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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 162 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
150 VI. DIE ANNEXION erkennung des deutschen Volkstums in seinen Staatsgrenzen fest. Da auch die wirtschaftlichen Verhandlungen zu einem guten Er gebnis führten, so zeigten sich Renner und seine Begleiter von Italiens Entgegenkommen in hohem Maße zufriedengestellt, und zwar so weitgehend, daß sie beim Verlassen des römischen Bahn hofs in den Ruf ausbrachen: „Viva l'Italia!' Nach Wien zurück gekehrt, äußerte sich der Kanzler in dem zusammenfassenden Be richt, den er dem Ausschuß

für die auswärtigen Angelegenheiten über seine Reise vorlegte, hinsichtlich der Südtiroler freilich wie der zurückhaltender: „Wenn auch die für uns äußerst schmerz liche Frage Südtirols offengeblieben ist, so sind doch viele Miß verständnisse, die uns trennten, beseitigt worden.' Das hieß nichts anderes, als daß Italien bindende Verpflichtungen in der Südtiroler Frage auch jetzt nicht eingegangen war. In denselben Tagen, da diese Verhandlungen in Rom stattfan den, hielten sich auch Vertreter der deutschen

Bevölkerung Süd tirols in Rom auf. Schon Ende März waren Besprechungen zwi schen den Regierungsstellen aufgenommen worden, die mit der Regelung der Verhältnisse in den neuen Provinzen befaßt waren, und neben Salata und Credaro hatte auch der Landeskommissar Conci für Südtirol daran teil. Da hinsichtlich der beherrschenden Frage der Autonomie insofern zwischen den Deutschen und Italie nern des Etschgebietes eine volle Übereinstimmung bestand, als beide Parteien die Errungenschaften der österreichischen

Zeit kei nesfalls beseitigt wissen wollten, so gelangte die Meinungsverschie denheit zunächst nicht zum Ausdruck. Es konnte den Deutschen die Versicherung gegeben werden, daß man die Verwirklichung des Programms ernstlich ins Auge gefaßt habe, und die mit Ren ner gepflogenen Verhandlungen deuteten ebenso darauf hin, daß diesmal die endgültige Entscheidung fallen werde. Als Vertreter der deutschen Bevölkerung erschienen nicht nur die Mitglieder der Volkspartei Graf Toggenburg, Dr. Reut-Nikolussi

, Habicher und • Dr. Kinsele, sowie die Freiheitlichen Dr. v. Walther und v. Zallin- gcr, diese alle für den Deutschen Verband, sondern auch drei So zialdemokraten (Tappeiner, Menz und Dr. Gruber) nahmen an den Besprechungen teil. Demgemäß war das Programm, mit dem man der Regierung gegenübertrat, ein wenig modifiziert. Man forderte

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