¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
194 VII. DIE ERSTEN EUSAMMENSTOSSE umxustellen. Selbst die großen Hotels, von denen ein crhebìiclierTeil in italienische Hände übergegangen war, konnte von den neuen Be sitzern nicht gehalten werden, da diese außerstande waren» mit den deutschen Hoteliers zu konkurrieren, deren Hfiuaer auch von den reichsitalienischen Gästen bevorzugt wurden. Damit hing es zusam men, daß die Betreiber der Italianisierung das Schwergewicht mehr und mehr auf die Verdrängung der ehemaligen österreichischen
Be amtenschaft verlegten, Insbesondere wurden in die Eisenbahn Italie ner eingeschoben, und die Verwelschung des Bahnpersonals machte SO 1 schnelle Fortachritte, daß ein Verkehrsknotenpunkt wie Franzens- fe&te schon Ende 19,21 ein halbitalienischer Ort geworden war. Die Deutschen konnten wohl erkennen» daß aus Rom und Tricnt ein anderer Wind wehte, und sie mußten «ich fragen, ob die poli tische Wendung, die zweifellos eingetreten war oder sich wenigstens vorbereitete, nicht eine veränderte Haltung notwendig
auch der politischen Gesamtlage. Die Vorging® der Hellten Monate hatten die deutschen Politiker Südtirols erken nen lassen, daß die Entscheidung über da.» Schicksal ihres Landes, eng mit den Beziehungen verknüpft war, die zwischen Italien und, Deutschland bestanden. Es ist kein Zufall, «laß in derselben Zeit, d® man sich, in Südtirol zu einer einlenkenden Politik entschloß, von deutscher Seite Stimmen laut wurden, die einer realistischen