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DIE FASCHISTISCHE PARTEI IM FASCHISTISCHEN STAAT 255 gerichtshof zur Ausübung der obersten Disziplinargewalt geschaf fen, der in seinen vom Duce ernannten Mitgliedern die besondere Gewähr unparteiischer Entscheidungen bieten soll. Die erste Sitzung des Nationalrates hat im Januar 1924 stattgefun den. An die Spitze von Nationalrat und Nationaldirektorium wurde der bekannte Irredentist Giunta berufen, der zugleich die Bezeich nung eines Generalsekretärs der Partei erhielt. Aus Gründen per

. Iii Zukunft besteht es aus i5 Mitgliedern, die aber aus sich einen Aktionsausschuß von fünf Männern bilden sollen: Farinacci, Felicioni, Davanzali, Mara viglia und Melchiori. 5 Man sieht aus der Geschichte dieser Insti tution, welche Arbeit die Leitung der Partei für Mussolini bedeutete. Unter dem Nationaldirektorium stehen folgende, z. T. neu gebildete Einrichtungen : Amt für die Fasci im Auslande, Presseamt, Propa gandaamt, Amt für die Jungmannschaft, Amt für die Baliila (Kin- derorganisation

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Kategorie:

Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 302 von 433

werden, da sie nur ein Mischmasch von Religion und I?oliti- kasterei darstellten. Trotzdem hat Mussolini sie in der Regierung be halten. Wesentliche Teile der Volkspartei waren geneigt, Musso lini zu folgen. Doch erwies sich innerhalb der Partei Don Sturzo zunächst als der Stärkere. Er arbeitete mit der wiederholten Be hauptung, daß seine Staatsauffassung und seine Partei die einzig wahre christliche wäre, einer Behauptung, deren Wirksamkeit durch den schwarzen Rock des politischen Führers noch vermehrt wurde. Mochte

auch sehr vieles von dem, was Don Sturzo und seine An hänger sagten, durchaus mit der kirchlichen Staatslehre überein stimmen, eine Partei, die damit ihr politisches Schifflein flott zu 1 Zii bei Schotthofer S. 172. 2 Vgl. Roberto Cantalupo, I popolari, Gerarchia II, 5 S. 948 ff. 3 s. 140.

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Kategorie:

Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 394 von 433

DIE ANGRIFFE DER OPPOSITION UND DIE ABWEHR MUSSOLINIS 379 in den nächsten Monaten, diese Frage zu lösen, die, wie zumeist in solchen Fällen, eine Frage der Verbandsleitung war. Hier galt es eine Änderung vorzunehmen, ohne daß die Kriegsteilnehmer eine Beeinträchtigung ihrer Freiheit empfanden, und ohne daß die Ab zusetzenden zu den Gegnern abmarschierten. Mussolini hat daher denn auch mit Erfolg eine Ausstößung der Urheber jener Tages ordnung aus der faschistischen Partei zu verhindern gesucht

. In Wirklichkeit wären sie auf dem selben Baume gewachsen und ständen in gleichmäßigem Gegensatz zu dem Geiste, der Treue, der Theorie und der Praxis des Faschis- 1 Landsmann vom 4. Dezember 1924. 2 Siehe oben S. 253 Anm. 1. Bernhard macht — S.61 — darauf aufmerksam, daß auch die sozialistische Partei bereits 1908 beschlossen hatte, daß Sozialisten in keinem Verhältnis zur Freimaurerei stehen dürften. Auch dieser Beschluß war nicht durchgeführt worden. 3 Landsmann vom 11. August 1924

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Kategorie:

Geschichte

Jahr:

1925

Deutsch-Südtirol. - (Süddeutsche Monatshefte ; 23. 1925/26, 1)

Seite 37 von 116

Ort: München

Verlag: Süddt. Monatshefte

Umfang: 94 S.

Sprache: Deutsch

Schlagwort: g.Südtirol ; f.Aufsatzsammlung

Signatur: II Z 2.000/23(1925-26),1 ; II A-5.374 ; 2.627

Intern-ID: 93970

, die (fascistische) Partei und die Miliz ihren Druck mildern, so müssen sich die Feinde (!) den Tatsachen ergeben.' Mißhandlungen von Deutschsüdtirolern durch Angehörige der Fascisten- miliz kommen sehr häufig vor. So wurden am Ostersonntag 1925 im Bozener Rat hauskeller zwei Bozener Einwohner von einer fascistischen Horde grundlos über fallen und verprügelt. Einen Schutz gegen solche Vorfälle gibt es nicht. Einem Fa- scistenkomitee untersteht auch die Pflege der Soldatenfriedhöfe und Kriegsdenk mäler

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 299 von 433

Römischen Frage und in dem Bestehen und Verhalten der Popolari-Partei. 1 Gorgolini S. 141. 2 Zar liberalen Kritik dieser Verhältnisse vgl. Salvatorelli, Na- zionalfascismo S. 105 ff. „Nazionalclericalismo.' 3 Popolo d'Italia vom 28. August 1923. 4 Tiroler vom 2.November 1922. 5 Vgl. dazu Esuperanzo Ballerini, Il fascismo e il riordinamento del patrimonio ecclesiastico.

