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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 155 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
.waren die Tausende von Bauern wieder aus der Stadt, wuchs der Mut, mit ihm wuchs auch der Wunsch wegen der ausgestandenen Angst sich zu rächen. In Bozen war gerade damals die Gasbeleuchtung eingeführt worden. Dieses rein städtisch-wirtschaftliche Ereignis sollte nun zu einer politischen Kundgebung herhalten. Man deutete das Gaslicht symbolisch als das Licht der Aufklärung, die nun das Dunkel der klerikalen Verdummung erleuchte. Das war etwa nicht nur leise und zart angedeutet, sondern zynisch

heraus gesagt. Diese eher komisch aussehenden Tiraden wären unbeach tet verklungen, wenn man damit allein geblieben wäre. Das Gas fest war auf den 10. November als dem Geburtstage Luthers und Schillers festgesetzt; um nun auch die Bauern zu diesem Feste einzufangen, wurde auf dem Schießstande von Bozen ein Fest schießen gegeben. Ein Festschießen war in Tirol ja nichts beson deres. Sicher war aber der Anlaß schon sehr herausfordernd. Noch provozierender lautete das Einladeschreiben, Lädschreiben

die Freiheit des Denkens und Forschern. Lassen Sie mich die Wonne, die ich dar über empfinde, mit Ihnen durch gemeinsamen Jubel feiern. Lassen Sie uns die Fahnen schwingen, die Polier lösen und ein stürmi sches Hoch ausbringen dem Spender jener Freiheit, welche die Grundlage jeder andern bildet. Nach dieser echt patriotischen Bestimmung des Herrn Bestgebers, Herrn Dr. Streiter, wird in dem K. K. Kreishauptschießstand Bozen ein Freischießen am 10., 11., 12., 13, und 14. November 1861 veranstaltet

, I. Hauptbest: 20 Vereinstaler, Deutsche Fahne „Deutschland hoch“; II. Hauptbest: österreichische Fahne „Österreich hoch“. K. K. Kreishauptschieß stand Bozen, den 2. November 1861. Peter v. Mayrl, Oberschützen meister, Franz Vittorelli, UnteTsdmtzenmeister.“ Das war denn doch eine etwas zu starke Herausforderung! Der Liberalismus von Bozen hatte im Gefühle des Schutzes der Regierung ganz vergessen Maß zu halten. Ein Schrei der Ent rüstung hallte durch das ganze Land. Diese Leistung war, von der Beleidigung

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 519 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
jener berühmte Beschluß, wonach die Stände Tirols in äußerster Feindesnot das Land dem heiligsten Herzen Jesu geweiht hatten. Dieser Beschluß von 1796 wurde auf der einen Seite vom hl. Stuhl anerkannt und bestätigt und das Fest von den Landes bischöfen stets begünstigt und gefördert, auf der andern Seite wurde dieser Beschluß vom Kaiser sanktioniert und hiemit zum Landesgesetz erhoben. Das Fest war also mit der Geschichte und der Verfassung des Landes innig verwoben. Die Stadt, in welcher diese Weihe

in feierlichster Weise 1796 vorgenommen worden war, war Bozen, wo damals die Stände zusammengetre ten waren. Im Jahre 1876 sollte darum die Gedenkfeier wieder in Bozen stattfinden. Es erschienen hiezu der Fürstbischof von Bri- xen, der Bischof-Koadjutor von Trient, ein Vertreter des Kapi tels von Salzburg, dann viele Prälaten, Abgeordnete und sonstige Honoratioren. Den äußerlichen Höhepunkt des Festes bildete die große Prozession, die zu einem großen Teil aus Schützen deputationen bestand

