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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 319 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
stände empor und erhielt am 6. Mai 1841 das Bürgerrecht der Stadt Wien. Außerdem war er Armen-vater, Kriminal-- und Gerichtsbeisitzer, Cholerakommisfär, Veteran und Stifter des Tiroler Beteranenvereines in Wien, Ehrenmitglied des Feldmarschall Graf Radetzky-Vereines in Innsbruck, Besitzer der Silbernen Tapferkeitsmedaille, der Goldenen Preußischen Huldigungsmedaille mit der Kette und der Päpstlichen Großen Silbernen 'Erinnerungsmedaille. Bekannt wurde Lutz in Wien im Jahre 1840

durch die Stiftung des Seelenamtes für immerwährende Zeiten für die im Jahre 1809 gefallenen Tiroler und Vorarlberger Landesverteidiger, das alljährlich bis auf den heutigen Tag am 20. Februar an Hofers Todes tag in der Peterskirche in Wien I., Petersplatz, feierlich abgehalten wird. Ueber dem Altar wird ein großes schwarzes Tuch mit weißem Kreuze aufgehängt, in dessen vier Ecken sich vier rote Tiroler Adler in Wappen-- form befinden. Am Hauptaltar wird unter großer Assistenz ein Hochamt

und an allen Seitenaltären gleichzeitig mehrere Messen gelesen. Fast immer zelebrieren Tiroler Priester die Messen, während Jünglinge aus den in Wien lebenden Tiroler Familien in der Tiroler Nationaltracht ministrieren. Der „Bund der Tiroler in Wien" und alle in Wien lebenden Tiroler, sowie Freunde Tirols wohnen dieser historischen Messe bei. Die Orgelbegleitung und den Messegesang, den stets das Hofer-Lied beschließt, besorgen Tiroler Komponisten und Tiroler Sänger. Die Predigt hält gewöhnlich ein in Wien weilender

Tiroler geistlicher Parlamentarier. Ueber die Feier der e r st e n von Lutz gestifteten Andreas-Hofer-Messe in Wien enthält der „Bote für Tirol und Vorarlberg" uom Jahre 1841, Seite 292, folgenden Bericht: „Am 13. August 1841 wurde zu St. Ruprecht, der ältesten Kirche Wiens, der -von Josef Lutz, bürgerlichem Gastgeber am Spittelberg Nr. 91 in W i e n, mittelst milder Beiträge von den in der Hauptstadt anwesenden Tirolern und Vorarlbergern, sowie sonstigen den Tirolern und Vorarl bergern günstigen

Freunden auf ewige Zeiten im Fahre 1 8 40 gestiftete Trauergottesdienst für die während der Landesverteidigungskämpfe im Jahre 1809 in Tirol gefallenen tapferen Tiroler und Vorarlberger von dem pensionierten Seelsorger Joachim H a s p i n g e r (Kapuziner), im Jahre 1809 gewesenen Oberkommandanten, als Pontifikant, erbaulich und feierlich abgehalten, wobei Anton Gärtner, Direktor der St. Ruprechts kirche in Wien und pensionierter Chorherr des Stiftes Gries, Michael P e r k t o l d, Pfarrer zu Neudorf

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 316 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
III- § 4- ■— Tiroler bei allgemeinen deutschen Schützenfesten seit 1862, Südtirol. Auch aus Welschtirol waren Schützen erschienen, in deren Namen der Öberschützenmeister von Trient ein bemerkenswertes Bekenntnis der Zugehörigkeit nicht nur zu Tirol und Österreich, sondern auch zum deutschen Bunde abgegeben hat. 1 ) Beim 1. Allgemeinen Deutschen Schützenfeste, das im Jahre 1862 in Frankfurt stattfand, nahmen 300 Tiroler, davon in beträchtlicher Zahl Südtiroler teil, die durch ihre markanten

Gestalten viel Aufsehen machten, durchwegs auch Abzeichen in den deutschen Farben aufge steckt hatten. Bei der Festversammlung bezeichnete ein kleindeutscher Redner Österreich zusammen mit Kurhessen und Schleswig-Holstein als ,,Schmerzenskinder Germanins", worauf Prof. Tobias Wildauer aus Inns bruck erwiderte, daß die Deutsch-Österreicher ein vollwertiges Glied der deutschen Nation und ihr Monarch ein deutscher Fürst seien; daß die Tiroler Schützen Wache halten an der südlichen Grenzmark Deutsch lands

, daß sie aber auch ihre Pflicht erfüllen werden, wenn der Erbfeind deutschen Namens seine Hand gegen den Rhein ausstrecken sollte. Dieses Auftreten des Wortführers der Tiroler Schützen erhöhte womöglich die allgemeine Vorliebe, mit der diese in Frankfurt aufgenommen worden waren und die sie herzlich erwiderten. Ihre diesbezüglichen Gefühle drück ten die Tiroler in einem öffentlichen Danke aus, den sie an die Bewohner Frankfurts vor dem Verlassen der Stadt gerichtet haben: „Wir haben gefunden, was wir gesucht

Tiroler, darunter besonders solche aus dem Burggrafenamt. Dr. Künz aus Meran sagte am Schlüsse einer Ansprache: „Deutsch ist der Herzschlag dieses Schützenvolkes (von Tirol), deutsch wollen wir sein und bleiben. Wir sind Deutschlands Grenzsoldaten, seiner Freiheit Gemsenwacht (Gilm). Das deutsche Vater land über alles, es lebe hoch." 3 4 ) So hat die Teilnahme von Südtirolern an diesem und den folgenden deutschen Schützenfesten gewiß dazu beigetragen, um bei ihnen das deutsche

Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. 1 ) 1 ) Vgl. Reiter, Blätter aus Tirol, S. 193 ff. (Das Nationalfest); Wildauer, Denkbuch der Landesfeier 1863; Tiroler Schützenzeitung 1863, Nr. 86 und 105 ff. 2 ) S. die Berichte in der Schützenzeitung und Bozner Zeitung im August 1862. — Das österreichische Staatsministerium hatte in einem Schreiben an den Statthalter die Teil nahme von Tiroler Schützen für wünschenswert erklärt (IStA. Geh. Präs. A. VII, 6). 8 ) Tiroler Bote 1865, S. 686 und 697. 4 ) Beim 3. Deutschen Bundesschießen

