Ernst III. : Roman
sich erheben und Allerhöchstsich in das »Vasenzimmer« zurück-, begeben, um zu warten (obwohl der König nie wartete), bis sich im »Grünen Saal«, der kein Saal war und nicht grün, ein neuer Befohlener eingefunden hatte. Dann würde Seine Majestät aus dem »Vasenzimmer«, daö kein Zimmer war und keine Vasen enthielt... Man sieht, es war eine ganz verworrene Geschichte. Als nun Puppchen gemeldet, Generalintendant Kammer- Herr Freiherr von Malthus warte, trat der gleichfalls war tende Ernst der Dritte ein und sah
seine gute schlanke Reitergestalt einem gedrungenen Herrn gegenüber, der sich verneigte, daß der blonde Spitzbart den Brustbuckel be rührte. Ernst der Dritte fragte, waö so besonders Wichtiges vorliege? Da ward das kluge, etwas scharf geschnittene Ge sicht finster: Dem Hoftheater, dem altberühmten Hoftheater drohte vernichtende Gefahr: Hofkapellmeifter Wilhelm Marder (vulgo Israel Teitelbaum), dazu der unvergleich liche »Wagner-Interpret« Kammersänger Rosenmund, end lich Trachea PastoS (eigentlich Mirjam
Bärmaul), die ein zige nicht langweilige Fricka der deutschen Bühne, tändelten mit dem Gedanken, nach Amerika zu gehen. Der General intendant meinte, angesichts solch drohenden Verlustes müsse Seine Majestät vernichtet zusammenknicken. Ernst der i S-z