, welche in ihren farbenprächtigen Trach ten mit ihren in den verschiedenen Kämpfen seit 1796 bis herauf zum Jahre 1866 geführten Fahnen ein prächtiges Bild boten. Nach zeitgenössischen Berichten sollen bei 50.000 Personen in Bozen zusammengeströmt sein. — Aber das Fest stand unter polizeilicher Aufsicht. Man hatte das Flugblatt „zur feierlichen Bundeserneuerung mit dem göttlichen Herzen Jesu am 23. Juni 1876 zn Bozen“ konfisziert, die zum Feste eilenden Gäste waren schon in den Zügen und dann natürlich noch mehr in Bozen

war das erste Land, welches sich dem Herzen Jesu in feier licher Form weihte. Der Beschluß wurde von den Landständen, welche zu Bozen versammelt waren, am 1. Juni 1796 gefaßt; am 10. November des selben Jahres erfolgte die kaiserliche Sanktion, am 21. März 1798 verlieh der hl. Stuhl dem Land Tirol ein eigenes Offizium zur Feier des Herz- Jesu-Festes; am 29. Mai 1809 wurde die Weihe vom Oberkommandanten Andreas Hofer erneuert. VergL Hist. pol. Blätter 168/1, Seite 33 ff.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 154 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
Organi sation war natürlich Sache der Führer. Zn solchen Veranstaltun gen sind aber gerade sinnfällige Vorkommnisse stark fördernde Mittel, und der Liberalismus ließ es überall im Lande herum, wo es ihm nur immer möglich war, an Herausforderungen nicht fehlen. Er fühlte sich als Sieger, denn die Regierung war ja seine Regierung. So hatte im f asching in Bozen ein Maskenzug durch die Straßen sich bewegt, der nicht nur einzelne katholische Männer wie Grafen Brandts, Baron Paul Giovanelli, Di Pauli

und andere verhöhnte, sondern auch die f orderungen des Volkes vou Tirol mit Spott übergoß; am 21. Oktober schrieb Di Pauli au seinen Schwager Buol: „Die neueste Impertinenz unserer Kälterer Libe ralen wirst du vielleicht aus den Zeitungen ersehen haben ... und so ist das V erhältnis daher hier ein unleidliches.“ Dann be richtete er von der bevorstehenden Riesenprozession in Bozen, bei welcher das Breve Pius IX. an die Sternversammlung als Flugschrift verteilt werden sollte. Diese Prozession, welche die Bitten

für die Glaubenseinheit in einer machtvollen Kundgebung zum Ausdruck bringen sollte, war die ureigenste Idee des Volkes. Wenn sich die Mitglieder der liberalen Partei in Bozen durch diese religiöse Handlung betroffen fühlten, so lag die Schuld nicht im frommen Sinne der betenden Massen. Tausende von Bauern Südtirols nahmen an dieser rein kirchlichen Feier teil; man schätzte die nur aus Männer bestehenden Scharen auf etwa acht tausend. Während früher die „Bozner Zeitung“ sich nicht genug über „die lederbebosten Bauern

über die Achsel angesehenen Bauern sehr; manchen schneidigen Burschen verleitete nun der Übermut freilich zur Drohung: „Wartet nur ös Stadtlinger, demal sein mir lei mit die Beinen kommen, es nächstemal kommen mir mit die Stutzen!“ Die Bauern verließen die Stadt, ohne dort Labung zu nehmen und kehrten ruhig wieder heim. Kaum aber

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 85 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
zu Lienz 1798, war zuerst Schuhmacher, stu dierte aber dann am Gymnasium der Franziskaner in Bozen und trat im Stifte Marienberg in den Benediktinerorden, 1824 zum Priester geweiht, wirkte er am Benediktinergymnasium in Meran; 1848 Mitglied der National versammlung in Frankfurt, blieb dann in dieser Stadt als Pfarrer, wo er 6