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 315 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
der „Glaubenseinheit“ auch ein Festschießen, und zwar zu Lana abzuhalten. Gegen diese „Partei schießen“ nahm die Tiroler Schützenzeitung Stellung und erklärte die Ver quickung von Schützenfesten mit parteipolitischen Bestrebungen als un gehörig, da das Tiroler Schützenwesen eine allgemein vaterländische An gelegenheit sei. 1 ) Doch bezog sich diese Verwahrung nicht etwa auf die eben mitgeteilte Betonung des deutschen Gemeinschaftsgefühls durch den Bozner Schützenmeister. Das Ladschreiben zum Kaiserschießen

in Meran im Jahre 1862 trug folgendes Gedicht: 2 ) „Tiroler Herz, du deutsche Brust, Ja ruf es laut in Kampfeslust: Das ganze Deutschland soll es sein! In jedem Ort, zu jeder Zeit, Für Deutschlands Ehr und Recht bereit, Tiroler Schützen stimmt mit ein: Das ganze Deutschland soll es sein.“ Als im Jahre 1863 anläßlich der 600 jährigen Vereinigung Tirols mit Österreich ein Landesschießen zu Innsbruck vereinigt wurde, hatten gewisse Persönlichkeiten der konservativen Partei versucht, das Fest

auf die Tiroler Schützenkreise allein zu beschränken. Da war es wieder der Bozner Schützen verband, der verlangte, daß die Einladung auf alle Deutschen ausgedehnt werde, widrigenfalls er selbst von der Feier sich fernehalten würde. Diese Ansicht drang auch bei der Vorstellung des Landeshauptschießstandes durch und demgemäß ward das Ladschreiben gerichtet „an die Schützen der österreichischen Bruderländer und an „die Schützen des bundesgenössischen Deutschland, dessen Grenzhüter wir (die Tiroler Schützen

) auch in Zukunft sein wollen“. Ein Befehl des Kaisers erweiterte den Anspruch auf die von ihm gestifteten Beste ausdrücklich auf alle geladenen Gäste, während vorher die außertirolischen Schützen vom Gewinn der Hauptpreise ausgeschlossen waren. Am Festplatz waren außer Österreichischen und tirolischen auch deutsche Fahnen und Smn- sprüche aus den Deutschlandliedern von Arndt und Fallersleben angebracht. Prof, Wildauer hielt namens der Tiroler an die übrigens nicht sehr zahl reich erschienenen Schützen

aus dem Reiche eine Ansprache in groß deutschem Sinne. Die Beteiligung aus Tirol war für die damalige Zeit sehr groß, bei 5000 Mann, darunter starke Schützenabteilungen aus ganz Deutsch- 9 Tiroler Schützenzeitung 1861, S. 945 f. s ) Ein Blatt, Druck IFerd. F. 5404, Nr. 18.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 143 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
rung als Gei'el zu Fuß in das bayerische Hauptquartier nach Hall gebracht, jedoch von dort am 29. Oktober nach Innsbruck entlassen. Nach der für die Tiroler so unglücklichen Berg-Jsel-Gchlacht am 1. November übernahm Ioh. Bapt. D r o u e t Graf d'Erlon die Verwaltung Inns brucks. Die Integrität Reinharts veranlaßte ihn, diesen zum Präsidenten der provisorischen Berwaltungskommisston (für die Verpflegung der Truppen) zu ernennen. Neinhart nahm an, meldete jedoch, um seiner nunmehrigen

Zw itterstell ung einen gesetzlichen Charakter zu geben, diese Ernennung sowohl dem Wiener wie dem Münchener Hofe (12. November 1809). Dieses Amt bekleidete Reinhart aber nur bis zum 16. März 1810, an welchem Tage sich diese Berwaltungskommission auflöste und Reinhart seine Demission gab. Als im Sommer 1810 die englischen Subsidiengelder an die verarmten Tiroler zur Verteilung gelangen sollten, erbot sich der bei seinen Lands leuten sehr angesehene und vertrauenswürdige Baron, die Kontrolle über die Ausgabe

der Gelder zu übernehmen. Seine Bemühungen scheiterten aber an der Uneinigkeit der in Wien operierenden Tiroler Emigranten und an der Untätigkeit der Tiroler Hofkommission in Wien. Im Jahre 1813 wurde Reinhart Vorsitzender der Tiroler Liquidationskommission, von welcher Stelle er sich aber am 6. März 1813 mit Rücksicht auf sein Alter (68 Jahre) wieder zurückzog. Nach der Vereinigung Tirols mit Oesterreich versah Reinhart den Posten eines Verordneten des Herren- und Ritterstandes bei der Tiroler

ständischen Aktivität. Als solcher hatte er am 16. August 1814 eine Privataudienz beim Kaiser in Persen beug (Niederdsterreich), bei der er den Kaiser um die Wiederherstellung der alten Tiroler Verfassung bat. Nach mehr als öOjähriger Dienstzeit ft a r b Reinhart am 12. März 1821 in Innsbruck. Er war ein in der Tiroler Iuristenwelt wegen seines umfassenden Wissens und seines hervorragenden administrativen Talentes hochgeehrter Beamter, weshalb die Trauer in Tirol bei seinem Hinscheiden eine allgemeine

