Rätien im Altertum und Frühmittelalter : Forschungen und Darstellung.- (Rätien im Altertum und Frühmittelalter ; Bd. 1). - (Schlern-Schriften ; 20)
Livinen und Blenio waren in kirchlicher Beziehung — im Gegensatz zu dem südlichsten Stück des heutigen Kantons Tessin, dem Bezirk Mendrisio, der zum Bistum Como zählte, — dem Erzstift Mailand angeschlossen. 52 ) Da sie spätrömische Li- mitan-, dann langobardische Arimannenbezirke und später Be standteile der Grafschaft Lecco gebildet haben dürften, 53 ) ge hörten sie auch in weltlicher Hinsicht seit dem Ausgang des Alter tums zu Italien. Das Misox dagegen dürfte bereits in der Fran kenzeit
t). 61 ) Vorgeschichtliche und römische Funde erscheinen im Süden des Rheintals bloß in den zu den Bündner Pässen emporführenden Tälern; vgl. Heierli und Oechsli, Urgeschichtliche Karte des Kantons Graubünden, Mitteilungen Zürich 26. 52 ) Stähelin, Schweiz, S. 505 f, ebenda 2 , S. 549. Das Bistum Como hatte zwar bis zur Zeit Papst Klemens VIII. den Ritus von Àquile ja, ge- gehörfe aber zum Erzstift Mailand (M. Btichberger, Kirchliches Hand lexikon 1, 1907, Sp. 975) und nicht, wie Stähelin angibt, zum Aquilejer
Pa^ triarchat Dies erhellt schon aus der unten S. 132, A. 103 mitgfeteilten Bischofsunterschrift. Gelegentlich ist vermutet worden, daß ursprünglich auch das Obertessin zum Sprengel von Como gehört habe; vgl. Schneider, Burg und Landgemeinde, S. 255 f. M ) Schneider, Burg und Landgemeinde, S. 250—52, 255 f. (ebenda auch betreffs des Uebergangs der Grafenrechte an das Mailänder Dom kapitel). lieber Livinen und Blenio im Mittelalter allgemein K. Meyer, Blenio und Leventina (1911). M ) H. Breßlau, Neues Archiv
34 (1909), S. 99 f. Ueber das Misox im Mittelalter auch Planta, Churrätische Herrschaften, S. 468—71, Das von Planta verwertete, die Schenkung der „Grafschaft' Misox an das Bistum Como verbriefende Diplom Konrads If. von 1026 (Monumenta Germaniae, Diplomata 4, 1909, Nr. 282, S. 391—93) ist unecht; vgl. dar über zuletzt Breßlau, S. 98—104. M ) Breßlau, Neues Archiv 34, S. 76 f., 99 f., Schneider, Burg und