verheiraten zu können, wie sie es wollte, und wie sie es mit ihrer älteren Tochter Karoline gemacht hatte, die ja ihren Mann, Dr. Alois Eberle, bei freiem Willen niemals das Jawort gegeben hätte. Aber Anna war nicht die unselbständige, fügsame Lina. Den Zumutungen ihrer Mutter setzte sie einen kindlich demütigen aber auch energischen Widerstand entgegen. Als darum Toni nach Beendigung der Praxis in Bozen bei Dr. v. Posch in Kaltem als Konzipient eintrat, sahen er und Anna sich sehr selten

oft sehr anregenden Besuche verschlungen haben; viel beschäftigte Toni sich mit dem Garten, der seine Freude war, und über den schon viele Briefe von Wien aus an Luise handelten. Von der freien Zeit, die er nicht in Kaltem verbrachte, scheint ein Gutteil auf Bozen und den Verkehr mit Giovanelli zu treffen. Seine alte Freundschaft mit Paul zog ihn immer mehr in diesen Kreis. Audi Paul hatte seine deutschtümelnde Kinderkrankheit in den Sturm- und Drangjahren durchzumachen gehabt, die nun überwunden

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 642 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
* Aldein 13. XI. 1763 f Innsbruck 25. II. 1839 oo Aldein Mathias Wieser I co Maria Anna KnoII II oo Anna Febronia v. Mayrl Maria Ursula Aldein 16. XII. 1766 * Bozen 1. VI. 1789 Mailand 24. VIII, 1843 t Padua 9. VI. 1828 Kaltem 10. III. 1883 I. Kaltem 22. V. 1855 nit Anna v. Schasset II. Kaltem 6. VIII. 1867 it Barbara v. Schasser Josef Valentin * Bozen 19. II. 1791 •f* Verona 18. V. 1845 oo Kaltem 27. VIII. 1827 mit Franziska v. Schasser Andreas Alois * Bozen 25. IX. 1795 f Klobenstein am Ritten

25. VIII. 1799 Maria Anna * Bozen 16. II. 1798 t Klobenstein am Ritten August 1799 Johann Baptist * Bozen 29. XI. 1799 f Mailand 15. IX. 1825 Johann Nepomuk Padua 15. XII. 1829 Kaltem 15. IV. 1848 Maria Justina * Padua 26. VI. 1832 t Kaltem 8. III. 1895 oc Innsbruck 27. X. 1868 mit Dr. Johann Rapp Aloisia Maria 4- Kaltem 23. IX. 1835 f Kaltem 6. IV. 1903 oo Kaltem 2. VII. 1359 mit Franz Frh. v. Buol Josef 4- Innsbruck 9. III. 1844 f Wien 28. I 1905 co Bozen 18. IX. 1873 mit Antonie v. Zallinger

-Stillendorf Alois * j. ack 24. I. 1806 i !... m 29. in. 1889 oo Trois 29. Vili. 1837 mil Caroline v. Schasser Leonhard 4- Innsbruck 6. XI. 1849 f Innsbruck 10. IV. 1882 Ursula * Aldein 4. X. 1735 Karl (aus 11. Ehe) 2 Bozen 27. X. 1810 t Innsbruck 21. V. 1835 Andreas 4- Innsbruck 15. IV. 1851 f Kaltem 18. XII. 1927 00 Kaltem 20. IX. 1879 mit Maria Dolores v. Röggla

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 255 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
und Heinz v. Giovanelli von den Bauern der Umgegend Bozens ein Komiker im Theater ausgepfiffen, der sich infame Flegeleien gegen das religiöse Gefühl der Bevölkerung erlaubt hatte. Di Pauli berich tete seiner Schwester Luise ein paar Tage später hierüber: „In Kaltem gottlob sehr wenig Neues. Tagesgespräch ist die leidige Theateraffäre von Bozen, welche hier eine große Erbitterung her vorgerufen hat. Ich habe midi hierüber sehr gut überzeugen kön nen. Noch nie sah ich die Bauern so aufgeregt