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 303 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
zur Verteidigung deutschen Bodens gegen Italien. 283 Dörfern blieb buchstäblich kein Mann zu Hause . . ,“ 1 ) Wie tief im Gefühle der deutschen Volksgemeinschaft diese Tiroler Landesverteidigung verankert war, zeigt auch ein anderer Umstand: Die deutschen Gemeinden Truden und Altrei einerseits und Proveis anderseits, die ja zu welschen Gerichten gehörten, suchten darum an, daß ihre Schützen und Landstürmer im Verbände der benachbarten deutschen Gerichte Neumarkt und Ulten ausziehen dürften

eines Teiles der Bevölkerung nicht sicher war, anfangs weder Landesschützen noch dann auch Landsturm auf geboten, erst ganz zu Ende der Operationen, am 10. August, richtete der Oberkommandierende in Tirol, General Kuhn, auch an die Welsch tiroler einen Aufruf zur Bewaffnung. 2200 Mann Landes schützen wurden tatsächlich dann aus einigen Welschtiroler Bezirken aufgestellt. Die Regierung legte auf diese Maßnahme hauptsächlich aus politischen Gründen Wert, um zu zeigen, daß auch die Welschtiroler Land

bevölkerung für Österreich und Tirol gesinnt sei. Doch war im Verhältnis dazu die Erhebung des Landsturms im deutschen Südtirol eine viel stärkere Bewegung sowohl seelisch wie physisch. 6 ) Zwar sprechen die amtlichen Kundgebungen hoher und höchster Stellen nicht ausdrücklich von der deutschen Bevölkerung Tirols oder Südtirols als dem Träger jener freiwilligen *) Pfaundler, L., Die Innsbrucker Studentenkompagnie 1859 und 1866, S. 43. 2 ) Schützenzeitung 1859, S. 395 und 1866, S. 344. Tiroler Bote 1866

, S. 574. 3 ) Schützenzeitung 1866, Nr. 104, S. 515. 4 ) Laut der Berichte im Tiroler Boten und in der Bozner Zeitung von 1866, Nr. 134 u. folg, ward schon seit dem 20. Juni in Bozen und Meran der Landsturm organisiert. Der Aufruf des Kaisers an das „Volk von Tirol zur Verteidigung des heimatlichen Bodens durch die gesamte Volkskraft, durch alle waffenfähigen Männer an der Seite der Armee“ erfolgte am 17. Juli (Tiroler Bote, S. 691). Der öffentliche Dank des Landesverteidigungskommandos vom 12. August

(Tiroler Bote, Nr. 184) wendet sich an den „Landsturm von Südtirol südlich des Brenner", weicht also der Bezeichnung „Deutschsüdtirol“ wohl mit Absicht aus. Im Tatsächlichen fährt er dann fort: „Dreimal rief ich Euch unter die Waffen, und jedes mal eiltet Ihr, 35 000 Mann stark, an die Euch zugewiesenen Stellen. Freudig verließt ihr Haus und Hof, Weib und Kind, die Eurer Arbeit bedürftigen Felder und strömtet von Berg und Tal herbei. . Auch im Dankerlaß des Kaisers vom 17. September heißt

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 299 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
seinem Tode (1869) als Rechtsanwalt in Bozen. Sein Schützenlied von 1848 — sangbar in der Weise von Beckers Rheinlied — lautet: 1 ) Stimme des Sie sollen sie nicht haben Des Brenners Scheidewand! Sie sollen erst sich graben Ihr Grab in unserm Land! So lang’ Tiroler Schützen Am Throne schirmend steh’n, So lang’ noch Stutzen blitzen Und grüne Fahnen weh’n; So lang’ von deutschen Zungen Ein freies Wort erschallt, So lang’ ein Lied gesungen Wird im Tiroler Wald; So lange deutsche Männer Tiroler

Feld bebau’n, So lange soll der Brenner In deutsche Lande schau'n; Tirolers. So lang’ in unsern Föhren Ein Vogellied erklingt, So lang’ aus unsern Röhren Die heiße Kugel singt; So lang’ von unsern Ahnen Noch ein Gedächtnis lebt, So lang’ um unsre Fahnen Der rothe Aar noch schwebt; So lang’ noch deutsche Treue In unsern Bergen gilt, So lang’ noch fromme Weihe Tiroler Herz erfüllt. Sie sollen uns nicht trennen Den Süden von dem Nord, So lang' wir uns noch nennen Der deutschen Grenzen Hort

weiter noch des Krieges Brand. Der Knechtschaft Banner soll einst stehen Auf unsrer Berge Hochaltar Wo deutscher Freiheit Lüfte wehen? Nein! lieber lag’ ich auf der Bahr. Wir Schützen wollen lieber sterben, Als daß verstumme deutsches Wort, Als daß an Welsche wir vererben Der deutschen Treue schönsten Hort! Von anderen Gedichten ähnlichen Inhaltes, die in ziemlicher Anzahl in der Tiroler Schützenzeitung vom Jahre 1848 zu finden sind, seien hier J ) Das Gedicht ist in der Tiroler Schützenzeitung 1848, Nr. 22 (S. 177

) mit dem Ver merk ,,Dr. Weller, Botzen, den 8. April 1848" abgedruckt. Eine Lebensbeschreibung Wellers s. in Amthors Alpenfreund, Bd. 6, S. 50 ff. 2 ) Mitgeteilt bei Ambros Mayr, Tiroler Dichterbuch, 1888, S. 197.

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 386 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
Völkische zum Österreichiseh-Anti- und Anationalen, sondern auch das Germanisch-Heidnische und Deutsch-Protestantische zum Römisch-Katho lischen in schneidenden Gegensatz gestellt und dadurch der Aufnahme des praktischen deutschen Schutzgedankens in den breiten kirchlich bestimmten Kreisen der Tiroler Bevölkerung große Schwierigkeiten bereitet. In seinen späteren Gedichten, besonders in der Sammlung „Tiroler Blut“ 1908, betont Wallpach mit Vorliebe den Zusammenklang von Germanentum und Räter

- tum im Tiroler tum und legt diesen Gedanken auch seinem Gedichte „Tirol ungeteilt“, das in leidenschaftlicher Weise sich gegen die deutschen Befür worter der Autonomie Welschtirols wendet, zugrunde: „Ob deutsch, ob welsch die Zunge klingt, Es ist das Blut, das uns zusammenzwingt.“ Dem Tiroler Volksbund, der die Erhaltung der alten Landeseinheit und des Deutschtums als einer Voraussetzung derselben anstrebte, widmete auch Bruder Willram ein Bundeslied : „Von deutscher Sitte und deutschem Brauch

, Darfst nimmer, ja nimmer du (Tiroler) lassen, Und deutsch mußt du sein bis zum letzten Hauch, Und stark im Lieben und Hassen.“ (Tiroler Volksbundkalender 1908.) Den stärksten dichterischen Ausdruck der gegen die Abtrennung- Welschtirols gerichteten Stimmung der katholisch-konservativen Kreise, insbesondere von Bozen-Kaltem, schrieb Maria v. Buol, geh. Dipauli 1 ); „Mein Land (Tirol), du bist zu groß, laß dich zerteilen . . .! Mein Land, du bist zu schön, laß dich verwunden . . .! Mein Land

