, war diese neueste Zuwanderung italienischer Arbeiter weit aus stärker (s. oben S. 21 f.). Seit der Besetzung Südtirols durch Italien im Jahre 1919 ist die alte Stellung des Deutschtums in diesem Lande einer harten und schweren Probe überant wortet. Die italienische Regierung hat alle nur erdenklichen Mittel

aus. Freilich greift auch nirgends sonst in den Alpen ein nach Süden gerichtetes Tal so weit, mit verhältnismäßig so geringem Gefälle und demgemäß großem Flächenraum nach Norden wie das Ctsch- und Eisacktal, nirgends sind der Alpenhauptkamm und dessen Pässe so weit nach Norden gerückt wie an den Arsprungspunkten jener Täler, am Neschen und am Brenner. Daher greift auch hier der Typus des mitteleuropäischen Pflanzenwuchses mit besonders breitem Räume auf die Südseite der Alpen, erst im Becken von Bozen

beginnt die ausgesprochene Herrschaft des südeuropäischen Typus in Klima und Pflanzenwuchs. Im Abschnitt Tirol befinden sich auch die größten deut- schen Städte, die wirklich im Innern des Gebirges liegen, Innsbruck, Bozen und mehrere kleinere. Von inneralpinen Tälern hat wohl nur das Rheintal von Rankweil auswärts eins ähnliche Besiedlungsdichte, aber die hier gelegenen Städte sind doch wesentlich kleiner als die erstgenannten. Weiter ostwärts ist an größeren Städten nur noch Villach vom Gebirge

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Seite 27 von 76
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Innsbruck
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Schlagwort: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Signatur: III 102.622
Intern-ID: 154393
tal oberhalb des Ziller, das Eisack- und Pustertal und das Ctschtal südwärts über Bozen noch weit hinaus bis Lavis unter einer Landesherrschaft vereinigten und so die Grafschaft Tirol schufen. Die Bischöfe von Brixen und Trient verloren dadurch die Gewalt über einen großen Teil ihrer Gebiete, der von Trient besonders über den deutschen, beide blieben aber kraft der Vogtei oder Schutzgemeinschaft mit der Gras schaft Tirol staatsrechtlich verbunden. Dieselbe hatte auf Grund der bisherigen Ent

deutscher Dichtungen und führt über die ritterlichen Sänger des 13. Jahrhunderts Zu Hans Vintler von Bozen und Oswald v. Wolkenstein und zu den Aufzeichnungen der deutschen Heldenlieder der Nibelungen, Gudrun und Diet rich von Bern und der ältesten deutschen Bühnenspiele in den Städten Südtirols. Alles Denkmäler eines vollsastigen deutschen Sprachgeistes, der aus dem durch die Siedlung geschaffenen deutschen Volksboden emporgesprossen war. Auch nach der Mitte des 13. Jahrhunderts hat der allmähliche

Zustrom von deut schen Einwanderern ins Weinland südlich von Bozen angedauert und die weitere Festigung des Deutschtums bis hinab zum Efeis (Avisio) bewirkt. Außer dieser Ver schiebung des gefchlossenen deutschen Volksgebietes nach Süden hat sich auch noch wei ter südwärts im Etschtale und seinen ostseitigen Gebirgen eine deutsche Insel- und Streusiedlung in dem sonst romanischen Lande ausgedehnt. Wir sinden in den Städten Trient, Rovereto (Rovreit), Riva (Reifs), Borgo (Burgen), mindestens seit

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