In der Kraft ihrer Liebe zu ihm'hatte sich ja nie etwas geändert. Sie hatte ihn stark und tief geliebt, von jenem ersten Tage an, an denen die Rittnersommer- feste über die Höhen gingen und die Lindenknospen sprangen. Und hatte treu und stark und tief ihn wei tergeliebt auch in der Zeit, als er sie verließ, und weiter- geliebt, als er ferne war, und weiter, immerzu gleich mütig weitergeliebt, als er krank und traurig zurückkam, nun selbst verlassen. Ja, in der Kraft ihrer Liebe hatte sich nie
etwas geändert. Wohl aber in der Art. Und so war ihre Liebe erst scheu und innig gewesen und dann, da sie Mein war, bekümmert und weh, und dann, da ihr Herz den schweren Weg zu ihm ging, heimlich und bang, un viel Mühe brauchte es damals ihre Not zu verbergen. Aber jetzt, als seine Frau, als seine Liebste vor a^er Welt durfte sie ihre Liebe ganz offen und frei vor aller Welt bezeugen, und davon bekam diese Liebe zu :)rer Kraft und Ausdauer und ihrer Innigkeit und ihrer Tiefe noch etwas so wundersam schönes