, du bist zu stark, laß dich zersplittern. . (Tir. Volksbundkalender.) Tritt schon hier eine gewisse gedankliche Annäherung zwischen jenen Verkündern sonst gegensätzlicher Anschauungen hervor, so geschah dies in noch viel stärkerem Grade, als seit 1915 mit eisernen Waffen um das Ganze von Tirols Zukunft gerungen wurde und beide Dichter, Wallpach und Br.Willram 2 ), den Opfermut der Kämpfer für die Freiheit und das deut sche Wesen der Tiroler Heimaterde, das Vermächtnis der Vorfahren, zu ent flammen suchten

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 301 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
Deutsche Kriegsstimmung in Tirol 1859. 281 Anlaß hat der berühmteste tirolische Dichter, Hermann von Gilm sein ,,Schiitzenlied“ verfaßt mit den bekannten Endzeilen: „Wir (die Tiroler Schützen) sind Deutschlands Grenzsoldaten, seiner Freiheit Gemsen- wacht.“ Da aber das Gedicht starke freiheitliche Anspielungen auch in innerpolitischer Hinsicht enthält, wohl auch zu weit ausgesponnen ist, wurde es ebenso wie manche andere nicht für geeignet befunden und im Jahre 1848 die Ausschreibung erneuert

. Schließlich wurde ein Gedicht von Alois Messmer (damals Professor der Theologie in Brixen) mit dem Preise gekrönt und als das allgemeine Tiroler Schützenlied anerkannt. Es ist straff im Aufbau, einfach in der Sprache, volkstümlich kräftig im ganzen, enthält aber nur tirolische, nicht allgemein deutsche Gefühlsäußerungen. Seine markantesten Absätze lauten: Von Berg und Thal herbei, herbei! Gott grüß Euch, liebe Brüder! Was klingt so hoch, was klingt so frei Wie Schützengruß und Lieder ? Schützen hoch

— Schützen hoch! Doch nimmer trägt der freie Mann Zum bloßen Spiel die Wehre; Ein Tropf, der sie nicht brauchen kann Für Freiheit, Recht und Ehre. Schützen frei — Schützen frei! Die Felsenburg, die Gott uns gab, Bewachen unsre Waffen, Und will der Feind ein kühles Grab, Tirol wird's ihm verschaffen. Schützen Muth — Schützen Math! Vom gleichen Eisen sind ja noch Die Jungen wie die Alten; Tiroler Adler, lebe hoch! Du wirst den Kranz behalten. Schützen Sieg — Schützen Sieg! Eine Reihe von Tiroler

Schützenliedern verschiedener Dichter enthält die von Ignaz Zingerle im Jahre 1852 herausgegebene Ge ic t Sammlung „Tirol im Spiegel deutscher Dichtung“; ferner die Sammlung von V. Goller, Alte und neue Tiroler Schützenlieder (1910). Auch im Jahre 1859 sind während des österreichisch-italienischen Krieges die Landesschützen aus ganz Nord- und Deutschsüdtirol an ie südwestliche Grenze des Landes gerückt. 1 ) Hatte schon das Kriegsmani es des Kaisers von Österreich vom 28. April die Lombardei als geschick

Österreich. Wohl aber schlägt gerade ein Au ru des Landesverteidigungsausschusses der Stadt Bozen vom 8. Juni 1 59 warme deutsche Töne an : „Se. Majestät unser gnädigster Kaiser ruft uns zu den Waffen, um in so ernsten Zeiten die bedrohten Gränzen unseres Vaterlandes Tirol zu schützen, un em ^ Verzeichnisse der im Jahre 1859 ausgerückten Schützenkompagnien s. im Tiroler oten 1859, S. 698 und 1078, darunter von Südtirol jene von Meran, Dana, Passeier, Bozen, amtal, Ritten, Klausen, Kaltem, Eppan, Tramin

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 293 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
Landschaft, Stifter, Adel, Bürger und Bauern vertraten, also einen gewissen Grad von politischer Selbstbestimmung hatte, und wie es auch in seiner Gesamtheit wa fen a lg auf trat, einen eigenen politischen Körper darstelle, daß es aber auc nac den verschiedenen Seiten des sonstigen Lebens eine volkstümliche Beson er heit bilde. Dieser Ausdruck „tirolische Nation' bedeutete daher oc s e Steigerung des tirolischen Selbständigkeitsgefühles. Dennoch war as a er nicht so gedacht, daß die Tiroler damals

sich als losgelöst von der deutschen Gesamtnation fühlten, höchstens als ein besonders gearteter Teil derse en. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kommt übrigens diese Ausdrucksweise wieder ab, sie schien eben doch mit der Tatsache, daß sich die Tiro er zut deutschen Nation bekannten, nicht ganz vereinbar zu sein. Man sprac dann nur mehr von einer besonderen Landes- und Stammesart Tiro s un der Tiroler. Beispiele dieser Ausdrucksweise sind u. a.: 1791 spricht Kaiser (damals noch König) Leopold TI. gegenüber

einem von der Tiroler Landschaft zu ihm en san besonderen Berichterstatter von Tirol als einer ihm besonders ,,treuen , u von der ,,edlen Nation", die diese bewohne (Geschichtslreund, Brixen 186 - • 1 1794 sagt die Tiroler Landschaft, daß sie an die „von der ganzen Nation festgese z und vom Landesfürsten bestätigten Beschlüsse gebunden sei (Wretsc o in • ■ Rechtsgesch. Germ. Abt. 41, S. 15). 1800 spricht ein landschaftlicher eric v ° „Nationalgeist Tirols“ (Stolz, Tir. Heimat, 4. H., S. 24); 1805