. Was mir am meisten leid tat, war, daß die Leute über das Militär, das man in Kaltem bekanntlich beinahe vergötterte, furchtbar entrüstet sind, weil es für das feige Gesindel in Bozen, das im vorigen Jahre zu keiner Leistung zu bringen war 108 ), Partei gegen jene, ,0B ) Als die im Feldzug in Italien verwundeten Soldaten durch Bozen transportiert wurden, nahmen sich die liberalen Stadtväter ihrer nicht im mindesten an. Die tapferen Männer, deren Blut ja auch zur Verteidigung der engeren Heimat geflossen

war, wurden einfach ignoriert. Da trat ein armes Ladenmädchen auf, welches mit ihren Ersparnissen auf die Bahn eilte, um den Soldaten mit den gekauften Erfrischungen ihren Dank abzu statten für ihre Leiden um des Vaterlandes willen. Dieses brave Mädchen war in Bozen allgemein nur unter dem Kamen „Gudauner Bur gl" — Gu- dauner nach dem Geschäfte, wo sie diente — bekannt. Ihr Name verdient der Vergessenheit entrissen zu werden sie hieß: Notburg Trafojer.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 158 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
wendige Klärung herbei. Statthalter Fürst Lobkowitz scheint aber noch einen verschärften Druck ausgeübt zu haben, so daß man die Frage des Punktes 5 nochmals in dem Kreise der Best geber einer Erwägung unterzog. Am 15. November schrieb Di Pauli neuerlich an Buol; „Ich komme soeben wieder einmal aus Bozen zurück, wo großer Kriegsrat gehalten wurde, und ein stimmig folgender Beschluß hervorging. Man ist bereit, den Punkt 3 fallen zu lassen, wenn die Bozner Satisfaktion geben für die maßlose

Herausforderung im Lad schreiben, für die Verhöh nung, die wir uns bei ihrem Maskenzug und für die freche Be leidigung, die wir uns durch das polizeiliche Herabsäbeln unse rer Ladschreiben gefallen lassen mußten. Da wir aber sehr sanfte Leute sind, so wollen wir das, was uns persönlich betrifft, so hart es uns auch ankommt, ganz vergessen und nur im Interesse des Volkes folgende Formel verlangen: „Die Vorstellung des K. K. kreishauptsdiießstandes Bozen bedauert sehr, das religiöse und historische Gefühl

des Volkes durch das Ladschreiben vom 2. No vember tief beleidigt zu haben, und leistet biemit geziemende Abbitte. Tup sie das, ist’s gut, und mögen die in Gottes Namen mitschießen, tun sie es aber nicht, so gebe ich — sage: ich, Toni Di Pauli — mein Ehrenwort, daß in Lana kein Bozner mit schießt. In Bozen ist man auf das äußerste erschreckt, und der Sieg ist unser; sollen wir ihn in eine Niederlage verwandeln, die nns obendrein der Führerschaft, die jetzt in unseren Händen liegt, berauben

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 102 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
alles das, was man unter öffentlichem Leben verstand. Nicht ge nug damit, hatte der Liberalismus auch die Presse in der Hand und mit ihr die ganze gebildete Klasse der Bürger. Besonders treu zur liberalen Richtung standen die Advokaten. „In erster Reihe steht die Phalanx der Advokaten“, beschrieb Di Pauli seinem Freunde Becker die Lage in Tirol. „Unter diesen sind die von Bozen die ersten. Inwieweit die von Meran ihre Gesin nungsgenossen sind, weiß ich nicht; ich weiß aber, daß wir Jäger jeden Fuchs, ohne daß es eine Verleumdung

war, einen roten Spitzbuben nennen. Die meisten der jungen Leute, die als Konzi pienten die Knappenschar bilden, sind mir von meinen Studien jahren, die übrigen aus der Zeit meiner juridischen Praxis wohl bekannt. Mancher darunter hat große Talente, einige auch vc-1 Bildung und Belesenheit. Die Advokaten und ihr Gefolge bilden eine sehr kompakte Körperschaft, die in Bozen den Ton angibt. Der Führer derselben, unter dem sich alle als unbewußte Frei maurer scharen, und aus dessen Bibliothek die Jüngeren mit lern

gu ihrer Heranbildung nötigen Geistesfutter versehen werden, ist Dr. Streiter 2 ®). Eitel anmaßend, gegenseitig stereotype Witze 2 ®) Dr. Josef Streiter, Bürgermeister von Bozen und Landtagsabgeord neter. Er wurde geboren am 9. Juli 1804 aus der zweiten Ehe seines Vaters

