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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 356 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
der Italianisierungsmaßnahmen zu beruhigen suchte: „Wir müssen uns nicht übermäßig darüber Gedanken machen, was die Deutschen sagen oder denken werden. Unsere Tätigkeit von ihrer Haltung abhängig zu machen, wäre ein unverzeihlicher Verzicht und eine unverzeihliche Schwäche.' Nicht minder folgerichtig war jener faschistische Führer im „Corriere Padovano', der hinsicht lich der Südtiroler Frage der Meinung Ausdruck gab, daß mit der älteren Generation nichts mehr zu machen sei, daß aber die neue Generation völlig italianisiert

werden müsse, und zwar solle die Ita- lianisierung der Schulen, Kirchen, Ämter und Behörden so durch geführt werden, daß binnen 5o bis 60 Jahren Italien 200000 Ita liener mehr zähle. Man habe nicht viel Zeit zu verlieren, denn di© Deutschen, die in den Sommermonaten die alpinen Gebiete Süd tirols überfluteten, hätten die alte Großmäuligkeit wiedergewonnen. Deshalb solle man das Hausherrenrecht üben und zur Reinigung des Gebietes einige Kohorten Nationalmiliz als internationale Po lizei nach Südtirol

entsenden. Mussolinis Bruder Arnaldo bediente sich im „Popolo d'Italia' der gleichen Sprache. Das war der Ton, der allein noch galt. Maßvollere Stimmen, wie die Graf Sforzas und eines Professors Meriano, die die Front lieber gegen den Panger- manismus in Deutschland und Österreich genommen wissen woll ten und für die Behandlung der deutschen Südtiroler das Verfahren der moralischen Eroberung empfahlen, verhallten wirkungslos. Wie sehr sich auch die Vorkämpfer einer schrittweise vorgehen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 206 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
194 VII. DIE ERSTEN EUSAMMENSTOSSE umxustellen. Selbst die großen Hotels, von denen ein crhebìiclierTeil in italienische Hände übergegangen war, konnte von den neuen Be sitzern nicht gehalten werden, da diese außerstande waren» mit den deutschen Hoteliers zu konkurrieren, deren Hfiuaer auch von den reichsitalienischen Gästen bevorzugt wurden. Damit hing es zusam men, daß die Betreiber der Italianisierung das Schwergewicht mehr und mehr auf die Verdrängung der ehemaligen österreichischen

Be amtenschaft verlegten, Insbesondere wurden in die Eisenbahn Italie ner eingeschoben, und die Verwelschung des Bahnpersonals machte SO 1 schnelle Fortachritte, daß ein Verkehrsknotenpunkt wie Franzens- fe&te schon Ende 19,21 ein halbitalienischer Ort geworden war. Die Deutschen konnten wohl erkennen» daß aus Rom und Tricnt ein anderer Wind wehte, und sie mußten «ich fragen, ob die poli tische Wendung, die zweifellos eingetreten war oder sich wenigstens vorbereitete, nicht eine veränderte Haltung notwendig

auch der politischen Gesamtlage. Die Vorging® der Hellten Monate hatten die deutschen Politiker Südtirols erken nen lassen, daß die Entscheidung über da.» Schicksal ihres Landes, eng mit den Beziehungen verknüpft war, die zwischen Italien und, Deutschland bestanden. Es ist kein Zufall, «laß in derselben Zeit, d® man sich, in Südtirol zu einer einlenkenden Politik entschloß, von deutscher Seite Stimmen laut wurden, die einer realistischen

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