eine om e un Landschaft an den Kaiser Franz „von der Tiroler-Nation (Sammler - L • ' Die von Andreas Hofer 1809 aus Beamten und Abgeordneten der Kreise zusamme- gesetzte oberste Landesbehörde von Tirol hieß „Nationalrepresen a lon ' Tirols Erh., S. 640). In einer kriegspolitischen Flugschrift, die 1809 das Kom der gegen Trient und dessen französisch-italienische Besatzung au ges e deutschen Etschländern zusammengesetzte Südgruppe des Tiro er u ge o gesendet hat, wird mehrfach von den Tirolern

als einer durch 1 re negs a gezeichneten „Nation“ gesprochen (Rapp, Tirol 1809, S. 050 ff.). Die aup wegungspartei Nordtirols im Jahre 1813 unterzeichnen ihre u§s c 1 1 en ” ... tirolische Nation“ (Jäger, Tirols Rückkehr unter Österreich, S. 86 f.). J. v. lov in seiner bekannten Denkschrift über die alte Tiroler Landesverfassung vo ™. . 1815 begnügt sich mit dem Ausdruck „Tiroler Volk (a. a. O., S. 140). , ■ hcf „ rn _ noch auf die älteste Verwendung des Ausdruckes „nacio“ im Sinne von , mung, Herkunft in Südtirol

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 219 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
. In der Scharnitz lernte am 7. September 1800 der österreichische General Marquis von C h a st e l e r den neunzehnjährigen Hauptmann der Tiroler Schützen des Landgerichtes Hörtenberg, der vorher Adjutant des Unterinntaler Defensions-Kommandos unter Oberst Schellenhof war, kennen und schätzen. Als Chasteler anfangs 1809 zum militärischen Ober kommandanten für die Befreiung Tirols ausersehen war, erbat er sich vom Kaiser den jungen Hormayr als Intendanten. Zum Gouverneur von Tirol war durch das Patent

vom 8. April 1809 (Villach) der Gouverneur von Triest, Peter Graf v. G o e ß ernannt worden, doch wurde dieser am 22. April 1809 in Padua gefangengenommen, sodaß sein Stellvertreter, Baron Hormayr, die Geschäfte des General intendanten in Tirol zu führen hatte. Seine für die Tiroler Geschichte von 1809 wichtigsten Werke „Geschichte Andreas Hofer's" und „Lebensbilder aus den Befreiungs kriegen" hat Hormayr anonym erscheinen lassen und von sich darin in dritter Person gesprochen. Da er aber manchmal

aus der Rolle fällt, ist feine Autorschaft heute bewiesen. Er gibt darin von sich selbst bio graphische Notizen, die wir diesen Zeilen auch zugrunde legen. Bezeichnend für Hormayr ist es, daß er sich auch in belanglosen Kundmachungen und Befehlen an die Tiroler Bauern stets mit dem vollen hochtrabenden Titel „Sr. K. K. Majestät wirklicher Legationsrat im Departement der aus wärtigen Geschäfte, Direktor des geheimen Haus-, Hof- und Staats- Archivs, Ritter des österreichischen kaiserlichen Leopolds-Ordens

, Intendant in Tirol .. nennt. Sein Erscheinen und sein Auftreten, er trug in Tirol nicht die goldgestickte Intendanz-Uniform, sondern die Tiroler Schützen- Stabs-Offiziers-Uniform, hatte immer etwas Theatralisches. Da er aber, selbst ein Tiroler, den Charakter der Tiroler genau kannte, verstand er sich mit ihnen sehr gut, zumal er alle Dialekte Nord- und Süd- tirols beherrschte. Seine militärische, Zivile, administrative und organisa torische Tätigkeit in Tirol 1809 ist aus den landläufigen Werken

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 14 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Dauer des Fehlens eines Sachwalters in Tirol geschaffene, vorübergehende, ohne Stabilität und Rangbestimmung. Das Tiroler Volk von anno neun sah in Kaiser Franz stets seinen rechtmäßigen Landesherrn. Wenn man die gesamte Korrespondenz Hofers mit dem Kaiser be ziehungsweise Erzherzog Johann durchlieft, findet man nirgends Anhaltspunkte für diktatorische Bestrebungen Hofers, im Gegenteile, es bezeichnete Hofer seine Verfügungen stets als provisorische. Mit dem Friedensschluß (Wien 14. Oktober

er zwar die im Namen des Kaisers Franz geführte Regierung nieder, kämpft aber weiter und vergeht sich so gegen die Artikel 2 und 3 der Proklamation vom 12 November 1809 (Villach) des Vizekönigs Eugen Napoleon, die auf Grund der Amnestie des Artikels 10 des Wiener Friedens für die Tiroler erlassen wurde. Solange Hofer an der Spitze der Bauermegierung in Tirol stand — und nur diese Epoche interessiert uns hier —, war er Eurntor ndssntis, Sachverwalter, Landesverweser beziehungsweise Landes-Präsidiums - verweser

, wobei den mangelnden Auftrag des Kaisers inzwischen der Wille des Volkes ersetzte. Jeder Umsturzidee gänzlich abhold, fehlen seinem Regenten- tum alle Merkmale der Usurpation oder Diktatur. Biele neuere Historiker sprechen Andreas Hofer den nationalen Eharakter seiner Ziele ab. Dies ist nur zum Teile zutreffend. Hofer war in erster Linie Tiroler, als solcher Oesterreicher, als solcher Deutscher. Beweis hiefür, daß er von dem von Seiten der österreichischen Regierung geschlossenen Frieden

vom 14. Oktober 1809 nichts wissen wollte und daß er die Waffen gegen die stammverwandten Bayern, also gegen Deutsche, richtete. Er war der prominenteste Vertreter desSelbstbestimmungsgedankens, den er mit seinem Blute verteidigte und besiegelte. Die ihm oft zum Vor wurfe gemachte tiefe Religiosität, die ihn bewog, dem Rate von Geistlichen zu folgen, war nur eine Begleiterscheinung seiner starken Individualität. Die Abwehr aller Angriffe auf die Charaktereigenschaften des Tiroler Volks tums