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 131 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
und offen ausspricht. Ich habe gestern einen grimmen Antwortartikel an das „Mainzer Journal“ abgehen lassen, um den Kampf, der mir in Tirol miß lungen ist — seine Artikel brachte er ja nirgends mehr unter —, draußen im Reiche gegen dieses Freimaurergezücht fortzusetzeu. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß er in den nächsten Tagen in der Wiener Kirdienzeitung erscheinen wird. Die Nach richt, daß mein lieber P. Josue 43 ) in Bozen von der Kanzel gegen kränz: Abt Kassian haid von Mehrerau

über Vinzenz Gasser, Seite 57; gleich nach dem .Tode des großen Mannes erschien in den „Tiroler Stimmen" ein Lebensbild von Dr. Georg Jehly, das auch als Separatdruck Verbreitung fand, ausführlich behandelte sein Leben und Wirken der spätere Weih bischof von Feldkirch Zobl.) 4S ) P. Josue Trolf wurde am 19, September 1824 in Bozen als Sohn eines Schuhmachers geboren. Am 10. September 1842 trat er in den Kapu ziner-Orden. Talent, Eifer ( und Gnade machten aus ihm einen hervorragen den Kanzelredner

. Er wirkte mehrere Jahre in München und Westfalen, kam dann nach Bregenz und entfaltete dort eine so aufsehenerregende Tä tigkeit, daß der Erzbischof Vicari von Freiburg in Breisgau die Autorität Pius IX. anrief, um die Sendung P. Josues in seine Diözese zu erwirken. 1859 nach Bozen versetzt, nahm er den Kampf gegen den Liberalismus auf; es war dies seine Glanzperiode. Sein Name war weit über die Grenzen Tirols hinaus berühmt, aber auch von den Liberalen gefürchtet, so daß selbst von weither Zuhörer

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1931
Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
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Seite 602 von 643
Autor: Di Pauli, Johann Nepomuk / von Johann Nepomuk Freiherrn Di Pauli
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 618 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.DiPauli, Anton ; f.Biographie
Signatur: II Z 92/19
Intern-ID: 104612
zu machen. Seyffertitz traute diesbezüglich dem Landeskulturrats präsidenten Julius v. Riccabona zu wenig Energie zu, aber er tat ihm Unrecht; allerdings war Julius v. Riccabona keine Kampfnatur wie Seyffertitz oder Di Pauli, aber er hielt die Augen offen und verstand es geschickt der politischen Klippe auszuweichen. Daß tatsächlich von liberaler Seite der von Seyf fertitz gefürchtete Versuch gemacht wurde, ist unbestreitbar. Dies trat besonders scharf bei der Konstituierung der Bezirks genossenschaft Bozen hervor

Versammlung der Be zirksgenossenschaft von Zwölfmalgreien bei Bozen erscheinen: „Die Einladung dazu erging vom Herrn Bezirkshauptmann Ströbele (sic!) und dem liberalen Gemeindevorsteher von Zwölf malgreien ... es ist offenbar von liberaler Seite auf Überrumpe lung abgesehen ..Dies war am 9. März 1882. — Di Pauli be richtete diese Vorgänge dem Präsidenten Julius v. Riccabona, der ihm für die Information dankend antwortete: „Was du mir vom Bezirkshauptmann Ströbele schreibst, interessierte midi sehr, stimmt

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