Rätien im Altertum und Frühmittelalter : Forschungen und Darstellung.- (Rätien im Altertum und Frühmittelalter ; Bd. 1). - (Schlern-Schriften ; 20)
256 Zur Verwalt. Qstgot.-Rätiens. Verruca 11. Mauer von Tridentum. Namen rätischer Praesides der Ostgotenzeit werden allerdings von keiner Quelle überliefert. 18 ) Allein die Tatsache, daß im frän kischen Churrätien der Präses nicht zugleich Dux war, 19 ) läßt darauf schließen, daß auch im ostgotischen Rätien die Trennung von Militär- und Zivilverwaltung aufrecht erhalten worden sei, 27. Das Kastell Verruca und die Stadtmauer von Tridentum unter Theoderich (zu S, 133,) Der Dos Trento bei Trient
wurde von den ins alpine Etschtal vorgedrungenen Römern zunächst vermutlich befestigt, jedenfalls aber als militärischer Stützpunkt verwendet. 1 ) Dieser Felskopf verlor mit der Vorschiebung der römischen Reichsgrenze bis an die Donau seine militärische Bedeutung. Er gewann sie aber in den Stürmen der Völkerwanderungszeit aufs neue. Dies beweist ein Erlaß Theoderichs. 2 ) In diesem im den Jahren 507—11 abge faßten Schriftstück fordert der König die in der Umgebung des auf dem Dos Trento erbauten
, Fertige, Femigero, F emii ger o) castro anführt, ist nicht das Kastell auf dem Dos Trento, 5 ) sondern ein anderer, im territorium Tridentinum gelegener be festigter Platz, vielleicht die Feste Formigar (Sigmundskron bei Bozen) zu verstehen. 6 ) Daß das Kastell Verruca (Verrucae) in den Jahren 507—08 als Fluchtburg in Aussicht genommen wurde, läßt vermuten, daß die Ummauemng von Tridentum, das auf der Peutingertafel als zweiiürmige Festung dargestellt 1st, 7 ) damals stark verfallen