, wie auf dessen religiöse Sitten und Gebräuche, Trachten, Schützen wesen, Bauernfreiheit, Kaisertreue war sein Streben, die Bewahrung des Tiroler Bolkstumes seine Aufgabe. Der Freiheitskampf der Tiroler war kein Glaubenskrieg, er war auch kein nationaler Krieg, es war vielmehr ein Kampf um die Freiheit der Heimat und der angestammten Verfassung.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 367 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Riedl unter feinem Bruder Jakob mit 268 Tirolern als freiwilliger Ober jäger mit. Jakob Riedl (geb. 1784 Haslach, gest. 8. September 1840 in Berlin), gewesener Adjutant Speckbachers, hatte im preußischen Heer gefolge als Landwehr-Hauptmann Zwei Tiroler Scharfschützenkompagnien, die „wilde Tiroler Jagd", aus den in Deutschland verstreuten Tiroler Landsleuten gegründet. Am 27. September 1813 erschien Sebastian Riedl bei Erzherzog Johann (nach dessen Tagebuch) und brachte ihm Nachricht aus Tirol

K u n d s ch a f t s d i e n st e n und heiklen Sendungen mit dem besten Erfolge verwendet. Am 1. Juni 1814 kam Riedl nach Innsbruck mit einem offenen Befehle des Oberlandeskommiffärs von Rofchmann, demzufolge die Tiroler Ruhe halten sollten. Riedl suchte auch selbst auf die Aufgeregten beruhi gend einzuwir'ken, doch in der Nacht vom 2. auf 3. Juni 1814 wurde er in Innsbruck im Gasthause des Löwenwirtes Simon Kiechl von dem Heißsporn, dem baumlangen Johann Rott aus dem Zimmer hin an s g e w o r f e n. Am 8. Juni 1814 reifte Sebastian

mit einer Tiroler Deputation nach Wien, wo er am 27. Juni 1814 dem Kaiser Franzi, -die vom 23. Juni 1814 datierte berühmte Bittschrift der Tiroler um Besitznahme des Landes Tirol durch Oesterreich in einer Audienz auch im Namen der Landgerichte Zillertal und Rattenberg überreichte. Riedl blieb bis Ende Juli 1814 in Wien, um auch die aus dem damals salzburgischen 3 i U e r t a I e angemeldete Deputation zu führen, die ihre Heimat so bald als möglich österreichisch und nicht bayerisch haben wollte. Nachdem

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 287 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
lichen und freien, deutschen, echt tirolischen, schönen, höchst lebendig-frischen Mannes". Jubele weilte einige Monate in Petersburg und man riß sich in allen Gesellschaften um ihn, ließ sich die Taten und Leiden der Tiroler Kriege, seine Audienzen bei seinem Kaiser Franz und beim Prinzregenten von England erzählen und seine Tiroler Kriegs- und Volkslieder Vor singen, -die er mit hellster, fröhlichster 'Stimme klingen ließ. Oft war er bei der Herzogin A n t o n i a von Württemberg (geb

und Zu hören. Dem General Grafen Gustav Moritz von Armfelt war von der Herzogin aufgetragen, ihn an einem bestimmten Abend herzubringen. Dieser hatte ihn den Mittag zu sich geladen und seinen Mut mit edlem Wein aufgefrischt. Natürlich kam, schwatzte, erzählte, fang — alles in prächtigster Tiroler Lustigkeit und Fröhlichkeit — unser Fidel. Als nun die Mitternacht nahte, die Herzogin aufstand und alles sich erhob, trat die Kaiserin aus ihrem Verstecke unter den Hoffräuleins hervor und wandte sich freundlich

an den Tiroler, sprach mit ihm über Schwaben und den Rhein, erzählte ihm, sie sei eine Deutsche vom Rhein und bat ihn, wenn nur die Tiroler und er sich bald wieder frei bewegten und Gott ihnen Sieg gebe, möge er ihrer Fürbitte und dieses Abends gedenken und in Bayern und Schwaben nicht „zu wild" hausen. Er, der „im freien, fröhlichen Lauf" war, entgegnete ihr kühn und frisch und sprach nach erzürnter Tiroler Weise über die Könige von Bayern und Württemberg und über ihren Bruder, den Großherzog Karl Ludwig

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
1932
Nauders am Reschen-Scheideck, Tirol : historisch-geographische Skizze mit Führer
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Seite 35 von 83
Autor: Tschiggfrey, Hermann ¬von¬ / von Hermann v. Tschiggfrey
Ort: Innsbruck
Verlag: Benziger [u.a.]
Umfang: 64 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Nauders
Signatur: II 65.194
Intern-ID: 212584
Bayern vertrieben wieder die Aufständischen. Ende Mai begann der zweite Aufstand, die Tiroler siegten und Hofer rückte in Innsbruck ein. Unterdessen hatte am 1. Juli die Schlacht bei Wagram stattgefunden. Napoleon blieb Sie ger und schickte nun Truppen nach Tirol. 40.000 Mann kamen und besetzten am 30. Juh Innsbruck. Jedoch die Tiroler wehrten sich wie die Löwen. In allen Gegenden wurden die Franzosen und Bayern besiegt. Im Oberinntal mar schierten am 8. August 1700 Bayern gegen Prutz

. Die Tiroler hatten sie er wartet. Der Kampf ging los und alle Bayern fielen oder wurden gefangen genommen. Der Sieg der Obennntaler war überwältigend und selbst Weiber hatten an dem Kampfe teilgenommen. In Landeck wurden 700 Bayern, in Zams 500 uberfallen, getötet oder gefangen genommen. Im ganzen Lande waren 500 feindliche Mann entweder gefangen, verwundet oder tot. Der Feind floh und am 15. August ruckten die Bauern in Innsbruck ein. Hofer wurde Oberkommandant von Tiro . Am 14. Oktober 1809 kam

der Friedens schluß von Wien. Die Tiroler wollten nicht glauben, daß das Land abermals Bayern zugesdilagen wurde und sie erfuhren offiziell die Bestätigung dieser Tatsache erst am 1 November. Die Bayern und Franzosen rückten wieder mit großer Macht m Innsbruck ein die Tiroler schwankten, ob sie sich unter werfen oder we.terkampfem sollen. Sie kämpften weiter, aber ein durchgrei fender Erfolg war ihnen bei der großen Übermacht des Feindes nicht mehr beschießen, ^dem waren auf die Nachricht

