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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1922
¬Das¬ Land Tirol : geschichtliche, kultur- und kunstgeschichtliche Wanderungen
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Seite 176 von 629
Autor: Steinitzer, Alfred / Alfred Steinitzer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: XVI, 610 S. : zahlr. Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. [562] - 566. - In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; s.Landeskunde
Signatur: I 87.733 ; I 103.413
Intern-ID: 219077
IM ^ - V. Die Vrennerftratze und ihre Nachbarschaft Am Südende des Wipptales liegt das uralte Städtchen St er zin g. Die Hegend von Sterzing war schon in prähistorischer Zeit besiedelt, was zahlreiche, selbst in Seitentälern noch vereinzelt vor kommende rätselhafte Dorf- und Flurnamen bekunden. Der Ort bestand schon unter den Benostes in Rätien. Als in den ersten Jahrhunderten n. Chr. römische Kolonisten das Land besiedelten, erhob sich hier als Etappenort die römische Mansio Vipitenum (wo her

der Name Wipptal abgeleitet ist). Die Sage verlegt eine große Stadt auf das SterAinger-Moos, die durch Ausbruch des Pfitscher Sees gänzlich vernichtet worden ist. Mit Sicherheit darf aber an genommen werden, daß neben der Mansio zahlreiche Dörfer und Ansisdelungen blühten; die ansässige rätische Bevölkerung ver mischte sich hiebei mit den Siegern und nahm deren Sprache, Ge setze und Religion an. Die Stürme der Völkerwanderung drückten auch Sterzing zu einem bedeutungslosen Flecken herab, erst 828 tritt

- wieder ein Dorf und Kastell „Bipitina' hervor. Der Name Sterzing, der von „Sterzlinz', der Bezeichnung für ein kleines, buckliges Männchen, das als erster Ansiedler galt, herrührt, erscheint zum erstenmale 1204; das Männchen hat sich noch im Stadtwappen erhalten. Im Jahre 1252 wird der Ort noch als Dorf (villa) be zeichnet, aber schon 1296 als Stadt erwähnt; wahrscheinlich verdankt Sterzing dem Grafen Meinhard li. (12S8—129S), der sich wieder holt dort aufhielt, seine Erhebung Zur Stadt. Den wirtschaftlichen

Aufschwung verdankt Sterzing der günstigen Lage am Aufstieg Zum Ja-ufen- und Brennerpaß; es wurde der große Rastpunkt für den Durchzugshandel vom Süden nach Deutschland. Die. Bürger genossen mancherlei Handelsprivilegien, Befreiung von Zöllen u. dgl.; schon 1314 bestand eine Filiale der Florentiner Wechsler-Gesellschaft Barthhelme. Noch reicherer Segen ergoß sich über die Stadt -durch den mit Beginn des 13. Jahrhunderts auMühenden Bergbau von Mersch, Ridnaun und am Schneeberg. Schon in römischer Zeit

soll bei Sterzing auf Silber geschürft worden sein — deshalb wurde der Name fälschlich von Sesterzen abgeleitet —, jedenfalls aber hatte die Bölterwanderung den Bergbau unterbrochen. In der Folgezelt wurde Sterzing eine wahre Knappenstadt, von reichen Gewerkschaf ten beherrscht, aus deren Zeiten noch die burgähnlichen Häuser, öffentliche Bauten, wie der Zwölferturm, die Pfarrkirche, der Rat-

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