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 384 von 433

oder antireligiösen Sozialisten den Fa schismus zu stürzen. Begreiflicherweise nicht alle. Die sich gegen diesen Standpunkt auflehnenden, ausgesprochen katholischen Grup pen begannen ihre Unione Romana neu zu organisieren. 1 Der Va tikan erklärte wiederholt, daß es für ihn keine besondere katholische Partei gäbe, und lehnte damit jede Verantwortung für die Popo- lari-Politik ab. Ja, er ging noch einen bedeutenden Schritt wei ter, Der Papst nahm in einer höchst bedeutsamen Ansprache am 9. September persönlich

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 78 von 433

Bindungen an Volk, Staat und Kirche völlig 1 L. M. Hartmann S. 192. 2 Vgl. die Italienische Streiksfcatistik in dor I). À. Z. Reichs ausgabe vom 30. August 1924. 3 Giolitti, Denkwürdigkeiten S. 85. Giolittis Auf zeichnungen geben über die sozialdemokratische Partei im vorfaschistischen Staate ein ausgezeichnetes Bild; sie sind deshalb liier besonders herangezogen worden. Faschismus. «i

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 170 von 433

MUSSOLINIS POLITISCHE BEKEHRUNG i 57 zialistischen Idee treu zu bleiben. Sie hatten ein. Anrecht darauf, auch Mussolinis Rat zu hören. Er konnte ihn nur aus sich allein oder aus dem Dogma des Sozialismus entnehmen. Stimmte beides nicht überein, und wollte er sich dem letzteren nicht unter werfen,, dann mußte eine Krise entstehen, in der sich Mussolini sowohl äußerlich mit der Partei, wie innerlich mit der sozialistischen Lehre auseinanderzusetzen haben würde. Güterbock führt

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 199 von 433

, gegen die auch die Ende Januar 1921 konstituierte kommuni stische Partei 3 nichts auszurichten vermochte. Die Sozialisten riefen nun ihrerseits die Hilfe des Staates gegen die „Ungesetzlichkeit' der Faschisten an. Sie behaupteten, diese seien von der ..Bourgeois sie' und vom „Kapital' gekauft worden. 4 Mussolini erklärte dar auf in einer Rede in Bologna: „Die faschistischen Strafexpeditio- nen sind notwendig, und so lange sie das sind, werden sie durchge führt werden. Die Verdächtigungen und Verleumdungen unserer

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 393 von 433

August tagte der Große Rat der faschistischen Partei. Er wurde so durchgeführt, daß von keiner Seite eine Haupt- und Staatsaktion daraus gemacht werden konnte. Man gewann aus seinen Ergebnissen den Eindruck, daß sie stark von Mussolini persönlich beeinflußt waren, und daß es ihm gelungen ist, alle faschistischen Kräf te, die er trotz der verschiedenen Richtungen umspannen wollte, von Farinacci bis zu Bottai, dem Herausgeber der Critica fascista, 3 wirklich zu umfassen. Es wurden sowohl Farinacci

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 396 von 433

Corradmi undPellizzi in derGerarchia Stellung zu den Verfassungsfragen, insbesondere in III, 8 S. 478 ff. und III, 9 S. 523 ff. 2 DAZ., Berliner Reiehsausg. vom 17. August 1924. 3 Ygl. Mussolinis Rede vor den Sindacali del Commercio am 21. Februar 1924, Nuova politica II S.229f. 4 Es bestand bereits seit längerer Zeit im Rahmen der Partei ein Hauptausschuß für die Vorberei tung der Consigli tecnici nazionali. Popolo d'Italia vom 25. Juli 1924. 5 Landsmann vom II. August 1924. Vgl. dazu Sileno Fabbri

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 363 von 433

für die Faschisten oder für die Opposition Partei, als ob dafcei der eigene politische Kampf aus gelachten würde. Die Folge davon ist, daß die Leser ihre eigenen Gedanken und Wünsche nach Italien verlegen, die Korrespondenten, auch wenn sie, wie viele von ihnen, ausgezeichnete Kenner des Lan des sind, kommen ihnen auf halbem Wege entgegen, und ein ge färbtes Urteil, nicht eine Belehrung nach Art eines Rippenstoßes, die uns das faschistische Italien erteilen könnte, springt dabei auf Seiten des Lesers heraus

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Kategorie:

Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 395 von 433

zur Mitarbeit gefunden habe und noch findet, daß der Faschismus aus innerster Natur jede weltumfassende Lehre ablehnen und .statt dessen immer die Eigenart des italienischen Reiches und Volkes stärken muß, und daß er keine andere Universalität anerkennen darf als die römische und die katholische; er bedenkt schließlich, daß es der faschistischen Wirklichkeit nicht entsprechen kann, wenn jemand der Partei und gleichzeitig einer geheimen Gesellschaft an gehört, die ihren eingeschriebenen Mitgliedern

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Recht, Politik

Jahr:

1925

Seite 217 von 433