des Friedensschlusses viele Bauern nach Hause geeilt. So endete der Kampf der Tiroler um ihre Heimat erfolg- Hs Tirol kam erst 1814 wieder zu Österreich. Schon 1808 aber fiel der Tiroler Teil des Bistums Chur durch die Säkularisierung an das Bistum Brixen. Hofer fluchtete und wurde zu Mantua als Rebell erschossen. In diesem Kriege stellte auch Nauders seine Leute. Außer den Sturm scharen, zu denen alle waffenfähigen Männer vom 18 . bis zum 60. Lebens jahre eilten, stellten sie zwei Kompagnien Schützen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 451 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
Ein Tiroler schoß in der vierten Berg-Jsel-Schlacht mit einem Doppelhacken, den er wie ein Gewehr an die Wange legte und mit kleinen Kartätschenkugeln lud, die wie ein kleines Mafchingewehrfeuer wirkten. Der Schlag, den er jedesmal beim Abfeuern der starken Ladung erhielt, war so arg, daß er meist niederstürzte. Aber gleich sprang er wieder auf und fragte die Umstehenden: „Han i troffa?" Er schoß weiter, -bis sein Gesicht so verschwollen und pulvergeschwärzt war, daß er nichts mehr sah. ch Beim

d a v o n l i e f und erst wieder zurückkehrte, als man seine Frau und seine Kinder als Geiseln einsperrte. Er wurde durch den französischen General Barbou zum Tode verurteilt, aber über Bitten des ganzen Dorfes und des geretteten Hauptmannes begnadigt. * Ein junger Tiroler brachte einen gefangenen verwundeten Offizier am 12. April 1809 in das Bürenwirtshaus in Hötting, wo die Abliefe rung der Gefangenen zu erfolgen hatte. Als der diensthabende Beamte dem sehr schwachen und ermatteten Offizier einige Lössel Suppe

gereicht hatte, bat der Offizier den Beamten, dem Tiroler, der ihn sehr schonend behandelt und vor der Wut des Pöbels geschützt hatte, seine goldenen Ohrringe zu geben, die er sogleich losmachte. Der Tiroler sah den Offizier einen Augenblick an, dann sagte er: „Manscht, i hobs ums Gold tan?" und verschwand. * Ein Landesverteidiger verlor in den Kämpfen am 4. August 1809 in der Sachsenklemme sein Gewehr. Außer sich wirft er sich in die feindlichen Reihen, reißt einem feindlichen Soldaten die Flinte

aus der Hand und ruft: „Ihr Schurken, habt mir meinen Stutzen genommen, so nehme ich mir eure Muskete, denn ohne Gewehr kann ich nicht sein!" Man schoß aus ihn, jedoch kam er unverletzt davon. Ein Pustertaler sah in einem Tälchen Franzosen lagern, deren Ge wehre zu Pyramiden gestellt waren. Dem Tiroler war dies neu, er schlich

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 377 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
bei jenen Bevölkerungsschichten Südtirols, die für Di- paulis Partei in Betracht kamen. Ich teile daher einige längere Stellen aus dieser Rede hier mit. 2 ) Aber nicht nur für Tirol und Österreich, nein, für ganz Deutschland war Tirols Heldenkampf (im Jahre 1809) der Ruf zur Erhebung aus Deutschlands tiefster Er niedrigung . . . Und heute sollen wir katholische, kaisertreue Tiroler nicht mehr deutsch sein, weil wir bei aller Liehe für unsere eigene Nation nicht unsern katholi schen Glauben und unsere Kaisertreue hintansetzen

wollen ? Treue — deutsche Treue —- war stets der Ruhmestitel der Deutschen. Und heute will man uns das Deutschthum absprechen, weil wir als wahre Tiroler vor allem die Treue gegen Gott und unsern Kaiser wahren? Mit dem Deutschthum haben wir allerdings nichts ge mein, das den Abfall vom Glauben predigt und den gläubigen Katholiken richtet . . . .. Wir haben auch gezeigt, daß wir für berechtigte Forderungen der Deutschen in Österreich einstehen; sollte es Jemand einfallen, die wirklichen Rechte und Interessen

, dies gilt nach allen Seiten ohne Ausnahme. Österreich kann nicht slavisch und nicht deutsch regiert werden, es muß eben österreichisch sein und bleiben. Dieser Reichsgedanke verträgt sich nicht mit Separatgelüsten. Und wenn den Deutschen der Ehrenplatz in Österreich gebührt, so ist es auch ihre Pflicht, denselben durch wahre Gerechtigkeit gegen alle Nationen und echten österreichischen Patriotismus sich zu erhalten. Auch wir Tiroler haben redlich unser Schärflein für diesen deutschen Ehren platz

in Österreich beigetragen, auch in der neuern Zeit 1848—1859—1866 hat unser Kaiser niemals vergeblich seine Tiroler zu den Fahnen gerufen. Vielen unter euch ist wohl noch die Begeisterung in Erinnerung, die das ganze Land ergriff, als der Kaiser zu den Waffen rief zum Schutze des Vaterlandes. Nicht mit schönen Worten und Phrasen, mit seinen Armen und seinem Blute trat der Tiroler ein für den österreichi- 1 ) Für die Beurteilung Dipaulis durch die Christlichsozialen s. die aus einer Flugschrift „Schraffl

und Dipauli" in den „Stichproben“, S. 15 angeführten Stellen: „Dipauli bringe wegen seiner Haltung mit den Tschechen gegen die Deutschen das kathol. Programm und selbst die kathol. Religion in Mißkredit.“ S. auch unten S. 360, Zeile 1 von oben. a ) Prangner, Die kath. Protestversammlung am 29. Juni 1898 in Bozen (Sonderabdruck aus dem Tiroler Volksblatt. S. 26 ff.).

