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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 24 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
und seine Kultur, indem sie sich vielfach mit diesem mischten und die deut sche Sprache annahmen. Diese italienischen Sprachinseln auf deut schem Kulturboden hätten mühelos zurückgewonnen werden kön nen, wenn planvolle Abwehrmaßnahmen gegen die gefährliche Zu wanderung getroffen worden waren und wenn sich die Schutz bestrebungen der deutschen Verbände ihnen systematisch zugewandt hätten, die sich statt dessen auf die deutschen Sprachinseln südlich der Salurner Klause konzentrierten Auf dieser Grundlage führte

Tirol mit seinem Trienter Anhängsel in den letzten Jahrhunderten sein Dasein *, auf dieser Grundlage ent wickelte sich die Stammesart des deutschen Tirolers. Ein biederer Menschenschlag bäuerlichen Charakters formte sich zu einem festen und geschlossenen Typus. In dem schweren Kampfe mit den Ele menten des Hochgebirges erfüllte sich dieses urwüchsige Volk mit einer echt feindlichen Frömmigkeit und einem schlichten christ lichen Glauben, die in der engen Gemeinschaft zwischen Volk und Geistlichkeit

wie der als der mutige und opferwillige Verteidiger seines Landes, und zumal in dem Kampfe gegen Napoleon und seine Trabanten loderte der Freiheitsdrang eines selbstbewußten Gebirgsvolkes in hellen Flammen empor. Andreas Hofer, der Volksheld aus dem Passeicr- tal. gehört als der echte Ausdruck seines Tiroler Stammes der ganzen deutschen Nation, und von ihm als dem Symbol eines gegen die

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 297 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
Verwirklichung beschlossene Sache sei, und Äußerungen höherer Präfekturbeamten mußten sie darin bestärken. Kein Wunder, daß sich, bei aller Zu rückhaltung, ihrer eine lebhafte Unruhe bemächtigte. Allerdings versuchte der faschistische Abgeordnete Ezio M. Gray als Wortfüh rer der von den besonderen Trienter Bestrebungen unabhängigen Richtung die erregende Wirkung jener Kundgebung vom 15. Juli abzuschwächen. Anfang August sprach auch er im Bozener Stadt theater. Er redete den Deutschen zu, nicht Italiener

zu sein — das würde man ihnen nicht glauben —, wohl aber italienische Staats bürger, und das heiße: entweder sich den neuen staatlichen Verhält nissen anpassen oder verschwinden. Er gab der Meinung Ausdruck, daß die Deutschen sich anpassen würden, und zwar nicht aus Furcht, sonden aus Überzeugung. Nur eine kleine Anzahl seien Irreden tisten und gegen diese müsse sich der faschistische Kampf richten. Dem Kreise Tolomeis aber rief er zu, daß die Italianisierung ; zwar gut sei, daß man aber nicht gegen die Dichter kämpfen und deshalb

Walther von der Vogelweide auf seinem Platze stehen lassen solle. Indessen ein solches Beruhigungsmanöver, dessen rein taktische Ab sichten auf der Hand lagen und das obendrein den Versuch dar stellte, die deutschen Führer bei den passiveren Volksgenossen zu verdächtigen, mußte seine Wirkung völlig verfehlen, und bald

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