16
Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 321 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
zum Tiroler Turngau zusammen, der als ein Glied des Turnkreises Deutsch-Österreich der allgemeinen deutschen Turnerschaft angehörte. Infolge der Annahme des Ariersatzes, die von Wien ausgegangen war, schied aber der Turnkreis Österreich und damit auch die Südtiroler Vereine aus der deutschen Turnerschaft (im Jahre 1904). Das darf aber keineswegs als ein Nachlassen der alldeutschen Gesinnungen in der Tiroler Turnerschaft, sondern als ein Versuch zur Vertiefung der selben gewertet werden. Seither

sich wie sonst überall in Österreich auch in Südtirol in den Städten Gesangvereine oder Liedertafeln, so in Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Lienz und Sterzing. 3 ) Ihr Zweck war die Pflege des deutschen Liedes, nicht allein vom rein künstlerischen, musikalischen Standpunkt, sondern auch als Ausdruck des deutschen nationalehEmpfindens und freier männlicher Gesinnung. So etwa, wie es im Wahlspruche des Bozner Männergesangvereines heißt : „Deutscher Sang, du fester Hort, hüte treu das freie Wort.“ Die Tiroler

Gesangvereine haben schön früh sich zu einem ,,Tiroler Sängerbünde" zusammengeschlossen, und in diesem Rahmen diè großen Feste des Allgemeinen Deutschen Sänderbundes, so bereits jenes zu Nürnberg 1861 und die späteren, besucht. Diese Sängerfeste haben gleich den Schützen- und Turnerfesten stets eindrucksvolle Kundgebungen der deutschen Zusammengehörigkeit gebracht, und es ist daher bedeutsam, daß auch die Südtiroler Vereine daran beteiligt gewesen sind. Da die Organi sation des Tiroler Sängerbundes anfangs

nur sehr lose war und dann ganä aufgehört hat, mußte derselbe im Jahre 1889 neuerdings ins Leben gerufen b Deutsch-österreichische Tumzeitung (Wien) 1913, S. 176. ; ; h , a ) Näheres besonders über die Haltung und Auflösung des Bozner Turnvereins bei Recla, S. 329 fl. (wie oben S. 297, Anm. 2). . 3 ) S. die in Druck erschienene „Festschrift des Tiroler Sängerbundes" 1898, wo aucü kurze Angaben über die Geschichte der einzelnen Bundesvereine. Hiezu ist zu ergänzen, daß die Liedertafel zu Bozen bereits 1861

17
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 366 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
schriftlichen Berichten Riedls die Quellen für das 1814 in Berlin er schienene, damals vielgelefene Buch „Der Krieg der Tiroler Landleute im Jahre 1809", als dessen Verfasser I. S. L. Bartholdy (ged. 13. Mai 1779 in Berlin, gest. 27. Juli 4825 in Rom, um 1814 bei der preußischen Gesandtschaft in Wien bedienstet), ein Oheim des berühmten Komponisten Felix Mendelsfohn-Bartholdy (1809 bis 1847), zeichnete. Im Jänner 1810 erhielt Riedl von dem Innsbrucker Schiffmeister Johann Georg

Maurus Horn berichtet darüber: „Der wackere Tiroler Sebastian Riedl hat aus patriotischem Eifer für sein Vaterland auf eigene Kosten eine Reise nach London gemacht und ist von mir den Ministern Sr. Majestät des Königs von Großbritan nien vorgestellt worden. Er erhielt von ihnen das Versprechen aller mög lichen Unterstützung für die Befreiung seines Vaterlandes, mit welchem Tröste er nach einem Aufenthalte von drei Monaten und mit Be wunderung aller, die ihn kennen lernten, wieder abgereist

ist. Insonderheit ist ihm zugesagt worden, daß, wenn sich das Waffenglück wieder wenden werde, bei einem Friedensschlüsse England dafür eintreten wolle, daß Tirol an Oesterreich zurückfalle." Als im Frühling 1813 der Kampf Preußens und Rußlands gegen Napoleon begann, schöpften die Tiroler Patrioten neue Hoffnung und sandten Sebastian Riedl in die Hauptquartiere der drei Verbün deten. Am 19. Mat 1813 wurde er von Kaiser Alexander I. von Rußland im Lager zu Burschen (am Tage vor der Schlacht bei Bautzen

oder Wurschen) persönlich empfangen; in einem Briefe an seine daheim- gebliebene Frau gibt der biedere Tiroler eine begeisterte Schilderung von der Person des Kaisers und seinem Interesse für das Schicksal des Tiroler Volkes: „— feine Hand gab mir der hohe Herr darauf, daß er für uns sorgen werde!" Mit wichtigen Depeschen reiste dann der „Gesandte in Joppe und Lodenhut" nach Reichenbach in Schlesien (dort 14. Juni 1813: Hilfsvertrag Preußens mit England), wo ihm K ö n i g F r i e d r i ch Wilhelm III

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932
Andreas Hofers alte Garde
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Seite 168 von 492
Autor: Granichstaedten-Czerva, Rudolf ¬von¬ / Granichstaedten-Czerva
Ort: Innsbruck
Verlag: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei Innsbruck
Umfang: 488 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas ; s.Umkreis
Signatur: II 4.196
Intern-ID: 106667
König ließ Hofer die Auswechslung Sarntheins gegen in Tirol befindliche bayerische Gefangene, hohe Beamte und Offiziere, vorschlagen. Es ist rührend, wie der einfache Tiroler Bauer Hofer sich um den Tiroler Adeligen annahml Aber alle Interventionen und Fürbitten waren vergeblich. Der bayerische König getraute sich ohne die Zustimmung der Franzosen keine Schritte zu unternehmen und die Franzosen blieben unerbittlich. Vier zehn Tage nach seiner Ankunft in München, am 8. September 1809, ist Sarnthein

einmal Hofdienst, leistete und gerade Nachrichten von den siegreichen Kämpfen der Tiroler eingetroffen waren, rief ihm König Max Emanuel gemütlich zu: „Sarnthein, seine Landsleute führen sich wieder schlecht auf!" (nach Hans Graf Trapp „Der Anteil des Tiroler Adels 1809"). Graf Ludwig Sarnthein vermählte stch am 13. April 1819 mit der „F r a n z o f e n b r a u t" Anna von M e n z (geb. 30. Jänner 1796 in Bozen, gest. 1. Juli 1869 in Oberbozen). Die Töchter dieses Ehepaares heirateten in mehrere Alttiroler

Grafenhäufer ein, weshalb Alois Sarnthein von vielen noch blühenden Tiroler Adelsfamilien als Ahnherr verehrt wird.

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